Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis
die Handschuhe entgegen. Martinez bot ihr an, sie zur Luftschleuse zu begleiten.
»Rufen Sie doch bitte Macnamara ebenfalls dorthin.«
Martinez gab ihrem Diener Bescheid und lief neben Sula durch den Gang. Er fürchtete, mit einem einzigen Wort alles zu zerstören, die Nähe, die er und Sula gerade wiederentdeckt hatten, und dann würden sie für ewig Feinde sein.
Sula war weniger schüchtern. »Ich habe beschlossen, Ihnen zu verzeihen«, sagte sie.
»Mir verzeihen?«, entfuhr es Martinez. »Sie haben doch mich stehenlassen.«
Tonlos sagte sie: »Sie hätten nicht so schnell aufgeben dürfen.«
Sie erreichten den Niedergang, und Sula sprang rasch die Treppe hinunter. Martinez folgte ihr mit pochendem Herzen.
»Sie waren sehr nachdrücklich«, wandte er ein.
»Ich war wütend.«
»Aber warum?«
Das war der springende Punkt. Er hatte ihr einen Heiratsantrag gemacht, und sie hatte ihn voller Zorn abgewiesen und war davonmarschiert.
Sula blieb stehen und sah ihn an. In ihrem Hals zuckten die Muskeln.
»Ich kann nicht gut mit Beziehungen umgehen«, gestand sie. »Ich hatte Angst, und bei Ihnen durfte ich keine Angst haben. Als ich die Angst überwunden hatte, waren Sie schon mit Terza Chen verlobt.«
»Das hat mein Bruder arrangiert, ohne mich zu fragen.« Er zögerte. »Ich habe Sie noch am gleichen Abend mehrmals angerufen.«
Sie starrte ihn einen Moment an, dann fuhr sie zurück, als hätte er sie geschlagen.
»Ich war aufgebracht und …« Sie schüttelte den Kopf mit den blonden Haaren. »Egal. Ich habe dem Kommunikator befohlen, alle Anrufe abzuweisen.«
Sie wechselten einen langen Blick. Martinez hatte das Gefühl, jemand hätte ihm eine eiserne Hand in den Bauch gestoßen und presste ihm die Eingeweide zusammen.
»Ich … ich verzeihe Ihnen«, sagte er.
Er machte einen Schritt auf sie zu, doch sie hatte sich schon umgedreht und lief den nächsten Niedergang hinunter.
Unten wartete ihr Diener vor der Luftschleuse. Martinez schluckte runter, was er hatte sagen wollen.
Sula drehte sich um und gab ihm die Hand. »Vielen Dank, Kapitän«, sagte sie. »Wir sehen uns bestimmt bald wieder.«
Er nahm die Hand, die klein, elegant und warm in seiner Pranke lag. Ihr Parfüm betörte seine Sinne, und er war drauf und dran, sie zu küssen.
»Schlafen Sie gut, meine Lady.«
Und träum von mir …
In dieser Nacht träumte Sula nur von den Toten und wachte nach einigen Stunden mit einem erstickten Schrei auf. Danach wagte sie nicht mehr, sich wieder hinzulegen.
Sie öffnete die Datenbanken der Confidence mit dem Kapitänsschlüssel und entfernte alle Hinweise auf den erhöhten Blutdruck, der in der Schlacht gegen die Naxiden zum Abschalten der Maschinen geführt hatte. Die Schuld gab sie einer Spannungsschwankung in einem Transformator, der durch die Strahlung einer benachbarten Explosion entstanden war. Der Transformator sollte ohnehin bald ausgetauscht werden.
Die Tarngeschichte hatte einige Lücken, und ihre Veränderungen hatten Spuren hinterlassen, doch man hätte ein gewisses Maß an detektivischem Spürsinn gebraucht, um die Fälschung aufzudecken. Wahrscheinlich interessierte sich sowieso niemand dafür.
Der Ausschuss hatte schließlich vor allem die Aufgabe, alles zu vertuschen, was auf der Confidence geschehen war. Vermutlich würde niemand die offiziellen Berichte überprüfen.
Während der Arbeit bemühte sie sich sehr, nicht an Martinez zu denken, und ignorierte das Kribbeln im Nacken, das ihr sagen wollte, er stünde direkt hinter ihr, während sie elektronische Straftaten beging.
Ich habe schon Schlimmeres getan, erklärte sie dem Gespenst.
Martinez schlenderte durchs Leben und profitierte vom Tod und dem Unglück anderer.
Sie dagegen brachte den anderen Tod und Verderben. Wenn sie sich zusammentaten, wären die Folgen spektakulär.
Wenn wir je zusammenkommen, werden wir uns gegenseitig umbringen.
Sie schloss die manipulierte Datenbank. Noch eine Stunde bis zum Frühstück. Sie las Das grüne Afrika, ein Buch über die Geschichte der Erde.
Immer noch hatte sie das Gefühl, Martinez stünde hinter ihr, schweigend und vorwurfsvoll wie die Toten.
Martinez sprach nacheinander mit seinen Dienern und fragte sie, ob sie in seinen Diensten bleiben wollten, während die Illustrious überholt wurde.
Alikhan nahm das Angebot an, wie Martinez gehofft hatte. Narbonne, Fletchers ehemaliger Diener, wollte Alikhan nicht unterstellt sein und bat um seine Entlassung.
Montemar Jukes war ein
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