Drei Freundinnen im Wunderland. Im Weihnachtspalast & Ein Weihnachtswunder
Erstes Buch Im Weihnachtspalast
Weihnachtsabend
»Leise rieselt der Schnee!«, sang Jasmin Schmitt, als sie zusammen mit Juli Sommer und Mia Macdonald in Mias Zimmer trat.
Sie machte eine schnelle Drehung, um ihre zwei besten Freundinnen anzustrahlen, und ihr langes dunkles Haar wippte. »Ach, ich liebe Weihnachten!«
»Ich auch«, sagte Juli. »Was habt ihr euch denn vom Weihnachtsmann gewünscht?«
»Eine Discokugel für mein Zimmer«, antwortete Jasmin sofort. »Und ein paar neue CD s.«
»Ich hätte so gern neue Pinsel!«, sagte Mia und schob ihre roten Locken hinter die Ohren.
»Aber du hast doch schon so viele!«, sagte Jasmin. Mia liebte Kunst, und fast jeder Zentimeter ihres Zimmers war von Pinseln, Stiften, Farbe und Papier belegt.
»Man kann nie genug Pinsel haben«, erwiderte Mia. Sie drehte sich zu Juli um. »Ich wette, du wünschst dir etwas, das mit Tieren zu tun hat.«
Juli lächelte. »Stimmt genau. Letzte Woche habe ich im Buchladen ein neues Buch entdeckt, das handelt von einem verlorengegangenen Welpen. Das hätte ich echt gern zu Weihnachten.« Sie seufzte. »Hoffentlich bringt uns der Weihnachtsmann alles, was wir uns wünschen.«
»Wir dürfen nicht vergessen, ihm die gefüllten Weihnachtstörtchen hinzustellen, die er so gern mag«, sagte Jasmin. »Die Törtchen, die wir vorhin in den Ofen geschoben haben, müssten ja bald fertig sein.«
»Dabei fällt mir etwas ein«, sagte Mia, und ihre grünen Augen funkelten übermütig. »Ratet mal, was Elfen in ihr Weihnachtsgebäck tun, damit es auch ganz bestimmt nachts um zwölf für den Weihnachtsmann fertig ist!«
»Was denn?«, fragten Juli und Jasmin.
»
Zwelfen
mehl natürlich!« Mia lachte.
Juli verdrehte die Augen, und Jasmin warf ein Kissen nach Mia.
»Ich wüsste aber wirklich gern, welche Zutaten genau die Elfen im Wunderland in
ihr
Weihnachtsgebäck geben«, sagte Jasmin. »Ich wette, sie backen wundervolle Weihnachtstörtchen!«
Die drei Mädchen grinsten sich verschwörerisch an. Keiner außer ihnen wusste vom Wunderland, einem magischen Land, wo die unterschiedlichsten Zauberwesen lebten. Juli, Mia und Jasmin hatten es durch Zufall entdeckt, nachdem sie ein magisches Kästchen vom Schulflohmarkt mit nach Hause genommen und dadurch unglaubliche Abenteuer erlebt hatten. Seitdem waren sie die Allerbesten Freundinnen von König Frohgemut, dem Herrscher des Wunderlands, und halfen, wann immer seine fiese Schwester Malfiesa Ärger im Lande machte.
»Glaubt ihr, im Wunderland feiern sie auch Weihnachten?«, fragte Juli.
»Das müssen sie einfach«, sagte Mia. »Es ist schließlich der schönste Ort überhaupt, und das wäre er nicht, wenn es dort kein Weihnachten gäbe. Soll ich mal das Zauberkästchen herausholen?«
»O ja, bitte!«, sagte Jasmin.
Mia kramte unter ihrem Bett und holte ein Holzkästchen von der Größe einer Keksdose hervor. In seine Seiten waren wunderschöne Einhörner, Meerjungfrauen und Elfen geschnitzt, und auf dem Deckel befand sich ein Spiegel, der von sechs grünen Schmucksteinen eingerahmt war, die magisch funkelten.
Juli strich sehnsüchtig über das Kästchen. »Wisst ihr, was das beste Weihnachtsgeschenk überhaupt wäre?«, sagte sie. »Wieder ins Wunderland zu dürfen.«
Plötzlich wanderte ein hellgoldenes Funkeln über den Spiegel. »Seht doch«, rief Jasmin aus. »Die Magie! Es passiert wieder!«
»Es ist ein Weihnachtswunder!« Mia lachte.
Alle drei beugten sich neugierig nach vorn, als Worte im Spiegel sichtbar wurden. »Das ist eine Botschaft für uns«, sagte Jasmin und las laut vor:
»Frohe Weihnachten euch dreien,
kommt und habt viel Spaß im Freien!
Seid bei Schnee und einem Feste,
heute unsre Weihnachtsgäste!«
Sobald Jasmin die letzten Worte ausgesprochen hatte, öffnete sich der Deckel des Zauberkästchens. Rote und grüne Glitzerfunken strömten heraus, und dazwischen schwebte ein zusammengefaltetes Stück Papier.
»Die Landkarte!« Mia strahlte. Sie schnappte sich die Karte aus der Luft und breitete sie auf dem Boden aus.
Diese Zauberlandkarte hatte König Frohgemut den Mädchen bei ihrem ersten Besuch im Wunderland geschenkt. Sie war viel mehr als eine gewöhnliche Landkarte – sie war wie ein Fenster ins Wunderland, durch das die Freundinnen all die herrlichen Orte auf der halbmondförmigen Insel betrachten konnten.
Mia entdeckte den korallenrosafarbenen Palast mit den goldenen Turmspitzen. Die Fahnen darauf flatterten leicht im Wind. »Da ist König Frohgemuts
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