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DS031 - Roter Schnee

DS031 - Roter Schnee

Titel: DS031 - Roter Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Siegellack, wie er in der Indian Agency manchmal zum Versiegeln besonders wichtiger Briefe benutzt wurde, und zuerst glaubte er, es handele sich um solchen Siegellack. Aber dann überlegte er noch einmal und war sich nicht mehr so sicher. Der Mann, der das Päckchen mit dem Würfel versteckt hatte, hatte so getan, als ob es sich verkaufen ließ. Aber das hatte Zeit. Er war immer noch ein wenig erschrocken über den Roten Schnee, den er gesehen hatte. Zwar informierte er zunächst andere Seminolen darüber, aber als sie ihn belächelten, schwieg er.
    Ente-ohne-Flügel saß dann oft für sich allein und dachte darüber nach, wie es sein würde, wenn er in die Städte des Weißen Mannes ginge und vielleicht viel Geld für den roten Klumpen bekäme, den er jetzt in einem Rehlederbeutel um den Hals trug. Es war so nett, an so etwas zu denken.
    Die Police Departments in verschiedenen amerikanischen Städten machten sich etwa zur gleichen Zeit Gedanken über andere Vorkommnisse. In Cleveland fragte man sich, was aus Waldemar Swelaska geworden sein mochte.
    Waldemar Swelaska war ein dicker, freundlich wirkender Mann, der vor Jahren in einem osteuropäischen Land Flugzeuge entworfen hatte; inzwischen aber war er amerikanischer Bürger und Besitzer einer eigenen großen Flugzeugfabrik.
    Waldemar Swelaska war plötzlich verschwunden. Seine Familie beteuerte immer wieder, er sei mit seinem Hund doch nur auf Kaninchenjagd gegangen. Aber der geniale Flugzeugkonstrukteur hatte danach niemals wieder von sich hören lassen.
    Es gab da einen Farmer, der über jenem Teil seiner Felder, wo Waldemar Swelaska vermutlich Kaninchen gejagt hatte, eine Wolke gesehen haben wollte wie aus Rotem Schnee. Aber der Mann war als Spiritist und Wundergläubiger bekannt, und daher nahm niemand seine Aussage ernst.
    Es wurde vielmehr angenommen, der berühmte Flugzeugkonstrukteur litte an einem Anfall von Gedächtnisschwund und irre irgendwo im Lande herum.
    H. U. Summervane Lawmer war der nächste, der spurlos verschwand. Lawmer war ein Wissenschaftler mit mehreren Doktorgraden, und er hatte gerade das chemische Forschungslaboratorium an einer der bedeutendsten Universitäten der USA übernommen. Er war zu Besuch in South Carolina gewesen.
    Nachdem er mit seiner Privatmaschine zum Heimflug gestartet war, wurde H. U. Summervane Lawmer nie mehr gesehen.
    Ein Fischer meldete, er habe vor der Atlantikküste eine seltsame Wolke beobachtet, aus der Flocken wie von Rotem Schnee herabgefallen seien. Aber der Fischer galt als Trinker und notorischer Lügner ; gewöhnlich sah er weiße Seeschlangen, und so schenkte niemand seinem Bericht Beachtung.
    In der darauffolgenden Woche verschwanden weitere fünf Männer. Alle waren, um es volkstümlich auszudrücken, hohe Tiere; der eine ein internationaler Bankier, ein anderer ein berühmter Ingenieur, der dritte ein U.S.-Senator, der vierte ein bekannter Automobilfabrikant und der fünfte ein karrieremachender Unterstaatssekretär im U.S.-Kriegsministerium.
    Aber die amerikanische Öffentlichkeit war durch die pausenlose Sensationsmache in den Medien derart abgestumpft, daß sie diesen Vorgängen kaum Beachtung schenkte. Und Roten Schnee hatte seither niemand mehr gesehen.
    Niemand argwöhnte, daß zwischen diesen Vermißtenfällen eine Verbindung bestehen könnte. Niemand ließ es sich träumen, daß diesen Vorgängen eine Bedeutung von lebenswichtigem nationalen Interesse zukommen könnte, weit über das bloße Verschwinden von Einzelpersonen hinaus.
    Und dann kam Doc Savage nach Florida.
     
     

2.
     
    Doc Savage sah die beiden Früchteverkäufer, als sie herangefahren kamen und vor dem ruhig-konservativen, nicht allzu großen Hotel
Biscayneville
hielten, in dem Doc wohnte. Es dauerte einige Sekunden, bis er etwas argwöhnte, doch da war es bereits zu spät.
    Die beiden Früchteverkäufer mit ihren einspännigen Pferdewagen waren eigentlich kein ungewöhnlicher Anblick; man sah gelegentlich auch heute noch solche Pferdekarren in den Straßen von Miami. Auch war es nicht verdächtig, daß beide hielten und miteinander zu reden begannen. Sie hätten ja zum Beispiel ihre Verkaufsrouten besprechen können.
    Doch das taten sie nicht.
    Die beiden Früchteverkäufer waren stämmige schwarze Burschen. Doch merkwürdigerweise wiesen ihre Gesichter nicht die typischen Merkmale ihrer Rasse auf, und beide trugen dunkle Sonnenbrillen, wie sie in Florida durchaus üblich sind. Diesen beiden Umständen sollte jedoch noch große

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