DS011 - Doc in der Falle

der Zeit; wir hätten es auf der Insel noch tagelang aushalten können.«
    Sie gingen wieder zum Ufer, um Mohallet und seine Verbündeten zu beobachten.
    Der Fluß war zum reißenden Strom geworden, Mohallet und seine Leute wurden mitgerissen. Einige retteten sich zu der kleinen Insel; Docs Helfer zogen sie an Land und entwaffneten sie.
    »Die anderen haben keine Chance«, stellte Monk sachlich fest. »Die Strömung wird sie gegen die Felsen schmettern.«
    Bis zum Morgengrauen donnerte und schäumte der Fluß an der Insel vorbei, dann wurde die Strömung allmählich schwächer, und gegen Mittag beruhigte sich der Fluß. Sicherheitshalber ließ Doc noch fünf Stunden verstreichen, dann kletterten er, seine Begleiter und die Überlebenden der Phantomstadt wieder auf die Kamelfahrzeuge. Die Banditen und weißen Araber, die sich auf die Insel gerettet hatten, blieben zurück; vermutlich würden sie irgendwann, an Land schwimmen und sich zu anderen Überlebenden gesellen, aber ihre Macht war gebrochen.
    Doc und seine Gruppe paddelten stromaufwärts zur Phantomstadt. Sie kamen zu der Stelle, an der der Helldiver untergegangen war.
    »Heilige Kuh!« rief Renny. »Wir haben ein ganz unglaubliches Glück!«
    Der Wasserspiegel war soweit gefallen, daß der Rumpf des U-Bootes in ganzer Länge sichtbar war.
    »Wir brauchen den Kahn nur leerzupumpen, und er wird schwimmen«, sagte Renny. »Wir fahren wieder durch den Kanal, so wie wir hergekommen sind.«
    »Ist das möglich?« Monk blickte zu Doc.
    »Zweifellos«, sagte Doc. »Die Grotte muß passierbar sein.«
    Monk feixte. »Wir laden diese weißhaarigen Leutchen auf und entführen sie in die Zivilisation.«
    »Vielleicht hätten sie das gar nicht so gern«, gab Doc zu bedenken.
    Sie sprachen mit den Überlebenden. Sche und die Menschen ihres Stammes wünschten tatsächlich in ihrer seltsamen Stadt zu bleiben. Sche hatte ein Stück von der Welt gesehen, und es hatte ihr nicht gefallen; sie zog ein Leben in der Phantomstadt vor.
    Monk und die übrigen Freunde Docs übergaben den Menschen aus der Phantomstadt Waffen und Munition und erklärten ihnen, wie sie damit umzugehen hatten, während Doc den Helldiver untersuchte. Der Schiffsrumpf war tatsächlich unbeschädigt; in einigen Stunden konnte das Boot wieder seeklar sein.
    »Und jetzt«, sagte Monk, »wollen wir versuchen, ob wir mit diesen Leuten nicht ein Platingeschäft abschließen können, das für beide Seiten vorteilhaft ...«
    »Vergiß das Platin«, sagte Doc.
    »He!« Monk starrte ihn verständnislos an.
    Doc wandte sich an das weißhaarige Mädchen; er benutzte wieder die Taubstummensprache.
    »Als Mohallet dich fand, hattest du ein Armband«, stellte er fest. »Woher hattest du es?«
    »Von dem Fremden, der vor vielen Jahren ... der Mann, von dem wir gelernt haben, mit den Händen zu reden«, erläuterte das Mädchen. »Er hatte eine Taschenuhr, und er hat das Gehäuse eingeschmolzen und mir ein Armband daraus gemacht.«
    »Mohallet sah das Armband«, sagte Doc zu seinen Freunden. »Es war aus Platin. Er fragte Sche, ob es bei ihr zu Hause viel von diesem Metall gäbe, und sie hat es ihm bestätigt. Sie hat ihm mitgeteilt, daß die Türen und Tore bei ihr zu Hause aus solchem glänzenden Metall wären, und Mohallet hat verstanden, daß alles aus Platin ist. Aber er hat sich geirrt.«
    Monk schluckte. »Du meinst ...?«
    »Hast du dir die Tore genau angesehen?« fragte Doc.
    »Ich hab nur gesehen, daß sie weich und glänzend wie Platin sind«, sagte Monk. »Sind sie nicht aus Platin?«
    »Sie sind aus Blei«, sagte Doc. »Aus diesem Material werden im allgemeinen Gewehr- und Revolverkugeln gegossen.«
     
     
     
    ENDE
     
     

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