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Dreck

Dreck

Titel: Dreck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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einem Sturz in über fünfhundert Meter Tiefe zuließen.
    »Wo ist Trigg?« fragte er.
    »Zu Hause.«
    »Hat er ein schönes Haus? Bei ihm ist es sicher nett und sauber, während du hier in einem Dreckloch hausen musst.«
    Happys Gesichtszüge wurden weicher. »Ich hab keine großen Ansprüche«, brummte er beim Hinausgehen.
    Trigg tauchte erst spät am Sonntagnachmittag auf, sah kurz nach Wyatt und überließ ihn wieder der Dunkelheit. Wyatt konnte förmlich die Behaglichkeit spüren, mit der die braven Kleinstadtbürger es sich vor ihrem Fernseher bequem machten und vor sich hin dösten. Morgen war wieder ein Arbeitstag. Also bald ab in die Heia.
    Gegen zwei Uhr früh, als die Nacht ihren schwärzesten Punkt erreicht hatte, wurde er von Trigg und Happy abgeholt. Trigg hielt die .38er auf ihn gerichtet, während Happy ihn von hinten an den Armen packte und hinausführte. Vor dem Schiffscontainer parkte eine geräumige Familienkutsche mittlerer Preisklasse, ein neues Modell mit abgeschrägter Heckscheibe. Der Kofferraum stand weit offen.
    »Rein mit dir«, sagte Trigg.
    »Ich hab Platzangst.«
    »Rein mit dir.«
    Happy drückte Wyatts Kopf nach unten und schubste ihn ziemlich unsanft. Wyatt stieß sich die Oberschenkel am Karosserierand. Er fiel vornüber und spürte, wie Happy seine Beine in die Luft hob, dann versank er in den Tiefen des Kofferraumes. Der Deckel knallte zu und um ihn war einmal mehr nichts als Finsternis.
    Er lauschte aufmerksam. Die beiden Männer entfernten sich wieder vom Wagen. Er hörte, wie eine schwere Stahltür aufging und kaum eine Minute später die tackernden Geräusche eines Dieselmotors. Dieser gab eine Reihe von kurzen, kollernden Lauten von sich: Happy manövrierte den Schlepper aus der Schlosserei heraus. Dann fiel die Stahltür mit einem ohrenbetäubenden Knall zu und Schritte näherten sich dem Wagen. Er wurde etwas durchgeschüttelt, als jemand einstieg und die Fahrertür zuwarf. Der Motor wurde angelassen und sie fuhren los.
    Der Kofferraum war erst vor kurzem frisch gereinigt und gesaugt worden. Die raufaserige Matte unter ihm verströmte schwachen Kiefernduft. Wyatt suchte mit den Händen den Boden und die Ecken ab. Nichts. Kein Werkzeug, kein Wagenheber, kein Bremskeil. Er wusste, dass sich das Ersatzrad in einer Einbuchtung unter ihm befand, doch da sein eigener Körper fast den ganzen Raum ausfüllte, gelang es ihm nicht, die Matte an irgendeiner Stelle hoch zu heben. Außerdem bezweifelte er stark, dass er dort fündig würde. Als nächstes untersuchte er das Schloss. Das Ergebnis waren ölverschmierte Finger. Plötzlich begann die Luft zu vibrieren. Satter, eindringlicher Sound: Jennifer Rush, The Power of Love. Das sah ihm ähnlich. Das waren die Art CDs, die Trigg haben musste.
    Wyatt griff nach oben. Die Lautsprecher waren in die Ablage zwischen Rückbank und Rückfenster eingelassen. Die Ablage selbst war aus billigem Plastik mit Stoffüberzug. Er konnte die Vibrationen in den Fingerspitzen fühlen.
    Wyatt beschloss, das Problem von der Seite anzugehen. Er konnte nicht aus dem Wagen fliehen, aber er konnte immerhin weiter hinein gelangen. Versuchsweise hob er die Ablage von unten an. Sie neigte sich leicht. Er wartete, bis der nächste Song anhob, und suchte dann vorsichtig die Unterseite der Ablage nach Schrauben ab. Während einer Stelle, an der der Bass heftig wummerte, kickte er mit den Füßen gegen die Halterung und prüfte dann das Ergebnis. Langsam lösten sich Ablagematerial und Boxen voneinander.
    Nachdem die Ablage nun frei beweglich war, machte er sich bereit. Mit List war er bis hierher gekommen. Nun musste rohe Gewalt den Rest erledigen. Die Kabel der hinteren Lautsprecher waren nun gekappt, doch die vorderen, in die Türen eingelassenen Boxen funktionierten noch. Er wartete, bis der nächste Song losging. Er setzte laut und krachend ein. Wyatt hievte sich aus seinem Grab, ließ die Ablage auf den Rücksitz gleiten und hechtete nach vorn, direkt hinter Trigg.
    Der Zwerg wirbelte erschrocken herum und versuchte, mit seiner freien Hand nach der Waffe in seiner Tasche zu graben. »Vergiss es«, sagte Wyatt und nahm ihn von hinten in den Würgegriff. Er griff in Triggs Innentasche und angelte sich seine .38er. Der Wagen kam stark ins Schleudern und befand sich bereits auf der Gegenfahrbahn. Wyatt verstärkte den Druck auf den Adamsapfel, ließ locker, zog wieder an. »Halt an.«
    Trigg hielt am Straßenrand und zog die Handbremse. Mit seiner .38er kitzelte

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