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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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glaubte sogar, ihr Parfüm zu riechen.
    »Ich habe Ihnen eine Stunde Zeit gelassen«, sagte Michi. Die zornige Bemerkung riss Martinez aus seinen Tagträumen. »Das sollte wohl reichen. Wir feuern jetzt die Raketen auf Naxas ab. Sorgen Sie dafür, dass sie in hundertzwanzig Minuten einschlagen, damit die Naxiden es kommen sehen und sich besinnen können.«
    »Dadurch bekommen sie aber auch Zeit, die Städte zu evakuieren«, wandte Chandra ein.
    »Die Lebenden werden die Toten beneiden«, sagte Sula mit harter Stimme.
    Martinez betrachtete sie erstaunt und fragte sich, woher diese kalte Wut kam. Ihren heißen Zorn kannte er, und er hatte sie als unsicher und linkisch bei offiziellen Anlässen und leidenschaftlich im Bett kennengelernt.
    Offensichtlich hatte sie einiges dazugelernt.
    »Mein Lord!«, rief Falana. »Nachricht aus Naxas!«
    Die anderen hatten die Meldung offenbar in demselben Moment bekommen, denn sie wandten sich von den Kameras ab.
    »Lassen Sie hören«, sagte Martinez.
    Auf seinem Bildschirm erschien ein junger Naxide in der braunen Uniform der zivilen Bediensteten. Er stand allein und steif vor der Kamera.
    »An Geschwaderkommandantin Chen«, sagte er. »Ich grüße Sie. Ich bin Lord Ami Yramox, Sekretär der stellvertretenden Ministerin für Reichsdienste Lady Rundak.«
    Der Sekretär einer stellvertretenden Ministerin, überlegte Martinez. Yramox stand in der Hierarchie viel zu weit unten, um so wichtige Verhandlungen zu führen.
    »Alle meine Vorgesetzten haben Selbstmord begangen«, erklärte Yramox. »Vor ihrem Tod wiesen sie mich an, im Namen aller Streitkräfte, die der Regierung von Naxas unterstehen, zu kapitulieren. Wir erwarten Ihre Befehle.«
    Der Naxide sprach noch weiter, die Worte gingen jedoch im Jubel unter, der sich auf der Hilfsbrücke erhob. Sogar Gunderson, der während der Schlacht betont ruhig geblieben war, machte seiner Freude Luft.
    Michi und Chandra blickten nach links und rechts und genossen offenbar lächelnd einen ähnlichen Ausbruch im Leitstand.
    Sula blieb äußerlich ruhig und blickte mit den grünen Augen in die Kamera. Anscheinend waren auf ihrer Brücke spontane Rufe verboten.
    Einige Stunden später hatten die Befehle aus Naxas auch die Neuankömmlinge erreicht. Die drei großen Schiffe feuerten alle ihre Raketen ab, es waren Hunderte oder gar Tausende, und brachten sie in sicherer Entfernung zur Explosion. Die grellen Plasmawolken waren wie ein Feuerwerk, das den Abschluss eines langen, blutigen Krieges feierte.

36
     
    Ihnen blieben einige Stunden, um den Sieg zu feiern. Gerade genug Zeit, damit die Köche ein Festmahl vorbereiten und die Besatzungsmitglieder auf ihr Überleben anstoßen konnten. Die Freizeitröhren waren stark belegt. Martinez speiste mit den Offizieren der Courage, während Alikhan seine Habseligkeiten einpackte. Dann gab er offiziell das Kommando über das Einunddreißigste Geschwader ab.
    Er verabschiedete sich von seinen Kapitänen und lobte ihre Leistungen, da sie die Feinde ohne eigene Verluste besiegt hatten. Unter den üblichen Ehrenbezeugungen traf er auf der Illustrious ein. Auch auf diesem Schiff feierte die Besatzung. Als die Party gerade richtig in Gang gekommen war, dröhnten die Alarmsignale, und sie mussten sich anschnallen, um mehrere Stunden lang hohe Gravbelastungen über sich ergehen zu lassen. Da sie im Naxas-System bleiben und nicht in den Weltraum hinausrasen wollten, musste die ChenForce die Geschwindigkeit stark drosseln.
    Das war offensichtlich ungerecht. Die Besatzungen waren absolut nicht erfreut, dass sie den Krieg gewonnen hatten und trotzdem den Schub ertragen mussten.
    Auch Martinez verabscheute es. Er hatte gerade genug Zeit, in seine Kabine zu gehen – die Familie mit der Katze war unversehrt – und den Vakuumanzug anzulegen.
    Als die Verzögerung sie auf die Liegen presste, nahm der Frieden Gestalt an. Die Flotte und die Konvokation hatten bereits einen Plan ausgearbeitet. Nicht-naxidische Beamte, die sich – hoffentlich – noch auf Naxas befanden, sollten die Regierungsgeschäfte übernehmen, sofern sie nicht für die rebellische Verwaltung gearbeitet hatten. Ein beunruhigend großer Prozentsatz hatte die Seiten gewechselt und schied deshalb aus. Die Übrigen waren nicht unbedingt die Besten, konnten aber den Betrieb weiterführen, bis aus Zanshaa neue Administratoren eingetroffen waren.
    Die Naxiden schienen die veränderte Lage ruhig hinzunehmen. Das war ein Glück für diejenigen, die auf einmal das

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