Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio
rote Seide, das um mein Langschwert, ein Rapier und eine Main-Gauche gewickelt war. Daneben lagen ein Bogen, ein Köcher mit Pfeilen, eine Wasserflasche und ein Beutel mit Proviant.
Ich bildete mir nicht ein, daß diese Dinge meinetwegen hier lagen.
Wer immer mich betäubt und zurückgelassen hatte, wollte, daß diese Gegenstände an Bord fehlten, um damit den Eindruck zu erwecken, als ob ich mich aus eigenem Antrieb heimlich entfernt hatte. Der Plan hatte geklappt. Man war den unbequemen Freier los. Die Menschen an Bord der Lorenztone mußten annehmen, daß ich fortgelaufen war, weil ich mich vor der Begegnung mit dem vallianischen Herrscher fürchtete. Und zu den Menschen an Bord gehörte Delia – meine Delia aus Delphond!
Glaubte sie, daß ich sie verlassen hatte?
Ich nahm es nicht an – aber ...
Tatsächlich deutete einiges auf meinen Wunsch hin, nicht mit ihr nach Hause zurückzukehren. Je mehr ich mir einzureden versuchte, daß meine Ängste grundlos waren, daß sie Vertrauen in mich haben würde, um so größer wurden meine Zweifel. Ich war niedergeschlagen. Mein Magen schmerzte, in meinem Kopf dröhnten Hämmer, Arme und Beine zitterten, die Umwelt verschwamm vor meinen Augen.
Ich packte das Krozairschwert.
Hieran glaubte ich – man hatte mir ein schlimmes Unrecht zugefügt! Mein Mädchen war mir entrissen worden, und ich konnte es ihr nicht übelnehmen, wenn sie das Schlimmste von mir dachte. Ich ahnte, wie sie die Dinge sehen mußte, ich ahnte den Druck, den man auf sie ausüben würde, ihrer Liebe zu entsagen.
Nun, mit diesem Plan hatten die Herren der Sterne eindeutig nichts zu tun, ebensowenig wie die Savanti. Sie hatten sich nur überzeugt, daß ich noch lebte, und waren zweifellos bereit, mich wieder zu verschleppen und in das Durcheinander ihrer Pläne zu stürzen, wenn es die Lage erforderte. Doch zunächst hatte ich Vallianer zum Feind, die mir meine Delia von neuem entrissen hatten. Nun, ich würde nach Vallia reisen. Ich würde bis zur Ostküste Turismonds wandern, ein Schiff nehmen und zu Fuß bis zum gefürchteten Herrscher Vallias vorstoßen, dem Vater Delias, um allen meine Liebe zu beweisen.
Ich nahm die Sachen vom Boden auf und legte sie an. Ich atmete tief ein und blickte auf den fernen, gewellten Horizont. Mit dem Langschwert in der Hand tat ich den ersten Schritt.
Über mir flammten die Sonnen Scorpios, und ringsum verhieß mir das offene Land Kregens Gefahren und Schrecken, Schönheit und Leidenschaft. Ich konnte nicht fehlgehen – nicht, solange ich die Vision Delias vor Augen hatte.
Mit raumgreifenden Schritten wanderte ich ostwärts, den Abenteuern entgegen, die das Leben für mich bereithielt.
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* Alan Burt Akers, Transit nach Scorpio , Heyne-Buch Nr. 3459.
Alan Burt Akers, Die Sonnen von Scorpio , Heyne-Buch Nr. 3476.
* Ein weiterer Hinweis auf Informationen aus den fehlenden Kassetten, wie bereits in Die Sonnen von Scorpio geschildert.
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