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DS010 - Die Stadt im Meer

DS010 - Die Stadt im Meer

Titel: DS010 - Die Stadt im Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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weiß, daß sie unten so breit sind, damit der Matrose sie schnell an- und ausziehen kann, aber Ham, dieser bornierte Winkeladvokat …«
    »Du abartige Laune der Natur!« Ham fuchtelte mit dem Stock vor Monks Gesicht herum. »Daß du mit deinem kümmerlichen Affenhirn nicht weit denken kannst, weiß ich längst, aber daß Seemannshosen …«
    Im Treppenhaus war das Klappen der Fahrstuhltür zu hören. Schleppende Schritte näherten sich. Eine Gestalt kam schwankend durch die Tür.
    Monk starrte auf die gräßliche Erscheinung. Er öffnete seinen breiten Mund, um etwas zu sagen, brachte aber keinen Ton hervor.
    Der Verstümmelte vom Long Island Sund stand vor ihnen. Er war jetzt noch schrecklicher anzusehen als in der Hochbahnstation. Das Blut hatte aufgehört, an seinen Handgelenken herunterzulaufen. Dafür war sein Mund eine einzige offene blutrote Wunde, und mit jedem seiner schwachen Atemzüge blies er eine Sprühwolke von Tröpfchen aus.
    Er versuchte zu sprechen. Es kam nur ein gurgelnder Laut hervor.
    »He«, sagte Monk. »Was ist mit Ihnen?«
    Der Verstümmelte sackte zusammen, wollte sich auf allen vieren halten, aber die Handgelenke mit den durchschnittenen Sehnen trugen ihn nicht; er stöhnte auf, dann kippte er zur Seite und krümmte sich auf dem Teppich. Als sie zu dritt auf ihn zutraten, rappelte er sich mit letzter verzweifelter Energie erneut auf die Beine. Er gurgelte und hustete und versuchte zu sprechen. Es gelang ihm nicht. Er taumelte zu dem großen, mit Intarsien ausgelegten Schreibtisch hinüber.
    Darauf stand eine stilechte antike Schreibtischgarnitur mit zwei Tintenfässern. Mit dem Ellenbogen stieß er sie auf den Boden herunter. Schwarze und rote Tinte ergoß sich über den kostbaren Teppich.
    »He, Moment mal!« rief Monk, aber es war zu spät. »Den Teppich hat der Scheich von Kuwait persönlich dem Doc geschenkt!«
    Der Verstümmelte kümmerte sich nicht um Monks Vorwurf, wahrscheinlich hörte er ihn auch gar nicht. Er tauchte die Fußspitze in die Tinte und versuchte auf dem Teppich Linien zu ziehen. Er kam damit nicht zurecht; der Fuß erwies sich als unzulängliches Schreibgerät, aber es war klar, daß er eine Nachricht aufzumalen versuchte.
    Doc Savage stürzte zu der Tür hinüber, durch die es in den riesigen Bibliotheksraum ging, um von dort einen Schreibpinsel oder sonst etwas zu holen, das er dem Mann an den Unterarm binden konnte. Ein dumpfer, polternder Laut ließ ihn in der Tür herumfahren.
    Der verstümmelte Besucher war ohnmächtig geworden und lag zusammengekrümmt am Boden.
    Monk, der sich über ihn gebeugt hatte, sah auf. »Ich weiß auch nicht, was mit ihm ist. Plötzlich durchlief ihn eine Art Krampf, und er kippte um.«
    Doc Savage ging zurück, kniete neben dem Bewußtlosen nieder und untersuchte ihn. »Rasch, meinen Instrumentenkoffer«, wies er Monk an.
    Monk rannte ins Labor hinüber und kam gleich darauf mit dem Instrumentenkoffer zurück. Doc Savage war Spezialist auf vielen wissenschaftlichen Fachgebieten, aber zunächst und vor allem war er Arzt. Nachdem er seine Diagnose gestellt hatte, richtete er sich auf.
    »Monk, du bleibst hier.« Er wies auf die merkwürdigen Zeichen, die der Verstümmelte mit der Schuhspitze auf den Teppich gemalt hatte. »Paß darauf auf und versuch es zu entziffern.«
    Monk, dem es mißfiel, von irgend etwas ausgeschlossen zu werden, beklagte sich: »Aber, Doc, was soll ich da schon …«
    »Das einzige, was diesen Mann meiner Meinung nach noch retten kann«, unterbrach ihn Doc Savage, »ist die Unterdruckkammer, die wir im Bootsschuppen haben. Ich muß ihn sofort dorthin schaffen.« Er hob den Bewußtlosen auf die Arme und wandte sich an Ham. »Versuch du inzwischen festzustellen, wo er hergekommen ist.«
    »Okay«, sagte Ham und verschwand durch die Tür.
    Doc Savage brauchte mit dem Auto nur ein paar Minuten, um mit seiner Last eine riesige ehemalige Lagerhalle am Ufer des Hudson zu erreichen, die jetzt gleichzeitig als Bootshaus und als Hangar für Wasserflugzeuge diente.
    Doc Savage trug den Verstümmelten im Schuppen zu einem großen stählernen Behälter, der vorn eine Einstiegs- und Einschubluke hatte und an dem außen eine Vielzahl von Ventilen, Druckluftleitungen und Meßgeräten angebracht war.
    Jeder Berufstaucher hätte in dem Gerät unschwer eine Dekompressionskammer erkannt, in der zu schnell an die Oberfläche gekommene Taucher unter Überdruck gesetzt werden können, um zu verhindern, daß sich in ihrem Blut

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