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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Prescot sein, der Lord von Strombor genannt wird!«
    »Und was nützt dir das?« rief ich und schleuderte den Speer in seine Richtung. Die Spitze bohrte sich in seinen Magen. Er stieß einen gurgelnden Schrei aus, packte den Schaft und versuchte, das Blut zurückzuhalten, das auf den Boden spritzte.
    Er riß den Mund auf und wollte etwas rufen, doch nur ein Schwall Blut kam heraus.
    Er stürzte. Und ich, Dray Prescot, lachte. Danach war der Kampf schnell vorbei.
     
    Die anderen Gefangenen wurden nacheinander fortgebracht, und als ich an der Reihe war, wickelte man mich in Ketten und Seile ein und schleppte mich die Treppe hinauf. Auf den eckigen Gesichtern meiner Wächter stand die Vorfreude. Sie wußten, was mich erwartete, und freuten sich auf die Schrecken, die ich durchmachen mußte. Rothaarige Ullars kamen unserem Zug an einem Torbogen entgegen, durch den das grelle, grünrote Licht der Scorpiosonnen hereinströmte.
    Wir betraten eine offene Fläche, die mich sehr an eine römische Arena erinnerte. Die Flugabwehrnetze waren zur Seite gerollt worden und hingen schlaff herab. Ringsum stiegen Sitzreihen auf, die bis auf den letzten Platz besetzt waren. Frische Blutflecke schimmerten im Sand. Ullars eilten geschäftig hin und her. Ich versuchte, Umgar Stro zu finden – vermutlich bildete er den Mittelpunkt der Würdenträger und Edelleute, die in einer großen, girlandengeschmückten Lage saßen.
    Am anderen Ende der Sandfläche ragte ein Backsteingebilde auf. An seiner Vorderseite befand sich ein Gitter. Hinter dem Gitter war undeutlich ein sich windender Schatten zu sehen, ein Aufzucken böser Augen, das Schwenken von Tentakeln.
    Und dann! Und dann!
    Im Sand erhob sich ein hölzerner Scheiterhaufen, an der Spitze ein Dreieck aus Baumstämmen.
    Sie war nackt. Nackt und bleich im Licht der Sonnen.
    Dicke Schnüre fesselten sie an das Holzdreieck, die rauhe Rinde drückte sich tief in ihre weiße Haut. Ihr Körper schimmerte im Sonnenlicht, festgehalten von den Fesseln, die über ihre gespreizten Beine verliefen und in ihre Schenkel, ihren Magen, ihre Arme und ihren Hals schnitten.
    Den gierigen Blicken der Ullars und Harfnars preisgegeben – auf Befehl Umgar Stros –, so hing sie vor mir, Delia , meine Delia aus Delphond! Und sie erwartete den Tod, der sich gegen eiserne Gitterstäbe warf. Und ich stand wie erstarrt vor ihr, an Händen und Füßen gefesselt, hilflos.

18
     
     
    Ein kleiner Ullar sagte etwas zu mir, doch ich konnte unmöglich auf ihn achten, selbst als er mir seinen Speer in die Seite stieß. Ich konnte den Blick nicht von Delia wenden! Sie hatte mutig den Kopf gehoben, und ihr herrliches, braunes Haar schimmerte im Licht der Sonnen. Sie sah mich – und schrie nicht auf.
    Wir sahen uns an, Delia und ich. Wenn das Unvermeidliche geschehen mußte, durften wir wenigstens zusammen sterben – diese Gewißheit erfüllte uns.
    Der Ullar brüllte etwas. Ich vermochte mich in meinen Ketten zur Seite fallen zu lassen, gegen den Ullar auf meiner rechten Seite, und als er automatisch fester zugriff, um mich zu stützen, schnellte ich mich herum. Wie ein Taschenmesser klappte ich in meinen Fesseln zusammen, und meine Füße schossen hoch und knallten dem Ullar ins Gesicht. Er heulte auf und ging zu Boden, und ich hörte das Gebrüll der Zuschauer.
    Ja, wir sollten ihnen ein Schauspiel bieten, das zum Vergnügen der halbmenschlichen Bevölkerung Chersonangs veranstaltet wurde. Wie ich jetzt feststellte, hatte man die Rassen sorgfältig getrennt. Die Ullars saßen auf der rechten und die Harfnars auf der linken Seite. Die prunkvolle Loge Umgar Stros überragte die Anlage.
    Der Ullar sprang auf und faßte sich an die Nase, die stark blutete. Er hätte mich am liebsten mit dem Speer erledigt, doch ein Ruf stoppte ihn, und er wandte sich gehorsam ab. Umgar Stro mußte klare Befehle erlassen haben.
    Auf den Mauern des Stadions hockten riesige Impiter. Ihr pechschwarzes Gefieder bildete einen Kontrast zu dem hellen Himmel. Die Hitze war drückend. Ich mühte mich weiter mit meinen Ketten ab. Gab es hier ein Glied, das schwächer war als die anderen? Vorsichtig zerrte ich daran, versuchte, eine Hebelwirkung zu erzielen, spürte, wie das schwächere Glied die Form veränderte.
    Die Gefangenen, die hier in der Arena sterben sollten, hatten in den letzten Tagen einen übelriechenden Brei zu essen bekommen, damit sie bei Kräften blieben und den Zuschauern etwas bieten konnten. Wenn ich in meinem Leben je Kräfte

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