DS066 - Die Todesspinne
Valley als sein Lebenswerk und wollte es retten.
3.
Den Rest des Tages verbrachte Alden damit, einen langen Brief an Doc Savage in New York zu schreiben, in dem er minutiös darlegte, was geschehen war. Er vergaß auch nicht, auf die alte indianische Legende hinzuweisen. Er kannte Doc Savages Adresse nicht, doch verließ er sich darauf, daß die Post ausreichend findig war, ihn aufzuspüren. Er rollte das gräßliche Haar möglichst eng zusammen und verstaute es in einer Schachtel, die er in braunes Papier wickelte. Auch die Schachtel adressierte er an Doc Savage in New York. Dann packte er seinen Koffer.
Am Morgen fiel wieder Regen, und Alden atmete auf. Er war davon überzeugt, daß der Regen die restlichen Blutspuren beseitigte. Da die primitive Straße noch nicht bis zu seiner Hütte ausgebaut war, blieb ihm nichts anderes übrig, als wie gewöhnlich zu Fuß zur Bürobaracke im Zentrum des Tals zu gehen. Weder die Sekretärin noch die anderen Hilfskräfte wunderten sich, daß er einen Koffer bei sich hatte. Er hatte häufig in Washington zu tun, und er war kein gesprächiger Mensch, so daß niemand überrascht war, als er auch diesmal sein Reiseziel verschwieg.
Zufällig schnappte Alden etwas auf, als einige Siedler sich vor der Baracke unterhielten. Einige von ihnen wollten absonderliche Spuren im oberer! Teil des Tals gesichtet haben, doch die Zuhörer lachten sie aus. Sie hielten die Spuren für einen Trick der Indianer, die über die Anwesenheit der Siedler wenig entzückt waren. Vielleicht hofften die Indianer, die Bleichgesichter vergraulen zu können. Alden freute sich über die Einfalt seiner Landsleute. Beiläufig erwähnte er den Hilfskräften gegenüber, Dixon wäre jagen gegangen. Dixon war ein passionierter Jäger gewesen, und Alden lag daran, daß Dixons Verschwinden nicht zum Anlaß von noch mehr Gerüchten wurde. Jemand hätte auf den Einfall kommen können, die absonderlichen Spuren und Dixons Fehlen miteinander in Verbindung zu bringen.
Über miserable Fahrbahnen gelangte Alden mit seinem Wagen nach Juneau. Er stellte den Wagen in eine Mietgarage und flog mit einem Flugtaxi nach Portland. Auf dem Flugplatz in Portland fiel ihm ein ungeheuer großer und ungeheuer breiter Mann auf, der um die kleine Maschine herumschlich und ihn, Alden, argwöhnisch musterte. Die Haut des Mannes war von Sonne und Wind gegerbt. Er trug eine Mackinaw und Seehundsstiefel, als wäre er ein Goldgräber, wie es noch einige in Alaska gab, weil sie sich nicht damit abfinden mochten, daß die prächtigen Tage der Goldfunde zu Ende, und nur noch die reichen Kapitalgesellschaften in der Lage waren, das wertvolle Metall aus dem Boden zu kratzen. Sie verwendeten Maschinen, die für kleine Prospektoren zu kostspielig waren. Der Mann hatte blonde Haare, die in der Sonne bronzefarben schimmerten, ein Blumenkohlohr, was die Vermutung nahelegte, daß er in seiner Jugend geboxt hatte – mittlerweile war er mindestens vierzig. Wenn er überhaupt noch boxte, so überlegte Alden, dann höchstens in Kneipen, und hatte so riesige Füße, daß er sein Schuhwerk bestimmt nach Maß anfertigen lassen mußte.
Da der Mann offenkundig ihn, Alden, beobachtete, beschloß Alden, seinerseits den Mann zu beobachten, Da beide bei dieser Tätigkeit nicht sehr geschickt vorgingen, blieb beiden das Verhalten des anderen nicht verborgen. Alden bemerkte, daß der Mann sich beim Piloten nach ihm erkundigte. Der Pilot gab bereitwillig Auskunft. Er hatte Alden schon einige Male geflogen und kannte ihn gut.
Anschließend begab sich der Mann mit den großen Füßen ins Postamt auf dem Flugplatz und in eine Telefonzelle. Alden hastete hinter ihm her und atmete auf, weil eine Zelle neben der des Mannes frei war. Der Mann wählte eine Nummer außerhalb von Portland, soviel war an der langen Zahlenreihe zu erkennen. Alden nahm den Hörer seiner Zelle ab, um nicht unbeschäftigt herumzustehen.
»Hier ist Barge Deeter«, sagte der Mann mit den Füßen ins Telefon. »Ich hab eine Nachricht für Sie.«
Dann entdeckte er Alden durch die Glasscheibe, wurde ein wenig verlegen und sprach so leise, daß Alden ihn nicht mehr verstehen konnte. Alden wurde ebenfalls verlegen. Er hatte das Gefühl, daß es sich nicht gehörte, die Gespräche von fremden Menschen zu belauschen. Er verließ die Zelle und den Flughafen und fuhr mit einem Taxi in die Stadt. Er hatte sich entschieden, in Portland zu übernachten, um Barge Deeter abzuhängen, falls dieser es
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