Drei heiße Wünsche frei
überzeugt, die Qualität seiner Arbeit nicht mehr verbessern zu können. Aber er hatte sich gesteigert und bei mehr als einer Gelegenheit geäußert, dies liege an der Dokumentation.
Quatsch!
Es lag an Melanie! Indem sie ihn wie einen Versager behandelt hatte, hatte sie ihn gezwungen, ihr das Gegenteil zu beweisen.
Noch nie war es ihm gelungen, derart feine Nuancen, derart provokative Bilder einzufangen. Ihm, der stets behauptete, eine Frau sei nur ein Klotz am Bein. Im Gegenteil! Sie hatte ihm die Augen für neue Möglichkeiten geöffnet und mit ihrer Anerkennung sein Selbstvertrauen gestärkt. Die Bettgeschichte war ganz nett, aber im Grunde nur Nebensache. Viel bemerkenswerter waren Melanies unglaubliches Engagement und ihre Zielstrebigkeit, die ihn ermunterten, sich selbst die gleichen hohen Ziele zu stecken.
Und sie besaß so viel Mitgefühl. Sogar Renata hatte sie unter die Fittiche genommen, als ob seine Schwester das nötig hätte. Moment mal! Vielleicht hatte sie es nötig, nur hatte er einfach nicht bemerkt, was Melanies weibliche Intuition erfasst hatte.
“Hey, Faulkner, deine gIRLS sind da”, rief Harry ihm von der Tür zum Schneideraum her zu.
“Sekunde!” Die Dokumentation war bei Weitem noch nicht perfekt, aber Sydney hatte darum gebeten, eine vorläufige Fassung zu sehen, und Jacob hatte nichts dagegen. Er beendete, woran er gerade gearbeitet hatte, und wollte gehen, als er zu seinem Entsetzen bemerkte, dass Melanie in der Tür stand. Nur gut, dass sie nicht Gedanken lesen kann, beruhigte er sich und lächelte ihr liebevoll zu.
Sie sagte kein Wort. Stumm stand sie da in schwarzen Pumps, schwarzen Hosen und einem ärmellosen schwarzen Top. Sie trug eine schwarze Brille und Schmuck aus Onyx, und sogar ihre Stimmung war schwarz. Sie erinnerte ihn an eine schwarze Katze, die die Krallen ausgefahren hatte, aber er musste zugeben, dass sie auch ganz in Schwarz eine tolle Figur machte.
Er schaltete das Licht aus und wollte abschließen, aber Melanie hatte andere Pläne. Sie drängte ihn in den dunklen Schneideraum zurück und schloss die Tür hinter sich. “Ich muss mit dir reden.”
Das klang nicht nach einer erfreulichen Unterhaltung. Dennoch trat Jacob einen Schritt auf sie zu. Er wollte sie gerade an sich ziehen, als sie abwehrend die Hand hob. “Ich bin nicht wegen Sex hier. Auch wenn du es dir kaum vorstellen kannst, aber ich beschäftige mich auch mit anderen Fragen als der, wie ich dich ins Bett bekomme.”
In dem geisterhaften Licht, das von ein paar Apparaten, die noch liefen, verbreitet wurde, konnte er sehen, dass sie die Lippen zusammenkniff. Das tat sie immer, wenn sie nicht wusste, was ihm durch den Kopf ging. Gut so, dachte er, denn er hatte selbst keine Ahnung, was ihn erwartete.
Er lehnte sich also gegen die Tür und stützte sich mit einer Hand knapp über Melanies Schulter am Türblatt ab. Er stand so dicht bei ihr, dass er einen Hauch ihres frischen Parfüms roch. Er hätte sie küssen oder mit ihrem wunderbar weichen Haar spielen können, stattdessen berührte er mit dem Finger sanft ihre Lippen. “Wenn du den Mund so zusammenpresst, bringst du keinen Ton heraus”, meinte er. Aber da sie offenbar überhaupt nichts sagen würde, ehe er nicht die Hand fortnahm, ließ er sie los.
Sofort wandte sie auch noch den Kopf ab. Sie drückte die Handtasche fest an sich und sagte: “Ich will nicht, dass du das Video vorführst. Du darfst meine Freundinnen nicht verletzen.”
Er runzelte die Stirn. “Sie wissen doch, dass der Film noch nicht komplett überarbeitet ist. Ich bin überzeugt, dass keine sich gekränkt fühlen wird, nachdem sie gesehen haben, was wir bisher gemacht haben.”
“Da bin ich anderer Meinung, und ich
habe
es gesehen.”
Verblüfft schüttelte er den Kopf. “Wann hättest du unser Material zu Gesicht bekommen sollen? Meinst du die DVD, die ich auf der Party dabeihatte?”
Ihr Kopf schnellte zu ihm herum. “Nein, ich meine das, was ich gestern Abend gesehen habe.”
“Gestern Abend?” Wo war er da gewesen? Wann hätte sie den Film sehen können? Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er hatte mit Asa im Büro gesessen und die unbrauchbaren Szenen herausgeschnitten. Wie hatte Melanie …? “Die Webcam!” Seine Faust donnerte gegen die Tür.
Melanie erschrak. “Das Bild war nicht ideal, aber ich habe genug gesehen. Diesen Schrott wirst du meinen Freundinnen nicht vorführen.”
Schrott!
Jacob durchquerte den Raum und stellte sich vor
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