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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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wenn sie die Hauptstadt besetzt hatten.
    Die Strategie, die Hauptstadt aufzugeben und auf die Verteidigung zu verzichten, während neue Kräfte ausgehoben und Vorstöße in das feindliche Gebiet vorgetragen wurden, war unter dem Namen »Chen-Plan« bekannt. In Wirklichkeit hatten Kapitän Martinez und Lady Sula den Plan entwickelt, doch da sie nicht wichtig genug oder gar umstritten waren, hatte man den Plan nicht nach ihnen, sondern nach Lord Chen benannt, der ihn dem Ausschuss unterbreitet hatte. Nun war seine Karriere mit dem Erfolg des Plans verknüpft.
    Tork kümmerte sich um die Angelegenheiten der Flotte, Kangas kreiste mit seiner unterlegenen Streitmacht um Chijimo, und Lord Chen beschäftigte sich damit, Botschaften an seine Freunde auf Antopone zu senden.
    Er freute sich sehr darauf, sie wiederzusehen.
     
    So viel zu meiner wundervollen Verkleidung, dachte Sula. Das blonde Haar schwarz gefärbt, die grünen Augen hinter braunen Kontaktlinsen versteckt, die helle Haut dunkler getönt, und trotzdem konnte sie nicht einmal einen Trottel wie PJ Ngeni täuschen.
    PJ hatte sich wieder halbwegs gefangen, und nun übernahmen die Instinkte eines weltgewandten Mannes die Regie. »Sie müssen mich unbedingt zum Essen in meinen Club begleiten«, sagte er.
    Sula ließ PJs Arm los und deutete auf ihren grauen Overall. »Dazu sind wir nicht unbedingt richtig angezogen.«
    Er zwirbelte den kleinen Schnurrbart. »Wir können uns auch etwas kommen lassen.«
    Die Anspannung, nachdem PJ ihren Namen hinausposaunt hatte, legte sich allmählich wieder. Beinahe hätte sie gekichert.
    »Wir sollten uns am besten überhaupt nicht zusammen blicken lassen«, widersprach sie. »Die Naxiden fahnden nach uns, und wenn Sie mit uns erwischt werden, wird man Sie foltern und töten.«
    PJ wedelte geringschätzig mit einer Hand. »Ach, das.«
    Lord Pierre J. Ngeni war ein großer, schlanker und eleganter Mann, annähernd in mittleren Jahren, mit einem schmalen Kopf, schütterem Haar und modisch geschnittener Kleidung. Es hieß, er habe sein Erbe mit den Vergnügungen verschwendet, die den Angehörigen seiner Kaste zur Verfügung standen, und sei jetzt – gemessen an den anderen Peers – ein armer Mann und von den Almosen seines Clans abhängig.
    Sula kannte PJ, weil er früher einmal mit Gareth Martinez’ Schwester Sempronia verlobt gewesen war. Die Verlobung war jedoch nur ein Trick gewesen, ein Versuch der Martinez, den Niederungen der provinziellen Herkunft zu entkommen und in die feine Gesellschaft von Zanshaa aufgenommen zu werden. Nachdem die Martinez über die Ngenis diesen Zugang gewonnen hatten, hätte Sempronia die Verlobung unter einem Vorwand wieder auflösen sollen.
    Dummerweise hatte PJ Ngeni sich in Sempronia verliebt, während Sempronia sich ihrerseits gegen die Verlobung gesträubt hatte und mit einem von Martinez’ Leutnants durchgebrannt war. Der Skandal hatte die Beziehung zwischen den Ngenis und den Martinez belastet, und eine andere Schwester hatte sich opfern müssen. PJ hatte die Farce einer Verlobung gegen die Posse einer Ehe eingetauscht.
    Die Martinez und Ngenis waren so klug gewesen, den Planeten schon vor Ankunft der Naxiden zu verlassen, und die Tatsache, dass sie den frisch gebackenen Ehemann zurückgelassen hatten, machte deutlich, was sie von ihm hielten.
    »Wir können uns ein schönes Essen liefern lassen«, bot PJ liebenswürdig an, »und dazu eine Flasche Wein genießen. Oh, entschuldigen Sie – ich habe vergessen, dass Sie keinen Alkohol trinken.«
    »PJ«, erwiderte Sula, »was tun Sie hier?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Ich bin freiwillig geblieben, um die Interessen der Familie auf Zanshaa zu vertreten«, sagte er. »Nicht dass es noch viel zu vertreten gibt, wenn man von unseren Liegenschaften absieht. Aber wir haben hier noch einige Klienten und einige alte Diener, die im Ruhestand sind. Ich bemühe mich, so gut wie möglich für sie zu sorgen.« Er drehte sich zu Macnamara um. »Kenne ich Ihren Freund?«
    »Ich glaube nicht. Nennen Sie ihn Starling.« Das war Macnamaras Deckname.
    »Sehr erfreut«, sagte PJ freundlich.
    Macnamara nickte knapp. »Mein Lord.«
    PJ spähte die Straße hinunter und zögerte. »Wenn Sie bei mir essen möchten, dann sollten wir uns in die andere Richtung bewegen.«
    »Wohnen Sie denn noch im Ngeni-Palast?«
    »Nein, der Palast ist geschlossen, die Diener wurden entlassen, und die Pensionäre leben auf unserem Landsitz. Ich wohne in einem kleinen

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