Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe
meine Titel“, erklärte Hawk gleichzeitig.
Jetzt sah Lucy überrascht aus. Sie schaute zwischen ihrem Bruder und Pia hin und her. „Es kommt mir vor, als wäre ich mitten im zweiten Akt hereingekommen. Gibt es da etwas, was ich wissen sollte?“
„Ihr Bruder und ich …“, Pia warf Hawk einen bösen Blick zu, „… kennen uns.“
„Gut“, ergänzte Hawk.
„Interessant. Du hast mir gar nicht erzählt, dass du schon Pias Bekanntschaft gemacht hast. Du hast nur erwähnt, dass du aus zuverlässiger Quelle weißt, dass sie eine ausgezeichnete Hochzeitsplanerin ist, die du mir empfehlen kannst.“
„Das war die reine Wahrheit“, erwiderte Hawk.
Lucy hob eine Augenbraue. „Ich vermute, dass du selbst diese zuverlässige Quelle bist?“
Hawk nickte kurz und schwieg. Gleichzeitig bedachte er Pia mit einem leicht spöttischen Blick.
„Ja“, bemerkte Pia bissig, „in der Kunst des Auslassens ist Ihr Bruder äußerst bewandert.“
Neugierig sah Lucy von einem zum anderen. „Auf der Bühne würde man solch einen Moment als dramatisch bezeichnen. Dabei dachte ich, ich wäre bei uns in der Familie diejenige mit dem schauspielerischen Talent, Hawk.“
Pia stand auf und griff nach ihrer Handtasche. „Vielen Dank für den Tee, Lucy, aber ich kann leider nicht bleiben.“
Als Pia an Hawk vorbei zur Tür gehen wollte, hielt er sie auf, indem er ihren Ellenbogen umschloss. Sofort erstarrte sie.
Es war das erste Mal, dass er sie seit ihrer gemeinsamen Nacht wieder anfasste. Gegen ihren Willen spürte sie seine Berührung bis hinunter in ihre Zehenspitzen. Ihre Haut kribbelte, weil er ihr so nahe war.
Warum nur reagierte sie noch immer so auf ihn?
Pia zwang sich, ihn anzuschauen. Es waren Augenblicke wie diese, in denen sie ihre mangelnde Größe bedauerte. Und Hawk überragte sie nicht nur körperlich, sondern auch, was sein Auftreten und seine gesellschaftliche Stellung anging.
„Wie ich sehe, kannst Gedanken lesen“, meinte er lässig. „Eine sehr nützliche Eigenschaft für eine Hochzeitsplanerin. Zufälligerweise wollte ich dich gerade um ein kurzes Gespräch unter vier Augen bitten.“
Seine Worte riefen zum Glück ihren Kampfgeist hervor, doch sie bezähmte ihre Wut, bis sie mit Hawk vor der Tür stand. Schließlich wollte sie sowieso in diese Richtung, und es musste ja nicht sein, dass sie vor seiner Schwester eine Szene machte.
Im Flur riss sie sich jedoch von Hawk los. „Wenn du jetzt bitte deinen Butler rufen würdest, damit er meinen Mantel bringt, dann kann ich verschwinden und diese Charade beenden.“
„Nein“, erwiderte Hawk.
„Nein?“ Dieser unverschämte Kerl …
Hawk lächelte grimmig. „Warum willst du die Gelegenheit versäumen, mir noch einmal die Meinung zu sagen? Oder noch besser, mich mit Fingerfood zu bewerfen?“ Mit einer Kopfbewegung wies er zum Salon hinüber. „Ich glaube, es lagen ein paar leckere Muffins auf dem Tablett.“
„Die darf Lucy genießen.“
„Da bin ich aber erleichtert.“
Sie sahen sich in die Augen, und wenn Blicke töten könnten, würde er auf der Stelle umfallen.
„Mir scheint, wir haben ein Problem“, fuhr Hawk fort. „Ich weigere mich, dich gehen zu lassen, bevor wir uns ausgesprochen haben, und du …“, er schaute durch ein Fenster nach draußen, wo es inzwischen zu regnen begonnen hatte, „… völlig nass wirst.“
„Ich habe einen Regenschirm in der Handtasche“, konterte sie.
Hawk seufzte. „Sei vernünftig. Wir können uns hier unterhalten, wo Lucy uns hören kann, oder wir suchen uns einen Ort, wo wir ein wenig mehr Privatsphäre haben.“
„Du lässt mir ja wohl kaum eine Wahl“, entgegnete Pia böse.
Ohne noch länger zu warten, zog Hawk sie in ein Zimmer auf der anderen Seite der Eingangshalle.
Als Hawk die Tür hinter ihnen schloss, erkannte Pia, dass es sich um eine Bibliothek oder ein Arbeitszimmer handelte. Eingebaute Bücherregale, ein offener Kamin und ein großer Schreibtisch vor dem Fenster ließen daran keinen Zweifel. Die dunklen Ledermöbel wiesen außerdem darauf hin, dass es sich wohl um Hawks Reich handelte.
Entnervt drehte Pia sich zu ihm um. „Ich wusste nicht, dass Lucy mit dir verwandt ist. Sie hat sich mir als Lucy Montgomery vorgestellt. Sonst …“
„… wärst du nicht gekommen?“, beendete er süffisant den Satz für sie.
„Natürlich nicht.“
„Montgomery ist Lucys Künstlername, der jedoch auch in unserem Stammbaum auftaucht.“
„Schlagen sich alle Carsdales unter
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