Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe
dringend und hoffte, dass sie Lucy Montgomery genügend beeindrucken konnte.
Da sie wusste, wie wichtig der erste Eindruck war, hatte sie sich mit sehr viel Sorgfalt gekleidet und sich für ein schickes, aber zeitloses pfirsichfarbenes Kleid entschieden. Ganz bewusst hatte sie trotz des bedeckten Wetters Hochzeitsfarben gewählt, ganz einfach weil sie fröhlich wirkten und für solch einen Termin genau richtig waren.
In diesem Moment wurde die Tür geöffnet, und Lucy Montgomery kam lächelnd ins Zimmer.
Ihre Gastgeberin war eine schlanke, attraktive Blondine mit braunen Augen, und Pia vermutete, dass Lucy ungefähr in ihrem Alter, vielleicht sogar noch ein wenig jünger war.
Sie stand auf und schüttelte ihrer Gastgeberin die Hand.
„Danke, dass Sie so kurzfristig Zeit hatten“, sagte Lucy. Offenbar hatte sie britische Wurzeln.
„Kein Problem, Miss Montgomery“, erwiderte Pia lächelnd. „In meinem Beruf ist der Kunde noch immer König.“
„Sagen Sie doch bitte Lucy zu mir.“
„Gern, ich bin Pia.“
„Sehr schön.“ Lucy schaute zur Uhr. „Wenn es für Sie okay ist, lasse ich uns Tee bringen.“ Sie lächelte. „Wir Briten halten uns sklavisch an unsere Teatime.“
„Ja, gern.“
Nachdem Lucy zur Tür gegangen war und leise mit einem Hausmädchen gesprochen hatte, kehrte sie zurück und setzte sich neben Pia aufs Sofa.
„So“, meinte sie, „ehrlich gesagt, brauche ich ganz dringend Hilfe.“
Pia neigte den Kopf und lächelte. „Viele Bräute kommen irgendwann während ihrer Verlobungszeit zu diesem Schluss. Darf ich Ihnen übrigens noch herzlich gratulieren?“
Lucys Augen leuchteten auf. „Danke, ja. Mein Verlobter ist Amerikaner. Ich habe ihn getroffen, als ich in einem Off-Broadway-Stück mitgespielt habe.“
„Sie sind Schauspielerin?“
„Mit klassischer Schauspielausbildung, ja“, erwiderte Lucy, ohne jedoch angeberisch zu klingen. Sie beugte sich vor und zwinkerte. „Er war einer der Produzenten.“
Geld heiratet Geld, dachte Pia, und sei es nur, weil man in denselben Kreisen verkehrte. Sie hatte das schon häufig beobachtet. Und doch bewiesen Lucys funkelnde Augen, dass sie in ihren Verlobten verliebt war.
„Eigentlich wollten Derek und ich im nächsten Sommer heiraten, aber ich habe gerade eine neue Rolle angeboten bekommen, und daher müssen wir die Hochzeit vorverlegen. Plötzlich bricht alles über uns herein. Und da ich im Moment noch in einer anderen Produktion mitwirke …“ Lucy machte eine hilflose Handbewegung. „… habe ich keine Zeit, mich um alles zu kümmern.“
„Wann soll denn die Trauung sein?“
Lucy lächelte entschuldigend. „Silvester.“
Mit stoischer Miene reagierte Pia auf den kurzfristigen Termin. „Drei Monate, perfekt.“
„Vielleicht sollte ich sagen, dass die Kirche bereits gebucht ist und dass wir erstaunlicherweise auch noch einen Saal im Puck-Gebäude für den Empfang bekommen haben.“
Pia entspannte sich etwas. Die wichtigsten Details waren geklärt. Das nahm ihr viel Arbeit ab.
Sie und Lucy besprachen weitere Einzelheiten, bis der Tee gebracht wurde.
Pia hatte das Gefühl, dass sie Lucy mögen würde. Ihre Gastgeberin war ein fröhlicher Mensch, und vieles deutete daraufhin, dass man gut mit ihr arbeiten konnte.
„Wie möchten Sie Ihren Tee?“, fragte Lucy. „Ich lebe zwar schon eine ganze Weile in New York, aber die Teatime ist mir immer noch wichtig“, erklärte sie lachend.
Ehe Pia darauf antworten konnte, schaute Lucy wieder zur Tür. „Hawk, wie schön, dass du uns Gesellschaft leisten kommst.“
Pia erstarrte. Hawk.
Das war doch nicht möglich.
Was machte er hier?
Pia war froh, dass sie saß, sonst hätten die Beine unter ihr nachgegeben.
Hawk dagegen wirkte völlig entspannt. Er trug ein grünes T-Shirt zu einer Stoffhose. So leger hatte sie ihn noch nie gesehen. Genau genommen sah er so aus, als hätte er gerade vor dem Fernseher gesessen oder in einem anderen Teil des Hauses etwas gegessen.
Verwundert sah Pia zu Lucy hinüber.
„Haben Sie meinen Bruder, James Carsdale, schon kennengelernt?“, fragte Lucy und schien nicht zu merken, dass irgendetwas nicht in Ordnung war.
Lucy warf ihrem Bruder ein verschmitztes Lächeln zu. „Muss ich all deine Titel aufzählen, oder reicht es, wenn ich Pia darüber aufkläre, dass du der Duke of Hawkshire bist?“
„Carsdale?“, wiederholte Pia und zwang sich, sich auf Lucy zu konzentrieren. „Ich dachte, Ihr Nachname wäre Montgomery?“
„Pia kennt
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