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DS080 - Die rote Schlange

DS080 - Die rote Schlange

Titel: DS080 - Die rote Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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wirkte deshalb um so lauter. Es hörte sich an wie das einer Eisenkette, die über holprigen Boden gezerrt wird, so daß die Kettenglieder klirrten.
    Bill Craig richtete das Fernrohr seines Theodoliten hinüber. Als er sich wieder aufrichtete, sah er zufällig einem seiner Männer ins Gesicht, und darin stand nackte Angst.
    Einen Moment lang rührte sich niemand. Dann lachte Jute nervös auf. Jute war einer der beiden einheimischen Führer. Er brachte sein langläufiges Gewehr in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Dieser Lacher löste Bill Craigs Erstarrung.
    »Was ist da?« fragte er scharf.
    Jute spie einen Strahl Kautabaksaft gegen einen Zypressenstamm, gab aber keine Antwort. Er war ein langer schlaksiger Mann in verblichenem Overall.
    Bill Craig sah daraufhin die anderen an. Auch in ihren Gesichtern stand mühsam beherrschte Angst. Wenn Bill die Einheimischen nicht gekannt hätte, würde er sie jetzt mit Fragen bedrängt haben. Aber er wußte, daß er mehr erfahren würde, wenn sie von sich aus zu reden begannen.
    Daher zuckte er lässig die Achseln und ging zu seinem Theodoliten zurück. »Los, wieder an die Arbeit«, schnappte er. »Wir haben noch fast eine Stunde, bis es dunkel wird.«
    Als er einen Moment später wieder aufsah, bemerkte er, daß Jute verschwunden war. Aber Jute kannte sich in den Sümpfen aus wie kaum jemand. Bill Craig glaubte, daß er bald mit einer plausiblen Erklärung wieder auf tauchen würde.
    Dann kam ein neues Geräusch. Es hörte sich metallisch an, aber sonst wie eines, das Bill Craig noch niemals gehört hatte. Wie das von Männern, die in eisernen Rüstungen marschierten.
    Und Sekunden danach begannen die Schreie.
    Inzwischen war die Dämmerung eingefallen. Dadurch war es schwerer, Richtungen und Entfernungen abzuschätzen. Außerdem trägt der Schall über Wasserflächen weiter.
    Die Schreie klangen nicht menschlich, aber Bill Craig wußte, daß kein Tier solche Schreie ausstoßen konnte. Sie hörten sich an wie Todesschreie in äußerster Qual.
    Der junge Ingenieur stand sekundenlang starr. Dann wandte er sich zu dem zweiten Führer in dem anderen Boot um. Er kam gerade noch zurecht, es ins Dunkel davongleiten zu sehen. Bill Craig hatte nur ganz kurz gezögert. Aber das hatte genügt, ihn im Gegensatz zu seiner Crew das Boot nicht mehr erreichen zu lassen. Er war allein zurückgeblieben.
    Bill Craig schrie erst hinterher, dann fluchte er. Umsonst, das Boot verschwand, wie es Bill vorkam, in der Richtung, aus der die Schreie gekommen waren.
    Bill Craig war von Natur aus nicht furchtsam. Im Gürtel hatte er eine kleine Pistole zum Schlangentöten stecken. Er riß sie heraus und begann ebenfalls in die Richtung zu rennen.
    Er konnte die Schreie immer noch hören. Sie kamen jetzt schwächer, klangen aber deshalb um nichts entsetzter.
    Ehe Bill Craig sah, wohin er rannte, stürzte er von festem Grund in Sumpfwasser. Es war stehendes Wasser, mit allerlei krabbelndem Getier. Als sich Bill endlich herausgearbeitet hatte, stellte er fest, daß er seine Pistole verloren hatte. Die Schreie hatten auf gehört.
    Leise Panik ergriff den Ingenieur. Nur mit Hilfe eines Boots konnte er zum Lager zurückgelangen, und er hatte keines mehr. Dann blieb er stehen, weil er wieder Kettengerassel gehört hatte.
    Das Geräusch kam ganz aus der Nähe. Aber inzwischen war es fast völlig dunkel geworden, und Bill konnte nichts erkennen. Er machte sich so klein wie möglich und erschauderte. Nach einer Weile hörte das Kettengerassel auf.
    Bill Craig wußte nicht, daß eine Nacht so lang sein konnte. Er war fast dankbar für den Schwarm Moskitos, der ihn umschwirrte. Denn dadurch, daß er die Moskitos abwehren mußte, wurde er wachgehalten. Gelegentlich hörte er Tiergeräusche. Einmal schrie ein Puma. Überall schienen Gefahren zu lauern. Er wagte nicht einmal, sich eine Zigarette anzubrennen.
    Als die Morgendämmerung kam, nahm er seinen Kompaß aus der Tasche und begann sich in die Zivilisation zurückzuarbeiten. Der aus dem Sumpfdickicht herausgeschlagene Pfad half ihm dabei etwas.
    Es war beinahe Mittag, als er auf Jutes Boot stieß. Offenbar war es einen der gewundenen Flußläufe heruntergetrieben worden, bis es im Geäst eines überhängenden Baumes hängen geblieben war. Jutes Gewehr lag auf dem Boden des Boots. Bill Craig fühlte sich gleich etwas besser, als er es in den Händen hielt. Andererseits hatte das Gewehr Jute auch nichts genützt, denn jetzt hatte es durchaus den

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