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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Einführung
    Als die Menschen Pern, den dritten Planeten der Sonne Rubkat im Sagittarius-Sektor entdeckten, schenkten sie dem Roten Stern, einem weiteren Satelliten des Systems mit stark exzentrischem Orbit, wenig Beachtung.
    Die Kolonisten nahmen den neuen Planeten in Besitz, paßten sich an die fremde Umgebung an und breiteten sich auf dem freundlicheren Südkontinent aus.
    Dann brach in Form eines Regens aus pilzsporenähnlichen Organismen, die in blinder Gefräßigkeit alles außer Stein, Metall und Wasser verschlangen, die Katastrophe über sie herein. Anfangs waren die Verluste überwältigend. Doch zum Glück für die junge Kolonie waren die >Fäden<, wie die Siedler den zerstörerischen Niederschlag nannten, nicht völlig unbesiegbar: Mit Wasser und Feuer konnte man der Bedrohung zu Leibe rücken.
    Die Siedler setzten ihren bewährten Erfindungsreichtum ein und veränderten mit Hilfe der Gentechnik eine einheimische Lebensform, die Ähnlichkeit mit den Drachen der irdischen Mythologie hatte. Die riesigen Wesen, die bei ihrer Geburt eine feste Bindung mit jeweils einem Menschen eingingen, wurden zu Perns wirksamster Waffe gegen die Fäden. Die Fähigkeit, phosphorhaltiges Gestein zu zerkauen und zu verdauen, versetzte die Drachen in die Lage, buchstäblich Feuer zu speien und die Sporen in der Luft zu versengen, ehe diese den Boden erreichten. Da sie nicht nur fliegen, sondern auch teleportieren konnten, waren sie wendig genug, um den gefährlichen Fäden während der Kampfeinsätze auszuweichen. Und die Möglichkeit der telepathischen Verständigung mit ihren Reitern wie mit ihren Artgenossen gestattete die Bildung leistungsfähiger Kampfgeschwader.
    Ein Drachenreiter mußte ein Mensch mit besonderen Eigenschaften sein und sich seiner Aufgabe mit Leib und Seele verschreiben. Diese Anforderungen führten dazu, daß die Drachenreiter mit der Zeit eine eigene Gruppe bildeten und sich absonderten von den anderen, die trotz der Zerstörungen durch die Sporen das Land bebauten oder als Handwerker in ihren Gildehallen andere lebensnotwendige Dinge herstellten.
    Im Laufe der Jahrhunderte ließ der ständige Kampf gegen die Fäden, die immer dann über das Land fielen, wenn der exzentrische Orbit des Roten Sterns die Umlaufbahn von Pern kreuzte, die Menschen vergessen, woher sie ursprünglich kamen.
    Freilich gab es auch lange Intervalle, in denen keine Fäden das Land verwüsteten, und in denen die Drachenreiter in ihren Weyrn ihren mächtigen Freunden dennoch die Treue hielten, denn eines Tages würden sie wieder gebraucht werden, um das Volk zu beschützen, wie sie es einst geschworen hatten.
    Solch ein langes Intervall geht zu Beginn unserer Geschichte seinem Ende entgegen, aber da es noch ein Jahrzehnt dauern wird, bis das Wiedererscheinen des Roten Sterns eine neue Phase der Fädeneinfälle einleitet, sind sich bislang nur wenige der drohenden Gefahr bewußt. Ja, die meisten Menschen glauben nicht daran, daß jemals wieder Fäden fallen werden. Sie wiegen sich in trügerischer Sicherheit und sind selbstzufrieden geworden. Diese Selbstzufriedenheit läßt Zwietracht in Burgen und Gildehallen entstehen und löst eine Kette von Ereignissen aus, die zur Bildung einer neuen Gruppe führt, den Renegaten von Pern!



Prolog
    In der Nordwestprovinz des Hochlandes beginnt ein ehrgeiziger Mann mit einem Eroberungsfeldzug, der ihn zum mächtigsten Burgherrn auf ganz Pern machen wird. Fax heißt dieser Mann - und bald wird sein Name in aller Munde sein…
    Währenddessen in den Hügeln von Lemos, im Ostgebirge von Pern…
    »Da ist er wieder«, sagte die Frau und spähte aus dem staubblinden Fensterschlitz, als sie auf dem Kopfsteinpflaster vor dem kleinen Anwesen Hufe klappern hörte.
    »Ich hab dir ja gesagt, daß er wiederkommt. Jetzt geht's dir an den Kragen.«
    Ein Unterton von Schadenfreude klang in ihrer Stimme mit.
    Der verwahrloste Mann am Tisch warf ihr einen verächtlichen Blick zu. Sein Bauch war voll, obwohl er bei jedem Bissen gemurrt hatte, Getreidebrei sei kein Essen für einen erwachsenen Menschen, und er hatte eben beschlossen, eine Weile fischen zu gehen.
    Die Metalltür der Behausung wurde energisch aufgestoßen, und ehe der Kleinpächter aufspringen konnte, war der Raum bereits voll von entschlossenen Männern mit nicht zu übersehenden Kurzschwertern am Gürtel.
    Die Frau drückte sich wimmernd in die hinterste Ecke, ohne sich um die Töpfe und Becher zu kümmern, die mit lautem Geklapper aus dem

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