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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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schlug einen neuen Kurs ein. Die Illustrious und die Confidence würden sich erst in drei Tagen von den übrigen Schiffen lösen, und in der Zwischenzeit gab es viele Besuche und Einladungen. Michi empfing die Kapitäne aller Schiffe, und Martinez und Sula beherrschten sich und wechselten kein einziges Wort. Sula lud Michi zum Essen ein, und da Martinez nicht eingeladen war, lud er seinerseits die Kapitäne seines ehemaligen Einunddreißigsten Geschwaders ein. Er hielt vor ihnen mehr oder weniger die gleiche Ansprache wie vor seinen Leutnants, und die Wirkung war ähnlich.
    Am letzten Tag gab Michi ein Abschiedsessen für die Kapitäne des Neunten Kreuzergeschwaders und bedankte sich für die Loyalität, den Mut und die Freundschaft ihrer Untergebenen. Sie hob das Glas, um einen Trinkspruch auszubringen. Martinez saß am anderen Ende des Tischs und verzichtete schweren Herzens darauf, ein weiteres Mal ausführlich über Torks Befehl zu sprechen. In Michis Augenwinkel schimmerte eine Träne.
    Dann setzten die Illustrious und die Confidence einen neuen Kurs und beschleunigten zum Wurmloch Naxas eins, um über Magaria nach Zanshaa zu fliegen. Martinez machte sich auf das Unvermeidliche gefasst, und zwei Tage später war es so weit. Michi lud ihn und Sula zum Essen ein.
    Michi und Martinez holten Sula an der Luftschleuse ab. Sie trug die Galauniform, deren dunkelgrüne Farbe sich in ihren Augen zu spiegeln schien. Ihr Anblick raubte Martinez fast den Atem.
    Sula salutierte, Michi gab ihr die Hand und hieß sie an Bord willkommen. Sie wurde von einem großen jungen Diener mit Kraushaar begleitet, der die Tapferkeitsmedaille trug. Er wurde in der Messe der Mannschaftsdienstgrade bewirtet, während Martinez und Sula der Kommandantin folgten.
    »Interessante Dekoration«, sagte Sula, als sie an einem Trompe-l’œil vorbeikamen.
    »Das stammt alles von Kapitän Fletcher«, erklärte Martinez. »Der Künstler ist noch an Bord.«
    Er nahm an, dass sie ihm nicht den Kopf abreißen würde, wenn er sich an die Fakten hielt.
    »Auf diesem Bild war eine Vigo-Vase abgebildet«, sagte Sula.
    Michi sah sich über die Schulter um. »Interessieren Sie sich für Porzellan, Lady Sula?«
    Damit hatten sie ein Gesprächsthema gefunden, das sie beschäftigte, bis sie Michis Esszimmer betraten. Sula nahm einen gemischten Fruchtsaft. Als Martinez vor den Getränken stand und mit prickelnder Zunge etwas aussuchte, spürte er Sulas eisigen Blick im Rücken. Michi wechselte das Thema. »Lady Sula, ich würde gern noch einmal über den Moment in der Schlacht sprechen, als Sie Ihr Geschwader gegen die schweren feindlichen Einheiten geführt haben. Mich würde interessieren, nach welchen Kriterien Sie Ihre Ziele ausgewählt haben.«
    Sula erklärte es, und da eine optische Darstellung viel besser war, wechselten sie in Michis Büro, wo sie das holografische Display des Schreibtischs benutzen konnten. Die Spannung zwischen Martinez und Sula ebbte etwas ab, als sie sich wieder, genau wie in der Schlacht, auf beinahe magische Weise gegenseitig ergänzten. Sulas helle Haut glühte, sie sah ihn lächelnd an. Martinez erwiderte den Blick und lachte mit ihr.
    Dann kehrten sie ins Esszimmer zurück und sprachen weiter über die Schlacht, wobei Teller, Flaschen und Servietten die Schiffe symbolisierten. Michi und Martinez beschrieben die Schlacht von Protipanu, Martinez erzählte von Hone-bar. Sie zeichneten Umrisse in die Soße, und Sula erzählte, was sie auf Zanshaa erlebt hatte.
    »Hatten Sie denn keine Angst, sich mit den Cliquenmännern einzulassen?«, fragte Michi.
    Sula dachte einen Moment über die Antwort nach. »Eigentlich nicht. Ich habe Leute wie sie auf Spannan kennengelernt, wo ich aufgewachsen bin. Eigentlich ist es wie bei allen anderen. Man muss genau feststellen, wo gemeinsame Interessen liegen.«
    Michi war nicht überzeugt. »Hatten Sie keine Angst, dass die Leute Sie betrügen und … und Ihnen alles wegnehmen könnten?«
    Wieder überlegte Sula, dann grinste sie. »Sie meinen, im Gegensatz zu braven Peers wie Lord Tork?«
    Martinez platzte laut heraus, Michis Lachen klang ein wenig gezwungen.
    Die ganze Zeit über hatte Martinez das Gefühl, dass Sula etwas Wichtiges zurückhielt.
    Schließlich erfüllte Kaffeeduft den Raum. Auch nach dem Essen unterhielten sie sich angeregt und ließen sogar noch eine zweite Kanne Kaffee kommen.
    Schließlich bedankte Sula sich bei Michi für die Einladung und nahm von Vandervalk die Uniformmütze und

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