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Dreck

Dreck

Titel: Dreck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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Möglichkeit: Sich beim Eintreten blitzschnell seitlich zu Boden zu werfen. Sollte jemand schießen, würde derjenige durch das Mündungsfeuer seinen Standort preisgeben. Dann könnte er in Deckung bleiben, bis sich wieder jemand bewegte. Allerdings konnte einer von ihnen durch das Fenster entkommen und plötzlich hinter ihm an der Tür auftauchen.
    Wyatt machte sich bereit und stürmte durch die Tür. Er ließ sich sofort nach rechts fallen, rollte einmal um die eigene Achse, erhob sich und duckte sich hinter einem Sessel.
    Er hörte ein leises Schniefen, als der Schuss fiel. Die Kugel schlug nur wenige Zentimeter über seinem Kopf in die Wand ein.
    Hab ich euch, dachte er, als er das Mündungsfeuer sah. Zwei Umrisse, Leah und eine etwas klobige Gestalt mit einer Waffe in der Hand. Wyatt setzte seine .38er an, zielte und stolperte über irgendetwas. Er verlor das Gleichgewicht und fiel ziemlich hart auf den Rücken. Es presste ihm den Brustkorb zusammen, so dass er kaum atmen konnte. Die .38er war unter einen Sessel gerutscht. Ein Schürhaken verfehlte ihn nur knapp und schlitterte nun den Holzboden entlang. Die beiden Gestalten verschwanden durch die offene Wohnzimmertür.
    Mehrere Sekunden verstrichen. Wyatt rappelte sich hoch, griff seine Waffe und hielt sich an der Sessellehne fest, bis er wieder normal atmen konnte. Er fühlte sich jedoch benommen.
    Sie hatten bereits mindestens eine Minute Vorsprung.
    Er schloss die Tür zum Wohnzimmer und stand im Flur. Er musste nachdenken. Ohne den Widerschein des Feuers im Kamin war es stockdunkel im Haus. Alle Vorhänge waren zu. Ob der Typ mit der Waffe die Vorgänge wohl wieder aufzog, um sein Ziel besser erkennen zu können? Wyatt bezweifelte das. Der Typ würde sich dadurch selbst gefährden.
    Bei absoluter Dunkelheit entwickeln Menschen ein äußerst feines Gespür für die Anwesenheit anderer Personen. Darauf verließ sich Wyatt, und auf sein gutes Gehör. Leise schlich er den Flur entlang und verharrte kurz an der offenen Tür zu Leahs Arbeitszimmer. Er atmete verhalten und ruhig, lauschte, damit ihm nicht das kleinste Geräusch entging, das die anderen beiden verraten könnte.
    Mit jedem Raum im Erdgeschoss verfuhr er so. Sie waren nirgends. Er sah hinüber zur Treppe. Es waren schon über zehn Minuten vergangen. Langsam nahm er Stufe für Stufe, verharrte auf jeder, um ganz sicher zu gehen. Er dachte über den Typ mit der Waffe nach. Hatte er Geduld? Oder gehörte er zu der Sorte, die überstürzt handelten und plötzlich drauflosballerten? Wyatt war oben angelangt. Flach atmend blieb er bewegungslos an der Balustrade stehen.
    Die Armbanduhr verriet sie schließlich. Wyatt hörte den leisen, zweifachen Piepton, der eine weitere volle Stunde signalisierte. Welche? Die zehnte, vermutete er. Er schlich sich vorsichtig an die Tür des Schlafzimmers.
    Schlechte Position, er musste irgendwie zur anderen Seite des Türrahmens gelangen. Die Gefahr bestand darin, dass der andere sich mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt hatte und alles wahrnahm, was sich bewegte. Wyatt überlegte, ob eine unerwartete Bewegung im Türrahmen ihn verwirren könnte. Also hechtete er zur anderen Seite, rollte einmal um die eigene Achse und wieder auf die Füße. Kurz nach seinem Sprung war eine Kugel abgefeuert worden, doch viel zu hoch, um ihn treffen zu können.
    Es folgten noch fünf weitere Schüsse. Wyatt hörte, wie die Geschosse in die Wand hinter ihm eindrangen. Er bewegte sich nicht.
    Leah schrie: »Schnell, seine Munition ist alle!«
    Das war eine Falle. Aber allein der Versuch, ihn hineinzulocken, deutete darauf hin, dass beide den Überblick verloren hatten. Wyatt warf sich durch die Tür ins Zimmer, kam auf die Beine und hielt die .38er schussbereit auf sie gerichtet.
    »Er hat ein Messer«, stöhnte Leah.
    Wyatt zielte auf sie, die sich als schwach erkennbarer Umriss vom pechschwarzen Vorhang abhob. Der Mann stand hinter ihr und hatte einen Arm um ihren Hals, den anderen um ihren Unterleib gelegt. Im Kampf hatten sie den Vorhang leicht weggeschoben, und durch einen kleinen Spalt fiel Mondlicht ins Zimmer. Etwas funkelte unterhalb von Leahs Kinn. Eine Klinge.
    »Weg mit der Knarre, oder ich schlitz ihr den Hals auf«, rief der Mann.
    »Nur zu«, erwiderte Wyatt. »Keine Hemmungen.«
    Auf dem Nachbargrundstück hörte er Stimmen. »Sollen wir nicht mal rübergehen und nachsehen?« fragte einer. »Wird vermutlich nur der Wind gewesen sein«, meinte ein anderer. Wyatt sah sich im

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