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DS031 - Roter Schnee

DS031 - Roter Schnee

Titel: DS031 - Roter Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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vielen Stellen das nackte Mauerwerk zum Vorschein trat.
    Von der Hügelkuppe aus konnten sie auch hinter die Mauer sehen. Sie erblickten einen Bestand dürrer Palmen und dahinter ein Haus, das einmal ein luxuriöser Wohnsitz gewesen sein mochte, sich inzwischen aber in einem trostlosen Zustand befand. Löcher klafften in dem Ziegeldach, und auch hier war der Stuckverputz von den Hauswänden abgefallen.
    »Gespenstischer Laden«, murmelte Monk. »Wahrscheinlich während des Bau-Booms in Florida hingestellt und dann völlig verkommen.«
    Die Sandspur führte sie halb um das Anwesen herum zu einem kunstvollen schmiedeeisernen Tor, das jetzt aber von der Innenseite mit Brettern vernagelt war. Monk versuchte durch die Ritzen zu spähen und stieß einen überraschten Laut aus.
    »Was hast du, du fehlendes Bindeglied menschlicher Entwicklungsgeschichte?« knurrte Ham.
    »Von innen ist eine Plane dagegengenagelt, offenbar damit niemand hineinsehen kann«, murmelte Monk.
    Neben dem Tor gab es einen altmodischen Klingelzug, aber als Doc daran ziehen wollte, löste sich der Griff von der Kette; sie war durchgerostet.
    Monk, der weiter versucht hatte, durch die Ritzen zu spähen, sagte: »Die Plane ist keineswegs neu, sondern scheint da schon seit Wochen, wenn nicht Monaten zu hängen.«
    Mit weittragender Stimme rief Doc Savage: »Hallo, da drinnen!«
    Tödliches Schweigen war die einzige Antwort.
    Doc ging ein kleines Stück nach rechts, sprang hoch und bekam die Oberkante der Mauer zu fassen. Aber der locker gewordene Mörtel ließ die Ziegel abbröckeln, und Doc fiel in den Sand zurück. Er versuchte es noch einmal, und diesmal gelang es ihm, sich auf die Mauer zu ziehen. Er half auch Monk und Ham auf die Mauerkrone, und sie sahen sich drinnen um.
    Offenbar hatte es um das Haus herum einmal einen gepflegten Garten mit Palmen und subtropischen Büschen gegeben, die inzwischen aber zu einem verfilzten Dickicht zusammengewachsen waren. Auch von der Mauerkrone aus war von dem Haus nicht viel mehr zu erkennen. Es schien sich zu ducken, als habe es seit langem resigniert, sich gegen das wuchernde Grün, das es von allen Seiten bedrängte, zur Wehr zu setzen.
    Sie hatten sich inzwischen innen an der Mauer herabgelassen und verharrten reglos. Und dann ertönte von links, vom Fuße der Mauer her, ein kaum wahrnehmbares Geräusch.
    »He, was war das?« fragte Monk nervös.
    Doc Savage ging hinüber, und seine goldflackernden Augen suchten den Sandboden ab. Er kam zu einer winzigen Mulde in dem sonst völlig glatten Sand, bückte sich, fuhr mit seiner Bronzehand hinein und ließ den Sand durch seine Finger rieseln.
    Ein funkelnder Gegenstand blieb auf seiner Handfläche liegen.
    Monk riß verblüfft die Augen auf. »Oh Mann!« japste er. »Hat jemand
das
nach uns geworfen?«
    Es war ein feinziselierter Damenring aus Weißgold, mit einer Platinfassung für den Stein, der aus einem weißblauen Diamanten bestand – fast von der Größe des Radiergummis am Ende eines Bleistifts.
    Doc Savage drehte den Ring um, und an der Innenseite der Fassung, unter dem Stein, war eine rote Substanz eingefüllt, die nach Siegellack aussah. Damit sie nicht rötlich durch den Diamanten schimmerte, war ein Stück weißes Material, vielleicht Papier, dazwischengelegt worden.
    »He!« sagte Monk. »Erinnert ihr euch an das Zeug, das sich am Gebiß des Toten befand?«
    »Ja«, hauchte Ham. »Genau dasselbe Zeug, Siegellack oder so etwas.«
    Doc Savage enthielt sich jeden Kommentars. Er war inzwischen dabei, mit seinen goldbraun leuchtenden Augen die schmutzig-weißen Mauern des seltsamen verlassenen Hauses abzusuchen, soweit sie durch das grüne Dickicht zu erkennen waren.
    Er ließ plötzlich wieder jenen eigentümlichen Trillerlaut hören, als ob er etwas entdeckt hätte, das ihn sehr überraschte. »Los, verschwindet von hier!« befahl er. »Zurück über die Mauer.«
    Monk und Ham wußten nicht, was Doc gesehen oder gehört hatte, aber sie gehorchten sofort. Doch dann blieben sie wie angewurzelt stehen.
    Ein Mann war oben auf der Mauer erschienen. Er mußte lautlos von außen her herauf geklettert sein. Er war nicht besonders groß, aber hager, mit dünnen Armen und Beinen. Seine Hagerkeit war aber die einer Wildkatze, die Schlankheit des unermüdlichen Jagens, nicht des Hungerns. Er trug Knickerbocker, die ihm einen lächerlichen Anstrich gaben.
    Das Auffälligste an ihm war jedoch der Kopf. Es war ein riesiger Kopf, über alle normalen Proportionen

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