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DS031 - Roter Schnee

DS031 - Roter Schnee

Titel: DS031 - Roter Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Fenster unter ihm, im ersten Stock, hatte einen Blumenkasten vor dem Fensterbrett. Doc ließ sich fallen.
    Unter seinem Gewicht brach der Blumenkasten zwar ab, Blumen, Erde und Behälter stürzten ab, aber für einen Sekundenbruchteil fand Doc doch genügend Halt, um sich, einen Arm vor das Gesicht haltend, durch die Glasscheibe in das Hotelzimmer unter dem seinen zu hechten. Inmitten eines Hagelschauers von Glassplittern landete er dort unsanft auf dem Boden, während gleichzeitig Schrotladungen hereinpeitschten und das noch verbliebene Fensterglas hinausfetzten.
    Doc Savage kam hoch, rannte zur Tür, fand sie verschlossen und warf sich mit der Schulter dagegen. Die Tür flog aus den Angeln, während draußen auf der Straße neue Schüsse auf hallten.
    Auf der Treppe entstand ein anderer Lärm, ein schrilles Quieken und Grunzen, unterbrochen von unregelmäßigen dumpfen Lauten.
    Ein Schwein erschien, kugelte kopfüber die Treppe herunter und quiekte jedesmal laut auf, wenn es eine neue Stufe erreichte. Es war ein höchst bemerkenswertes Exemplar der Gattung
porcus
, denn es hatte lange dünne Beine wie ein Hund, einen hageren Körper, eine unglaublich lange Schnauze und ein Paar Ohren, die so überdimensional waren, daß man sie für Flügel hätte halten können.
    Dem Schwein folgte eine zweite Gestalt, die ebenfalls jede Stufenkante mit einem Schmerzenslaut quittierte. Der Mann hatte schmale Schultern und eine regelrechte Wespentaille und war nach dem letzten Schrei der Mode gekleidet – gestreifte Hosen, dezent karierte Weste, Cutaway und, ihm ein Stück vorankollernd, ein Seidenhut. Obwohl es aussah, als müsse sich der Mann bei dem Treppensturz sämtliche Zähne ausschlagen, hielt er eisern an einem schlanken schwarzen Spazierstock fest.
    Schwein und Mann landeten am Fuße der Treppe. Benommen setzte sich der Mann auf und wollte mit seinem Spazierstock wütend auf das Tier einschlagen. Im letzten Augenblick gelang es dem Schwein, zur Seite zu springen.
    Der elegant gekleidete Mann stand auf, drehte an dem Knauf seines Spazierstocks, zog ihn auseinander, und ein Degenstock mit einer schlanken biegsamen Klinge kam zum Vorschein, mit der er auf das merkwürdig aussehende Schwein losgehen wollte.
    Vom Kopfende der Treppe brüllte eine Stimme:
    »Krümmst du Habeas Corpus auch nur ein Haar, Ham, reiße ich dir beide Arme aus!«
    Der elegante ›Ham‹ fuchtelte mit seinem Degenstock und schrie zurück: »Komm nur ’runter, Monk, dann mache ich aus dir genauso Hackepeter wie aus deinem häßlichen Schwein.«
    Ein Wutgeheul war die Antwort. »Laß Habeas in Ruhe – ich habe dich gewarnt!«
    »Dein Vieh ist mir zwischen die Beine geflitzt und hat mich ins Stolpern gebracht, du fehlendes Bindeglied menschlicher Entwicklungsgeschichte! Ich glaube, ich hab’ mir das Rückgrat angeknackst.« Ham stach mit der Klinge nach dem Schwein.
    »Jetzt breche ich’s dir ganz!« fauchte Monk und polterte die Treppe herunter.
    Von der Gestalt her war Monk ebenso eine Mißgeburt wie sein Maskottschwein Habeas Corpus. Nur anderthalb Meter groß, aber beinahe ebenso breit, dazu mit Armen, die ihm bis an die Knie reichten, glich er durchaus einem Orang-Utan – ein Eindruck, der noch dadurch verstärkt wurde, daß er am ganzen Körper rostbraun behaart war. Diese Tatsache war gerade jetzt ganz deutlich zu erkennen, weil er nur ein kurzes Laken um die Lenden drapiert trug. Die Tropfen, die von seinen rostbraunen Haarborsten rannen, wiesen darauf hin, daß er gerade aus der Badewanne kam.
    Erst in diesem Augenblick schienen Ham und Monk Doc Savage zu erkennen. Beide starrten den Bronzemann an.
    »Was hat das Feuerwerk da draußen zu bedeuten, Doc?« fragte Monk. Er hatte eine hohe Stimme, die zu seinem gorillahaften Äußeren absolut nicht paßte.
    »Das möchte ich selber gern wissen«, sagte Doc Savage und rannte auf den Hotelausgang zu.
    Monk und Ham folgten ihm, ebenso Habeas Corpus, das Schwein. Monk war identisch mit Lieutenant Colonel Andrew Blodgett Mayfair, und obwohl hinter seiner niedrigen, fliehenden Stirn nur für ein paar Gramm Hirn Platz zu sein schien, war er anerkanntermaßen einer der größten Industriechemiker der USA. Ham stand für Brigadegeneral Theodore Thomas Brooks; er war einer der brillantesten Rechtsanwälte, die je durch das Portal der Harvard-Universität geschritten waren.
    Diese beiden schienen ständig im Streit zu liegen, und es kam kaum einmal vor, daß sie sich ein zivilisiertes Wort gönnten. Aber

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