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DS067 - Die Giftinsel

DS067 - Die Giftinsel

Titel: DS067 - Die Giftinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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gemacht, als er das Geld annahm.
    »Ich glaube, wir sind etwa zehn Meilen auf See draußen«, sagte Herb. »Könnten Sie bis zur Küste zurückschwimmen?«
    »Nein«, sagte der Hindu. »Darauf möchte ich es lieber nicht ankommen lassen.«
    »Dann sagen Sie mir, warum Sie sich ebenfalls als blinder Passagier an Bord geschlichen haben.«
    »Ich war fasziniert.«
    »Fasziniert?«
    »Ja. Ich weiß, daß irgend etwas Phantastisches mit diesem Schiff passieren wird und daß ich deshalb nicht hätte an Bord kommen dürfen. Aber meine Neugier war stärker. Ich will die Abgründe des Bösen studieren, und dazu muß man das Böse selber erleben. Deshalb kam ich an Bord.«
    »Das sind doch nur hohle Worte«, sagte Herb, »die nichts als Ausflüchte sind. Wenn Sie nicht wollen, daß ich Sie über Bord werfe, werden Sie sich schon ein bißchen mehr anstrengen müssen.«
    »Ich war ebenfalls an der mißlungenen Revolution beteiligt«, sagte der Hindu. »Die Regierung von Hidalgo suchte mich ebenso dringend wie Sie. Vielleicht würde man uns an dieselbe Wand gestellt und in demselben Grab begraben haben.«
    »Das klingt schon wahrscheinlicher«, sagte Herb. »Zumindest ergibt es einen Sinn.«
    Der Hindu seufzte. »Ich bin den ganzen Tag von Soldaten gejagt worden und daher sehr müde. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich jetzt erst einmal schlafe?«
    »Nein, sofern Sie nicht schnarchen«, erklärte ihm Herb. »Ich könnte selber dringend etwas Schlaf brauchen.«
    Herb ließ sich lang auf den Rücken fallen und schlief ein. Der Schoner schaukelte sanft in der langgezogenen Dünung, leise plätscherten die Wellen die Bordwand entlang, und beides wirkte so einschläfernd wie ein Wiegenlied.
    Nur einmal wachte Herb kurz auf. Er lag ganz still, gab aber weiter leise Schlafgeräusche von sich. Er merkte, daß der Hindu dabei war, ihn zu durchsuchen. Er ließ es geschehen, obwohl er spürte, daß ihm der Hindu die fünfzig Dollar wieder aus der Tasche nahm. Er wußte, der würde sowieso keine Ruhe gegeben haben, ehe er das Geld nicht wieder zurück hatte. Dann legte der Hindu sich wieder hin, und Herb schlummerte ebenfalls wieder ein.
    Als Herb erwachte, war sein erstes Wort: »Ich habe Hunger. Sie auch, Mahatma?«
    »Mein Geist ist noch niemals sehr erfolgreich gewesen, meinen Magen zu kontrollieren«, entgegnete der Hindu.
    Herb hob vorsichtig eine Ecke der über das Rettungsboot gespannten Plane an und spähte hindurch. Zu seiner Erleichterung war keinerlei Land in Sicht.
    »Was halten Sie davon, daß wir uns jetzt unseren Gastgebern vorstellen? schlug er vor.
    »Was mich betrifft ... nun ja, meinetwegen«, sagte der Hindu.
    Sie krochen unter der Plane hervor, gingen zum Heck zurück und stießen dort auf das bronzehaarige Mädchen, das Herb March aus der Nähe sogar noch attraktiver fand.
    »Wir sind Flüchtlinge«, erklärte ihr Herb.
    »Wir waren an einer glücklosen Revolution beteiligt«, erläuterte der Hindu.
    Herb fiel ein, daß er nur das Wort des Hindus dafür hatte, daß sie beide in dasselbe revolutionäre Fiasko verwickelt gewesen waren, beließ es vorerst aber dabei, denn das bronzehaarige Mädchen lächelte, und wenn es lächelte, verlor alles andere an Bedeutung.
    »Sie wollen doch nicht umkehren und uns jenen Kerlen mit Gewehren übergeben, hoffe ich«, sagte Herb.
    »Sie sind ein Yankee, nicht wahr?« fragte das Mädchen. Herb March fand ihre Stimme äußerst sympathisch.
    »Aus Oklahoma«, sagte Herb.
    »Dann teilen Sie sich die Gästekabine mittschiffs«, sagte das Mädchen.
    Die Kabine war klein, wie sie es auf Segelschiffen meistens sind. Es gab darin zwei Kojen, eine über die andere, und sie losten mit Streichhölzern. Herb bekam die obere.
    »Sie ist ein tolles Mädchen«, bemerkte Herb. »Mann, oh Mann, selbst in Oklahoma gibt es keine wie sie.«
    »Die junge Lady«, gab der Hindu zu, »ist in der Tat sehr attraktiv.«
    Bis Mittag fand Herb heraus, daß das bronzehaarige Mädchen von einem französischen Stubenmädchen und einer dunkelhäutigen Matrone von den Proportionen eines Rausschmeißers umsorgt und behütet wurde. Er hatte unwillkürlich angenommen, daß die Disziplin an Bord unter dem Kommando eines Mädchens lax sein würde, aber das Gegenteil war der Fall. Seine Bewunderung für sie nahm noch zu.
    Am Nachmittag stand das Mädchen mit einem langläufigen Colt am Deck, wie er in den Tagen von Jesse James Mode gewesen war. Mit dem schoß sie auf Treibholzstücke, die in den Gewässern, durch die der

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