DS029 - Die Auferstehung
Wiedererweckung entschieden hat, ist der große Weise des Altertums, Salomon«, sagte Doc Savage.
In den nächsten Stunden und Tagen gab es in den Staaten keinen Namen, der so oft genannt und so heiß diskutiert wurde wie Salomon. Viele hatten ihn nur als legendären Namen gekannt und fragten zweifelnd, wieso gerade er als intakte Leiche für eine Wiedererweckung zur Verfügung stand.
Extrablätter, die noch in derselben Nacht und am nächsten Morgen erschienen, lieferten alle nur verfügbaren Informationen über die erst vor wenigen Wochen erfolgte Auffindung von Salomons Mumie.
Der Fund war von einer Gruppe bekannter Archäologen gemacht worden, zu der auch Doc Savages Helfer William Harper Littlejohn gehörte. Es hatte darüber keine sensationellen Berichte in der Presse gegeben, weil niemandem der beteiligten Wissenschaftler im geringsten daran gelegen war. Um die Mumie in aller Ruhe untersuchen und den Fund wissenschaftlich auswerten zu können, war die Sache vielmehr bewußt totgeschwiegen worden.
Aber daran, daß es sich tatsächlich um Salomons Mumie handelte, bestand inzwischen nicht mehr der geringste Zweifel. Und, wie die Zeitungen erfahren hatten, lagerte die Mumie in William Harper Littlejohns kleinem Privatmuseum.
General Inos Lippen verzogen sich zu einem dünnen Lächeln, als er das las.
»Dann können wir jetzt also losschlagen«, sagte er. »Morgen vormittag um zehn soll die Mumie in Doc Savages Laboratorium überführt werden.«
»Sie haben einen wundervoll vorausplanenden Verstand«, sagte Proudman Shaster nervös, »wirklich wundervoll. Aber warum haben wir so lange gewartet? Durch die Leute, die wir auf Savage und seine Gruppe angesetzt hatten, wußten wir doch seit Tagen, wo Salomons Mumie lag. Warum haben wir nicht eher gehandelt?«
»Wer einen Fisch zu hastig ißt, verschluckt sich leicht an einer Gräte«, entgegnete ihm General Ino gelassen. Er hatte diesen Spruch einmal in einer Sammlung fernöstlicher Weisheiten gelesen.
William Harper Littlejohns Privatmuseum war bis dahin praktisch unbekannt gewesen, aber am nächsten Morgen hatten sich mindestens zehntausend Menschen auf dem kurzen Straßenstück des Häuserblocks versammelt. Die Polizei entschied daraufhin prompt, daß Salomons Mumie eine Eskorte brauchte. Per Funk wurde sie herbeigeholt und wartete außerhalb der Menschenansammlung, bis kurz vor neun der Leichenwagen angefahren kam, in dem die Mumie überführt werden sollte.
»Seid ihr soweit?« rief der Fahrer zu den Beamten hinaus, die sich mit ihren Motorrädern bereits zu einer Art Phalanx formiert hatten.
»Klar, von uns aus kann’s losgehen«, rief ein Polizist zurück. »Ich frage mich nur, ob Salomon beim Aufwachen wohl seine tausend Frauen vermißt.«
»Wenn ich da an meine eigene Alte denke«, rief der Leichenwagenfahrer zurück, »bestimmt nicht.«
Mit lauten Motoren fuhr die Eskorte an und schleuste den Leichenwagen durch das Gedränge bis zu dem Haus vor, in dem sich Johnnys Privatmuseum befand. Architektonisch entsprach das Gebäude seinem Besitzer. Es war so unglaublich schmal und hoch, daß man sich unwillkürlich fragte, wieso es überhaupt noch stand. Die Museumsräume lagen, da sie nicht für den Publikumsverkehr gedacht waren, in einem der oberen Stockwerke. Der Leichenwagenfahrer und sein Beifahrer, zwei nette, freundliche Männer, aber trotzdem Mitglieder von General Inos Organisation, schleppten den übergroßen Weidenkorb hinein, der Salomons Mumie aufnehmen sollte, jetzt aber bereits eine andere Mumie enthielt. Sie mußten ihn in dem kleinen Fahrstuhl leicht hochkant stellen, damit er überhaupt darin Platz hatte.
Im ersten Stock hielt der Fahrstuhl, und sechs andere freundlich aussehende Männer stiegen zu. Im Museumsstock stiegen alle aus und gingen zur Tür.
Auf ihr Klopfen hin öffnete Johnny.
»Wir kommen, um Salomon abzuholen«, sagte einer der Männer.
»Jetzt bin ich doch superperplex!« rief Johnny. »Wieso Sie? Monk und Ham werden die Mumie abholen! Was wollen Sie also? Was soll hier für ein Ding gedreht werden?«
»Das wirst du gleich sehen«, sagte der Sprecher und hielt Johnny die Mündung eines Fünfundvierziger-Colts ins Gesicht. »Los, mach auf, du Bohnenstange!«
Johnny versuchte dem Anführer der Gruppe die Tür vor der Nase zuzuschlagen, aber der und noch zwei andere warfen sich mit vereinter Kraft von außen dagegen, und da Johnny nicht viel an Gewicht dagegenzusetzen hatte, flog die Tür auf. Die acht Männer
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