Drei Freundinnen im Wunderland. Im Weihnachtspalast & Ein Weihnachtswunder
Stechpalmenbüsche voller dicker, roter Beeren wuchsen am Fuße des Schlosses. Ein herrlicher Duft nach Zimt, Orange und Lebkuchen schien aus dem riesigen Schornstein des Schlosses zu kommen.
»Es sieht sehr einladend aus«, sagte Mia beeindruckt.
»Das ist es auch«, sagte der König. »Im Weihnachtspalast ist Weihnachten einfach immer perfekt.«
Plötzlich wurde der Himmel dunkel, und alle blickten nach oben, wo sich eine große, schwarze Wolke vor den Mond schob.
»Ach, du liebe Güte«, sagte Elfi. »Hoffentlich kommt kein Sturm …«
KRACH !
Die Mädchen zuckten zusammen, als ein heftiges Donnergrollen ertönte und ein Blitz über den Himmel zuckte.
»Was ist denn los?«, fragte Jasmin.
Die Einhörner wieherten erschrocken, als vier weitere dunkle Wolken am Himmel erschienen. Auf den ersten drei Wolken saßen hagere Wesen mit bösartigen Gesichtern, spitzen Nasen und ledernen Schwingen.
»Sturmbolde!«, rief eine der Meerjungfrauen.
Als die letzte Wolke näher kam, wurde es still. Auf dieser Wolke stand eine große Frau mit einem langen, spitzgezackten Stab und gekräuseltem Haar. Ihr Gesicht war bleich, und ihre Augen waren so dunkel wie Kohlenstücke.
»Malfiesa!«, flüsterte Juli, der das Herz bis in den Hals schlug.
»Schwester!«, rief König Frohgemut.
»Soso, du denkst also, du könntest ein wunderbares Weihnachten feiern, ja?«, sagte Malfiesa gehässig. »Tja, das kannst du vergessen. Ich werde euch allen Weihnachten vermiesen!«
»Geh weg!«, rief Jasmin tapfer.
»Wir lassen nicht zu, dass du uns Weihnachten verdirbst!«, schrie Mia.
»Ihr dummen Mädchen!«, zischte Malfiesa. »Ihr könnt nichts tun, um mich aufzuhalten.« Mit funkelnden Augen hob sie ihren schwarzen Stab und deutete damit geradewegs auf den Weihnachtspalast …
Malfiesas Dornenzauber
»Ich bitte dich, Schwester!«, rief König Frohgemut aus und sprang aus der Kutsche. »Du darfst uns Weihnachten nicht kaputtmachen!«
Doch Malfiesa sprach den bösen Spruch bereits aus.
»Efeu wird giftig, liegt auf der Lauer,
Stechpalmen am Schloss –
zur dornigen Mauer!«
Ein gezackter grüner Donnerkeil zischte aus ihrem Stab und traf den Palast mit einem Lichtblitz, der so hell war, dass alle geblendet wurden. Als sie ihre Augen wieder öffneten, bot sich ihnen ein schreckliches Bild. Der Weihnachtspalast war fast vollständig von riesigen, stacheligen Stechpalmenbüschen bedeckt, und außerdem rankte sich giftiger Efeu hoch. Nur noch die Spitzen der Türme und des Schornsteins ragten aus dem Grün heraus.
Malfiesas garstige Sturmbolde kicherten hämisch.
»Das war es dann wohl mit deinen Weihnachtsplänen, Brüderchen!«, höhnte Malfiesa. »Du kommst jetzt nicht mehr hinein zu deiner kleinen Übernachtungsparty. Der Palast wird so bleiben, bis der Schimmerstern leuchtet – und das wird jetzt nicht mehr passieren, nicht wahr?«
»Wie kannst du nur … du …« König Frohgemut hob die zur Faust geballte Hand.
»Du bist gemein!«, rief Jasmin.
»Es ist alles ruiniert!«, schrie Elfi entsetzt.
»Sieht ganz danach aus.« Malfiesa lachte begeistert auf. »Frohe Weihnachten!« Sie klatschte in die Hände, und sämtliche Donnerwolken verzogen sich.
Im ersten Moment waren alle zu entsetzt, um auch nur einen Ton herauszubringen.
»Was sollen wir denn jetzt machen?«, fragte Elfi nach einer Weile zwischen kleinen Schluchzern.
»Weihnachten ist ru… ruiniert«, stotterte König Frohgemut.
»Wartet mal!«, sagte Jasmin da. »Wir werden doch Malfiesa nicht gewinnen lassen.«
»Auf keinen Fall!«, sagte Mia. »Wir haben sie früher auch schon besiegt, und das schaffen wir wieder!«
»Wir müssen einfach nur durch die Stechpalmen kommen«, überlegte Juli.
»Kannst du sie nicht wegzaubern, Elfi?«, fragte Jasmin.
»Ich kann es versuchen«, sagte Elfi zweifelnd. »Aber Malfiesas Zauber ist immer sehr mächtig.« Sie tippte auf ihren Ring und sagte mit tapferer Stimme einen Zauberspruch:
»Verzauberte Pflanzen müssen verschwinden,
damit das Weihnachtsschloss wir wiederfinden!«
Schimmernde Lichter strömten über die Pflanzen. Die Efeuranken und die Stechpalmenblätter leuchteten auf und begannen zu vertrocknen und kleiner zu werden. Doch sobald das Licht schwand, wuchsen die Pflanzen nach, genauso giftig, wild und stachelig wie zuvor.
»Tut mir leid, meine Magie ist nicht stark genug, um Malfiesas Zauber zu brechen«, sagte Elfi traurig. Tränen stiegen in ihren blauen Augen auf.
»Keine Sorge«, sagte Mia zu
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