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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Prolog
Die Suche nach Antworten
    In jenem Land gab es nur Nebel. Nur wenige konnten es betreten, nur wenige wussten überhaupt von seinem Vorhandensein und stellten Vermutungen darüber an. Es mochte die Ewigkeit sein, die vor dem Leben entstand, die alles erst möglich machte. Und vielleicht auch zusammenhielt.
    Ruhig wanderte er durch den wallenden Nebel, der keine Farbe hatte. Nichts hatte eine Farbe, auch er nicht, es gab nur Bewegung und ein wenig Substanz. Substanz, die er war, gehüllt in dunkle Schatten.
    »Willkommen daheim, Bruder«, ertönte eine Stimme, ohne Gestalt zu gewinnen. Sie war nicht männlich und nicht weiblich, weder freundlich noch ablehnend. »Bist du hier, um die Zukunft zu erfahren?«
    »Kannst du sie mir denn sagen?«, gab er zurück.
    »Vielerlei kann ich dir sagen, Bruder«, antwortete die Stimme. »Ich kann es dir vorlesen, Seite um Seite, und doch steht nichts fest, wie du weißt. Nicht zuletzt hängt es von dir ab.«
    »Ich kenne die Zukunft.«
    »Auch gut genug?«
    »Ich weiß, was ich wissen muss«, sagte er. »Das bin ich.«
    »Warum bist du dann gekommen?«
    »Ich brauche Antworten. Auf Fragen, die noch nicht gestellt wurden.«
    Eine Weile herrschte Stille. Der farblose Nebel wallte um ihn, hüllte ihn ein und wich zurück. Dann: »Ich kann sie dir nicht geben.«
    »Du verweigerst sie mir?«
    »Nein: Ich kenne sie nicht. Diese Fragen sind nicht vorherbestimmt und so auch nicht die Antworten.«
    Er zögerte. »Steht nicht alles in deinem Buch?«
    »Gewiss«, antwortete die Stimme. »Doch diese Seite, die du wünschst, ist nicht da. Vielleicht wird sie nie vorhanden sein.«
    »Du meinst, die Fragen werden mir nie gestellt?«
    »Sie sind nur Wünsche, Bruder. Und bei aller Macht, die du besitzt und die ich fürchte – diese Wünsche sind dir nicht gegeben. Du kannst den Verlauf nicht ändern.«
    Er fühlte Zorn in sich aufsteigen. »Aber beeinflussen! Wozu sonst bin ich hier?«
    Die Stimme lachte leise. »Du weißt es.«
    »Ja«, sagte er und beruhigte sich wieder.
    »Was bedrückt dich also?«
    »Die Zeit schwindet, ich kann den Verfall nicht aufhalten. Ich suche einen Weg, mehr zu gewinnen.«
    »Ja, die Veränderungen schreiten schnell voran. Manchmal fürchte ich mich, die Seiten umzublättern.«
    Da musste er still lächeln. »Deshalb bin ich ja da.« Seine Unsicherheit verflog. Er hatte die Antworten erhalten, die er benötigte.
    »Wirst du
ihn
aufsuchen?«, fragte die Stimme aus dem Nebel.
    »Das wird wohl unvermeidlich sein, wenn du mir diese Frage stellst.«
    »Bleib noch ein wenig und schöpfe Kraft, Bruder.«
    »Ich kann nicht.«
    »Hast du nicht eine anstrengende Reise vor dir?«
    »Gewiss. Doch sie duldet keinen Aufschub.«
    Die Stimme fragte nicht nach, worauf er Bezug nahm. »Ich hätte mich gern noch ein wenig mit dir unterhalten.«
    »Ich weiß«, sagte er seufzend. »Ich vermisse dich auch. Aber was bedeutet das schon für uns ...«
    »Im Augenblick? Viel.«
    »Wenn du das sagst ...«
    »Sollten wir uns fürchten?«, fragte die Stimme, mit einem Mal unsicher.
    »Alles beginnt, und alles endet, so ist das nun einmal. Das ist deine Lehre.«
    »Aber so ... war es nicht vorgesehen.«
    »Das, Bruder, liegt nun fern
deiner
Macht. Du weißt es nicht. Und das ist gut, für uns alle. Hab deshalb keine Sorge um mich.«
    Die Stimme näherte sich, und er fühlte sie wie einen zarten Hauch über sich hinwegstreichen. »Dann wirst du jetzt gehen?«
    Er nickte. »Ich komme dich bald wieder besuchen.«
    Dann wandte er sich um und verließ das Land, und die Schatten blieben hinter ihm zurück.

1 Das Baumschloss
    Wir sitzen ganz schön in der Patsche«, brachte Pirx es auf den Punkt. »Die nächsten hundert Jahre traue ich mich nicht mehr, eurem Vater unter die Augen zu treten.«
    »Es ist noch lange nicht ausgestanden«, knurrte David. »Er kann mit uns nicht mehr beliebig umspringen, das lasse ich mir nicht gefallen! Vor allem habe ich es satt, die ganze Zeit untätig herumzusitzen! Wie lange sind wir jetzt schon hier? Wochen? Monate?«
    »Das ist doch egal, oder?«, meinte Pirx. »Seit wann spielt die Zeit eine Rolle in der Anderswelt?«
    »Seit sie dort Einzug gehalten hat, Stachelkopf!«
    »Fordere den Zorn deines Vaters nicht erneut heraus«, warnte Grog. »Du kennst ihn nicht so lange wie ich, und ich habe schon Dinge erlebt ...« Ein Schauer der Erinnerung überlief ihn, seine langen Körperhaare sträubten sich in einer Wellenbewegung.
    »Ich geh da nicht noch einmal

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