Drei heiße Wünsche frei
zog sie einen Besuchersessel ins Blickfeld.
Sie wirbelte herum, stützte sich auf die Armlehnen und gönnte ihm einen weiteren Blick auf ihren perfekten Po. Dann erst kniete sie sich mit weit gespreizten Beinen auf die Sitzfläche und imitierte mit aufreizenden Bewegungen ihren ersten Ritt auf Jacobs Schoß.
Jacob lag nun fast im Stuhl und rieb mit der Hand über den Reißverschluss seiner Hose. Ihre Büros waren nur sechs Meilen voneinander entfernt, aber es würde ihn mindestens zwanzig Minuten kosten, um zu ihr zu gelangen. Und wer weiß, ob sie nicht schon längst angezogen und in irgendeinem Meeting war, ehe er nur die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte. Sich in seinem Zustand hinters Steuer zu klemmen, war nicht unbedingt ratsam. Nicht, dass sich diese Frage gestellt hätte – wie gebannt klebte er in seinem Sessel.
Melanie hatte sich herumgedreht. Jetzt ließ sie die Beine rechts und links über die Armlehnen baumeln und zeigte ihm … alles, kaum verhüllt von dem bisschen roter Spitze. Jacob hätte gern gestöhnt, aber er hatte kaum genug Luft zum Atmen. Sie schob einen Finger unter den String und zog ihn zur Seite.
Keine Macht der Welt hätte Jacob jetzt noch von seinem Schreibtisch wegbewegen können. Langsam begann sie, sich zu streicheln. Verzückt hatte sie den Kopf in den Nacken gelegt, ihre Wangen glühten. Jacob konnte kaum mehr an sich halten. Plötzlich warf sie den Kopf hin und her, ihre Hüften bebten, und sie presste sich eine Hand vor den Mund, um einen lustvollen Schrei zu ersticken.
Dieser Schrei ging Jacob durch Mark und Bein. Er hallte in seinen Ohren und schnitt wie ein Messer durch seinen ganzen Körper, bis in die schmerzhafte Schwellung zwischen seinen Schenkeln. Erregt knallte er die Faust auf die Tischplatte. Er sollte derjenige sein, der sie in diesen Zustand versetzte! Dennoch blieb er sitzen und wartete, bis sie wieder ruhiger atmete. Er sah, dass sie lächelte, nach einer Isolierzange griff und … Der Bildschirm war leer.
Er saß da, starr und stumm und fassungslos über das, was sie getan hatte. Für ihn getan hatte, nur für ihn. So viel hatte ihm noch keine Frau gegeben. Jetzt schon wurde ihm bang davor, wenn es Zeit wurde, auseinanderzugehen.
Eines hatte ihm Melanie sehr deutlich zu verstehen gegeben: Sie wusste, was sie wollte und wie sie es bekommen konnte. Aber nicht mit ihm …
9. KAPITEL
Melanie schaffte es gerade noch, das Kostüm überzuziehen und die Netzstrümpfe abzustreifen, die Schuhe zu wechseln und die Kamera samt Kabelresten zu entsorgen, ehe sie von draußen Stimmen und Gelächter hörte. Rasch entriegelte sie die Tür und öffnete sie einen Spaltbreit. Dann setzte sie sich an die Arbeit, die sie vorgeschoben hatte, um nicht mit den anderen zur Berufsberatung an die Highschool zu gehen, an der Renata Faulkner tätig war.
Perfektes Timing! Sie schob die Sporttasche tief unter den Schreibtisch. Als es im Kosmetikbeutel leise klirrte, erschrak sie. Verflixt! Ihr Make-up und die Frisur waren vermutlich total ruiniert.
Aus einer Schublade zog sie eine Bürste und einen Spiegel und brachte ihr dichtes Haar in Ordnung. Dann puderte sie Nase und T-Zone, entfernte so viel von dem rauchgrauen Lidschatten, dass gerade noch ein Hauch zurückblieb, tupfte das Rot von den Lippen und ersetzte es durch ihr übliches farbloses Gloss.
Sie hatte keine Ahnung, ob Jacob im Büro war und ihre Darbietung live verfolgt hatte oder später die Aufzeichnung sah. Sie wusste nur, dass die Aufnahmen chiffriert waren und vertraulich bleiben würden. Wenn sie auch nur ein klein wenig an ihm gezweifelt hätte, hätte sie sich nie so präsentiert. Jetzt hieß es sich zu gedulden.
Auf einmal fühlte sie sich völlig ausgelaugt. Das hatte frau eben von tollem Sex mit einem tollen Mann. Man musste sich dazu nicht unbedingt zur selben Zeit im selben Raum aufhalten. Aber sie war erleichtert, dass sie wieder frei atmen konnte. Dass die Frauen früher in Korsetts überleben konnten … Melanie hatte den Eindruck, das Mieder hätte ihr mindestens eine Rippe angeknackst.
Sie hatte gerade die Brille wieder aufgesetzt und Bürste und Spiegel in der Schublade verstaut, als es klopfte und Renata Faulkner durch den Türspalt schaute. Melanie winkte sie näher. “Komm rein. Bei uns geht es ganz locker zu. Du brauchst nicht anzuklopfen. Chloe tut das nie.”
Rennie trat ein und setzte sich in einen der schwarzen Ledersessel. Ihre bernsteinfarbenen Augen funkelten amüsiert. “Wenn sich
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