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DS080 - Die rote Schlange

DS080 - Die rote Schlange

Titel: DS080 - Die rote Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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hatte.
    Aber er war kein Zeitungsreporter.
    Renny war schon vielen Reportern begegnet, darunter gelegentlich auch welchen, meist jungen Anfängern, die eine Pistole in der Tasche trugen. Aber er war noch niemals einem begegnet, der eine an der Hüfte, eine weitere in einer Achselhalfter und dazu noch ein Messer hinten am Rücken unter seinem Jackett trug.
    Das war einfach zuviel an Waffenarsenal, selbst für den grünsten aller Reporter. Nein, Georges Douter war keiner. Aber Renny hatte keinen Grund gesehen, ihm das ins Gesicht zu sagen. Solche Offenheiten, wußte Renny, konnten sehr unklug sein.
    Aber die ganze Sache wurde immer komplizierter. Doc sollte unverzüglich verständigt werden. Er ging auf den rückwärtigen Raum zu, in dem er das Funkgerät stehen hatte.
    Einen Augenblick später kam er aus dem Gebäude herausgerannt, auf die Stelle zu, an der er Georges Douter zuletzt gesehen hatte. Seine Hände waren geballt. Mit ihnen pflegte er gelegentlich Türfüllungen herauszuschlagen. Jetzt wollte er sie dem geschniegelten kleinen Reporter ins Gesicht setzen.
    Das Funkgerät war demoliert worden. Er konnte damit vorerst nicht mehr senden.
    Georges Douter grinste, als er Rennys reichen Wortschatz an Flüchen hörte. Er war nicht allzu weit entfernt. Er kauerte am Rand der Lichtung, von wo er einen guten Blick über das Lager hatte. Aber dort war er gut versteckt.
    Er hatte seinen Wagen in ein Versteck gefahren, wo er nicht so schnell gefunden werden würde. Dann war er zurückgerannt und hatte sich in einem dichten Busch verkrochen. Es schien ihn nicht zu kümmern, wie seine Kleidung hinterher aussehen würde.
    Er hielt eine Pistole in der Hand, als Renny zum Rand der Lichtung gerannt gekommen war, aber er benutzte sie nicht.
    Die Ingenieure kamen aus der Kantine gestürzt, als sie Renny schreien hörten. Aber ein Blick in Rennys Gesicht genügte ihnen, und sie kehrten wieder zu ihrem Lunch zurück.
    Das heißt, alle bis auf Bill Craig. Bill folgte Renny, und gemeinsam inspizierten sie das Funkgerät.
    »Könnten Sie nicht in die Stadt fahren und anrufen?« schlug Bill Craig vor.
    »Dann sehen Sie sich mal unsere Wagen an«, riet ihm Renny.
    Bill Craig tat es. Als er zurückkam, stand Betroffenheit in seinem Gesicht. Drei alte Karren standen den Ingenieuren als Transportmittel zur Verfügung. In allen dreien fehlten die Schwimmer in den Vergasern. Das war keine Reparatur, die man mit den vorhandenen Mitteln vornehmen konnte. Es blieb nur übrig, zu Fuß zur nächsten Stadt zu gehen, und das war ein voller Tagesmarsch.
    »Sagen Sie den anderen nichts davon«, knurrte Renny.
    »Aber was sollte dieser Sabotageakt? Er ergibt doch überhaupt keinen Sinn«, brachte Bill Craig stockend heraus.
    »Natürlich ergibt es keinen Sinn – außer daß wir jetzt von der Außenwelt abgeschnitten sind«, schnappte Renny.
    »Und das ergibt nur einen Sinn, wenn wir ...« Bill Craig brach ab.
    »Wenn wir – was?« sagte Renny.
    »Wenn wir alle getötet werden sollen«, hauchte Bill Craig.
    Renny gab ihm darauf nicht sofort Antwort. Er streckte dem jungen Ingenieur einen der beiden Schaltpläne hin, die er in der Hand hielt.
    »Etwas Freundlicheres fällt Ihnen wohl nicht ein«, knurrte er. »Hier, reparieren Sie den Empfängerteil, ich nehme mir den Sendeteil vor. Nur die offene Verdrahtung ist herausgerissen. Wenn wir unser Salz wert sind, müßten wir das Ding bis zum Abend wieder betriebsbereit haben.«
    Rennys Polterstimme trug weiter, als manchmal gut war. Georges Douter hatte keine Mühe, seine Worte zu verstehen.
    Ein eigenartiger Ausdruck trat in das Gesicht des kleinen Mannes. Ohne sonderliche Hast kroch er rückwärts aus seinem Versteck heraus, schlich durch Büsche und Bäume, bis er zu der Stelle kam, an der er seinen Wagen verborgen hatte. Er ringelte sich auf dessen Rücksitz zusammen und schlief ein.
    Folglich konnte er Renny nicht bemerken, als der etwa eine Stunde später aus dem Lager geschlendert kam. Auch sonst niemand sah Renny. Und er tat etwas Merkwürdiges. Er ging einmal rund um das ganze Lager herum. Bisweilen blieb er stehen und war dann sehr geschäftig. Als er das Camp verlassen hatte, hatte er beide Arme voll mit kleinen Päckchen gehabt. Als er zurückkam, hatte er nichts mehr bei sich.
    Von all diesem wußte Georges Douter nichts. Der kleine Mann erwachte erst, als es draußen dunkel wurde. Er sah auf seine Armbanduhr und grünste befriedigt. Dann überprüfte er beide Pistolen, die er am Körper

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