DS066 - Die Todesspinne
flammte Licht auf, vier Männer, offenbar die Besatzung, spähten nach unten, das Getümmel am Hang und im Canyon schien sie zu interessieren. Wie nah ihnen die Gefahr bereits war, begriffen sie erst, als Doc sich in die Gondel schwang. Er hatte nicht viel Zeit, da die rasenden Asiaten jeden Moment zum Krater kommen konnten, daher schlug er zu, wie Deeter es in der Höhle als Möglichkeit seinem Boß gegenüber angedeutet hatte. Er wütete wie ein Berserker.
Monk war Doc gefolgt, er konnte klettern wie ein Affe und machte von dieser Fähigkeit gern und häufig Gebrauch. Er paßte auf die Besatzung auf, während Doc eine Strickleiter hinunterwarf. Barbara Hughes, Long Tom und Ham benutzten die Strickleiter.
Als Doc die Leinen löste, sah er beim Feuerschein der brennenden Hütte, wie Deeter in die Höhle des Monsters eilte. Das Mädchen hatte ihn auch bemerkt.
»Ich hatte ihn zuerst für den Boß gehalten«, sagte sie in einem Anflug von Enttäuschung. »Dabei ist er nur der Adjutant!«
»Stimmt«, sagte Doc. »Der Boß ist Soung Percill.«
»Woher weißt du das?« fragte Ham.
»Seine Flucht auf dem Weg zum Krematorium war so miserabel gestellt, daß ich keine Sekunde an seinen Tod geglaubt habe«, erklärte Doc. »Er hat dieses Theater überhaupt nur veranstaltet, damit Long Tom, Renny und Johnny keine Jagd auf ihn veranstalten, wenn sie erfahren hätten, daß Ham, Monk und ich ermordet worden waren. Außerdem habe ich vorhin seine Stimme erkannt.«
»Ich hatte sie auch erkannt«, sagte Monk. »Die Schufte hatten mich eingesperrt, um eine Geisel zu haben, falls Doc ihnen allzu lästig wird.
»Und das Monster ist wirklich nur eine Attrappe?« Das Mädchen staunte.
Monk trat an eines der Fenster und deutete in die Tiefe. An den Kabeln, die vom Luftschiff nach unten führten, baumelte ein grotesker Schemen mit acht Beinen. Der Schemen war aus der Höhle gehievt worden, als das Luftschiff sich hob.
»Wie in Hollywood ...« sagte Monk sarkastisch.
»Aber ...«
»Wenn das Ding aktiv war, haben ein paar Männer da drin gesessen. Sie konnten den Mechanismus bedienen und mit den Leuten im Luftschiff telefonieren.«
»Die Kabel waren auf meinem Film zu sehen«, erklärte Doc. »Deswegen konnte das sogenannte Monster auch nur bei Gewitter eingesetzt werden – weil der Donner das Dröhnen der Motoren übertönt hat.«
»Und der seltsame Gestank?« fragte das Mädchen. »Eine Mischung aus Moschus, Brechgas und einer Droge, wie sie von manchen Ärzten zur Hypnose verwendet wird«, erläuterte Doc. »Dadurch wurden die Opfer halb betäubt oder waren wenigstens benommen, wenn sie in dieses Ding geraten sind. Soviel hatte ich schon bei der Untersuchung des angeblichen Haars herausgefunden, das Alden mir nach Chicago geschickt hat.«
»Die Kerle im Canyon werden sich wohl gegenseitig umbringen«, meinte Long Tom nach einer Weile. »Den Rest sammelt gelegentlich die Polizei ein.«
Doc arbeitete an den Geräten und steuerte das Luftschiff mit seinem absonderlichen Ballast nach Süden. Als er noch einmal hinunterblickte, schluckte er krampfhaft, weil ihm beinahe übel wurde.
Zwischen den Kiefern des Monsters, halb drinnen und halb draußen, steckte ein Mensch. Die Kiefer waren so beschaffen, daß sie einen Gegenstand zermalmen oder auch nur aufheben konnten. Diesen Menschen hatten sie zermalmt. Als der Feuerschein auf das Gesicht des Menschen fiel, erkannte ihn Doc. Deeter mußte damit gerechnet haben, daß das Monster aus der Höhle gezogen wurde, wenn das Luftschiff den Canyon verließ; deswegen hatte er versucht hineinzusteigen. Offenbar hatte er es zu eilig, oder er war gestört worden. Jedenfalls hatte er den Mechanismus eingeschaltet und war zerfleischt worden.
Beim flackernden Licht schimmerten seine blonden Haare, als wären sie aus Bronze, und Doc überlegte abwesend, daß die indianische Legende nun doch in Erfüllung gegangen war. Das Monster hatte einen Mann mit bronzefarbenen Haaren verschlungen und würde Arcadia Valley nie wieder belästigen.
ENDE
Als nächster DOC SAVAGE BAND erscheint:
Doc Savage, der geheimnisvolle Mann mit der Bronzehaut und den goldenen Augen, und seine fünf Freunde gehen unerschrocken durch tausend Gefahren. Folgen Sie den mutigen Männern in die neuesten Abenteuer:
Doc Savage Band 67
von Kenneth Robeson
DIE GIFTINSEL
Unheimliche Geschehnisse beunruhigen DOC SAVAGE und seine Freunde. Die Hochseeyacht seiner Kusine verschwindet spurlos mit
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