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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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würde. Es würde große Ernteausfälle geben, und ohne den Ring fehlte der Transportweg, um Lebensmittel herbeizuschaffen.
    Diejenigen, die gleich jetzt starben, waren möglicherweise die Glücklicheren.
    »Wie viele leben dort unten?«, flüsterte Lady Ida Li.
    Vier Komma sechs Milliarden. Martinez wusste es, weil er sich schon bei der Planung des Angriffs auf dieses System informiert hatte. Auf dem Ring hatten mehr als zehn Millionen Bürger gelebt.
    »Die Mannschaft kann die Kampfstationen verlassen«, sagte Michi. Sie schien um ein Jahrzehnt gealtert.
    Martinez arretierte die Displays über seinem Kopf und stand auf. Aus seinem Anzug stieg der Geruch von altem Schweiß auf. Er fühlte sich älter, als Michi jetzt aussah.
    Während er seiner Kommandantin nach draußen folgte, kam ihm ein furchtbarer Gedanke.
    Wie oft müssen wir das noch tun?
     
    Sula fuhr mit dem Zug ins Uferviertel zurück. Sie hatte in der Wohnung in Grandview einige Vorkehrungen getroffen, den Schrank ausgeräumt und ihre Kleider mitgenommen. Spence döste mit dem Injektor in der Hand. Auf der Videowand verlas ein naxidischer Ansager immer wieder dieselbe Botschaft.
    Die neue Gouverneurin Lady Kushdai hatte ihre Residenz in der Hohen Stadt bezogen. In Zanshaa würde jetzt eine neue Zeit des Friedens und Wohlstands unter der Führerschaft des Komitees zur Rettung der Praxis anbrechen. Eine Gruppe von Anarchisten und Saboteuren hatte am Morgen einen erfolglosen Angriff auf die Streitkräfte der Regierung durchgeführt, doch die Aufrührer seien alle getötet oder gefangen genommen worden. Infolge des unvernünftigen, hinterhältigen Angriffs war es zu vielen Verlusten unter der Zivilbevölkerung gekommen.
    Die nächste Meldung war ein Schock. Die Naxiden hatten fünfhundertfünf Geiseln genommen, einhunderteine von jeder Spezies in Zanshaa. Ihnen drohte ein schrecklicher Tod, falls die anarchistischen Angriffe und die Sabotage nicht aufhörten.
    Sula starrte erschrocken die Videowand an. Fünfhundertfünf. Und gleich von fünf Spezies, obwohl am Hinterhalt nur Terraner beteiligt gewesen waren.
    Frieden. Wohlstand. Geiseln. Sie fragte sich, ob den Naxiden überhaupt bewusst war, welche Botschaften sie aussandten.
    Sie dachte über die Neuigkeiten nach, als sie auf die Straße hinunterging und verschiedene Lebensmittel kaufte. Die Einwohner hatten es bereits gehört und waren aufgebracht. Anscheinend hatten die Naxiden die Geiseln willkürlich auf der Straße geschnappt, und natürlich war keine einzige von ihnen ein Anarchist oder ein Saboteur.
    Die Naxiden machten sich hier keine Freunde.
    In den nächsten drei Tagen kam Macnamara jeden Morgen nach seiner Runde vorbei und berichtete, dass er in den toten Briefkästen keine Botschaften gefunden habe. Sula bekämpfte ihre Nervosität, indem sie unermüdlich putzte und oft badete. Sie kümmerte sich um Spence, verfolgte die Nachrichten und verbrachte viel Zeit mit Nachforschungen im Computer des Hauptarchivs. Für alle, die sie kannte und die vermutlich den Hinterhalt am Axtattle Parkway überlebt hatten, schuf sie neue Identitäten. Die Fotos hatte sie nicht, doch sie benutzte Bilder von anderen Personen, die bereits im System gespeichert waren, und die den Kameraden ähnlich sahen.
    Inzwischen hatte ein anderer Beamter, der direkt aus Naxas gekommen war, die Leitung des Hauptarchivs übernommen. Alle Beamten und Regierungsmitarbeiter mussten einen Treueid auf das Komitee zur Rettung der Praxis ablegen. Sie requirierten Hotels und Lagerhäuser, darunter auch das Great Destiny Hotel, wie Sula es vorhergesehen hatte.
    Immer noch keine Kontaktaufnahme.
    Am vierten Morgen hatte Macnamara eine Botschaft. »Du hast sie doch nicht selbst abgeholt, oder?«, fragte Sula, während sie durchs Fenster auf die Straße spähte. Falls jemand Macnamara beschattet hatte …
    »Ich habe es so gemacht, wie du es gesagt hast«, erwiderte er. »Als ich das Zeichen gesehen habe, dass im toten Briefkasten eine Nachricht steckte, habe ich einen Landstreicher bezahlt, um sie für mich abzuholen. Ich habe mich mit ihm am Ende einer Gasse getroffen, damit ich beobachten konnte, ob er verfolgt wurde, und dann bin ich mit meinem Zweirad auf Umwegen hierhergefahren.«
    »Hast du jemanden bemerkt?« Sula war immer noch nervös und behielt weiter die Straße im Auge.
    »Nein. Niemanden.«
    Artemus hat einen neuen Posten. Die Botschaft war auf das billige dünne Plastik gedruckt, das auch für Nachrichtenblätter und andere

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