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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Batterie läuft, aber die sagen, ich muss hier weg. Also sag ich ihnen, da muss ich jetzt aber erst meinen Chef anrufen.«
    Sula zuckte zusammen. Zwei-fünf-sieben war ein Teamführer und ein Peer – ein sehr gebildeter, kultivierter junger Mann. Er gab sich Mühe, wie ein Arbeiter zu sprechen, scheiterte aber kläglich.
    Wenn es den Naxiden nicht auffiel, dann waren sie taub für alle Nuancen.
    Zwei-fünf-sieben hatte etwas recht Kluges getan, denn er hatte die Nummer gerufen, über die er alle Teams gleichzeitig erreichen konnte, damit alle erfuhren, was los war, und niemand in Panik geriet und sich auf Verzweiflungstaten verlegte.
    »Gut«, sagte Hong. »Dann fahren Sie einfach weg. Die Leute, auf die wir warten, kommen vorläufig noch nicht. Biegen Sie an der nächsten Ecke links ab, dort erwarte ich Sie. Vier-neun-neun, sind Sie da?«
    »Ja, Blanche«, meldete sich jemand anders.
    »Schicken Sie mir Ihren Wagen und einen Fahrer. Er soll seine ganze Ausrüstung mitbringen und mich am Truck abholen.«
    Damit waren die Waffen gemeint.
    »Ihr anderen bleibt, wo ihr seid«, fuhr Hong fort, »und haltet euch an den Plan.«
    Sula steckte den Handkommunikator in die Hosentasche zurück und überlegte fieberhaft, was Hong jetzt vorhatte. Er konnte doch nicht den Überfall wie geplant durchführen.
    Das einzig Vernünftige wäre es, die Teams so geräuschlos abzuziehen, wie sie gekommen waren.
    Der Truck kam langsam unter der Brücke zum Vorschein und verschwand hinter der Ecke des nächsten Gebäudes. Die naxidischen Polizisten stellten ihre Fahrzeuge vor und hinter der Unterführung als Straßensperren auf.
    Hong meldete sich über Sulas Helmempfänger. Sie setzte ihn rasch auf, um nichts zu verpassen.
    »Irgendjemand muss mir ein Zeichen geben, wenn der Konvoi vorbeikommt.«
    Andere boten sich hastig an, dies für Hong zu tun. Sula schwieg.
    Sie sah sich im Raum um. Die Gueis saßen mit angespannten Gesichtern da, die Tochter war immer noch völlig auf ihr Videospiel konzentriert. Das Spiel gab Plopplaute und seltsame kleine Schreie von sich. Anscheinend drehte es sich darum, dass in einem schwierigen bewaldeten Gelände Tiere übereinanderspringen mussten.
    Rechts, weiter hinten auf dem Parkway, blinkten schon wieder Polizeilichter. Sula schaltete den Zoom des Visiers ein und entdeckte eine keilförmige Formation von Polizeiwagen, die sich näherte. Dahinter folgten größere Transportfahrzeuge, die in der frühen Morgendämmerung nur zu erkennen waren, wenn sie die helleren Bereiche zwischen den Gebäuden passierten.
    »Kommunikator: an Blanche«, sagte Sula. »Ich glaube, sie kommen jetzt. Kommunikator: senden.«
    »An alle Gruppen«, meldete sich Hong gleich darauf, »geben Sie mir Bescheid, wenn sie die Brücke überqueren.«
    Sula wandte sich an die Gueis. »Legen Sie sich flach auf den Boden. Wenn es losgeht, kriechen Sie dort hinten hinaus. Sie müssen kriechen , haben Sie das verstanden?« Dazu machte sie eine entsprechende Bewegung mit der flachen Hand. »Suchen Sie Schutz im Flur oder bei Nachbarn auf der anderen Seite des Gebäudes.«
    »Ja, meine Lady«, sagte der Vater. Wenn Guei mich unter diesen Umständen »meine Lady« nennt, ist mir offenbar das Gehabe eines Peers in Fleisch und Blut übergegangen, dachte Sula amüsiert. Guei und seine Frau wechselten einen Blick und hockten sich mit ihrem kleinen Sohn auf den beigefarbenen Teppich. Die Tochter wollte ihr Spiel nicht aufgeben, doch schließlich schnappte ihre Mutter ihr Handgelenk und zog sie zu sich herunter. Die Tochter schnitt eine Grimasse, als wollte sie weinen, verzichtete dann aber darauf.
    Sula kehrte zum Fenster zurück. Die Naxiden kamen rasch heran, es dauerte weniger als eine halbe Minute, bis die erste Welle von Polizeifahrzeugen vorüberfuhr. Hinter ihnen folgten zuerst Limousinen, dann Trucks und Busse. Alle hielten einen großen Abstand voneinander. Selbst wenn sie ihr Visier auf volle Vergrößerungsleistung stellte, konnte Sula das Ende der Kolonne nicht entdecken.
    »Kommunikation: an Blanche. Sie sind auf der Brücke. Kommunikation: senden.« Zweifellos übermittelten alle anderen Truppführer die gleiche Botschaft an Hong.
    Alle Fahrzeuge waren schwarz vor Naxiden. Einige Trucks waren offen und trugen langläufige Waffen wie Maschinengewehre oder Granatwerfer, bemannt von aufmerksamen Mannschaften, die im Vorbeifahren die Gebäude beobachteten. Sula zog sich weiter ins Zimmer zurück und hoffte, die Granatwerfer wären nicht mit

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