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PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit

PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit

Titel: PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Helfer der Vollendung
    Manchmal hatte Merawer diese merkwürdigen Träume, die
völlig dem widersprachen, was er früher an sich selbst
erlebt hatte. Sie waren intensiv, und er wußte sie am nächsten
Morgen in allen Einzelheiten, als seien sie Realität gewesen.
Immer wieder schob er sie beim Zähneputzen zur Seite, versuchte
sie im kalten Wasser wegzuwischen, mit dem er seinen Oberkörper
kühlte.
    Früher hatte er nie so oft und so eindringlich geträumt.
Er hatte sich nie erinnern können außer daran, daß
er eben geträumt hatte. Träume, wußte er, waren das
notwendige Aufarbeiten des Unterbewußten, das Bewältigen
von Dingen und Ereignissen, zu denen er im hektischen Alltag noch
keine Zeit gefunden hatte und auch in absehbarer Zukunft nicht finden
würde.
    Jetzt erschien es ihm, als sei er auf eine unbegreifliche Weise
übersensibel geworden, und er besaß auch sofort eine
passende Erklärung. Es war das Gerede in seiner Dienststelle,
das ihn durcheinanderbrachte. Die bevorstehenden Stunden waren es,
die ursächlich dafür zeichneten, und nach dem
bevorstehenden Sprung, nach dem Durchgang durch den künstlich
geschaffenen Transmitter würden seine Träume sich
normalisieren.
    Merawer warf einen Blick hinaus auf die weite Ebene außerhalb
der Stadt. Er bewohnte ein kleines Appartement am Rand Terranias, und
zu seinem Arbeitsplatz mußte er nur fünf Minuten gehen. Zu
Fuß gehen, denn er lehnte es ab, für eine solche
Entfernung eines der unterirdischen Transportbänder aufzusuchen
oder sich einen Gleiter kommen zu lassen.
    Der 1,88 große, schlanke Terraner mit den dunkelbraunen
Locken und dem leicht negroiden Gesicht streckte und reckte sich,
dann wanderte sein Blick empor an den Himmel, der viel heller als
gewöhnlich war. Sol stand dort, die hellgelbe Sonne, unnatürlich
aufgebläht und einem bis in die Millionstel Sekunde
ausgerechneten Programm folgend. Ihr gegenüber, auf der
Nachtseite der Erde, hing eine zweite Sonne im All, ein Zwerg namens
Kobold. Sein weißlichblauer Schimmer gleißte und ließ
die Menschen seit Wochen in einen unruhigen Schlaf fallen, der auch
Merawer plagte. Kobold stand außerhalb der Erdbahn und
beeinflußte das Gravitationsgefüge nicht unerheblich.
Bisher konnten die Auswirkungen jedoch gering gehalten werden, und
lange würde es sowieso nicht mehr dauern.
    Merawer schaltete den Videokom ein und lauschte den Meldungen, die
ununterbrochen eingingen. Nur noch wenige Stunden, hieß es,
dann war es soweit. Der Countdown näherte sich langsam seinem
Ende. Den Laren und Pariczanern war bei ihren Angriffen noch kein
entscheidender Vorstoß in die Nähe der Erdbahn gelungen.
    Flucht! dachte der Mann in seinem Zimmer. Wir fliehen vor der
Gewaltherrschaft, bringen uns in Sicherheit, weil es unser Leben
gilt.
    Es war bekannt, daß die Laren mit dem Ziel kamen, die
Menschen zu vernichten und die Erde zu zerstören. Ein genialer
Wahnsinnsplan war die einzige Möglichkeit, zu retten, was noch
zu retten war.
    Irgendwie verband Merawer aber auch den Gedanken an Feigheit
damit. Er hatte Bekannte, ein paar entfernte Verwandte, die auf
verschiedenen Planeten und Stationen des Solsystems lebten. Viele
Millionen Menschen würden zurückbleiben müssen, waren
den Nachstellungen der Eroberer hilflos ausgesetzt. Eine Flotte würde
zurückbleiben, aber sie war gering, viel zu klein, um alle
schützen zu können.
    Natürlich, wenn das Solare Imperium die Schlagkraft besessen
hätte, hätte es die Laren und ihre willfährigen
Helfer, die Überschweren, längst aus der Milchstraße
hinausgepustet. Die technische Überlegenheit war zu groß,
die Machtmittel des Konzils der Sieben zu unbeschränkt, als daß
es für die Völker der Milchstraße eine sinnvolle
Gegenwehr gegeben hätte.
    Blieb also nur die Flucht. Sie besaß ihren Preis.
    »96.000 Schiffe werden Erde und Mond auf ihrem Weg durch den
KoboldTransmitter begleiten«, vernahm Merawer die Stimme des
Nachrichtensprechers. Bilder wurden eingeblendet, die zeigten, daß
sich langsam eine Kugel aus Raumschiffen zu bilden begann, die Erde
und Mond schützend umhüllten und sich nahe am Rand jener
Zone einfanden, in der die Wirkung des Transmittereffekts noch
Gültigkeit haben würde.
    Wenn es keinen Zwischenfall gab, keine Störung.
    Der Terraner schritt hinüber in die kleine Küche und
richtete sich lustlos ein Frühstück. Er schlang es vor dem
Bildschirm hinunter und bereitete sich in Gedanken auf seinen Dienst
vor. Viel konnte er nicht tun, er war

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