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DS080 - Die rote Schlange

DS080 - Die rote Schlange

Titel: DS080 - Die rote Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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trug, ob sie geladen und schußbereit waren.
    Dann wartete er. Er brauchte das nicht allzu lange zu tun.
    Gerade als die Sonne hinter dem Horizont verschwand, war das Geräusch von klirrenden Ketten zu hören.
     
     

3.
     
    Bill Craig war gerade mit dem Empfängerteil des Funkgeräts fertiggeworden. »Verdammt«, sagte er mit Nachdruck.
    Renny nickte lediglich, sein puritanisches Gesicht länger und ernster den je. »Der Funkspruch an Doc wird noch etwas warten müssen«, sagte er. Er langte auf ein hohes Regal und nahm zwei eigenartig aussehende Waffen herunter. Es schienen übergroße Automatikpistolen zu sein, mit aufgesteckten Trommelmagazinen. Eine davon drückte er Bill Craig in die Hand.
    Es waren jene kleinen Kompakt-Maschinenpistolen, die Doc Savage für seine Helfer konstruiert hatte. Sie konnten mit unglaublicher Feuergeschwindigkeit schießen, waren – wie jetzt – meistens mit sogenannten Gnadenkugeln geladen, Narkosepatronen, die lediglich zu Bewußtlosigkeit führten. Aber ebenso konnten sie auch Explosivpatronen mit ungeheurer Sprengkraft verfeuern.
    Das Kettenklirren wurde auch von den anderen im Lager gehört. Manche von ihnen erbleichten. Sie sahen einander betroffen an und begannen dann überlaut zu reden, um die Furcht zu überspielen, die in ihnen aufstieg.
    »Geh’n Sie keine unnötigen Risiken ein«, warnte Renny, »aber versuchen Sie möglichst nahe an die Stelle heranzukommen, von der die Geräusche kommen. Zögern Sie nicht, sondern schießen Sie sofort, wenn Sie etwas Verdächtiges sehen.«
    Bill Craig nickte eifrig. Er war weiß im Gesicht, und seine Lippen waren fast so schmal wie Rennys. Renny drehte das Licht aus, und sie schlüpften aus dem Bürobau.
    Das Kettenklirren war nur einmal gekommen. Ein anderer Laut war zu hören, als Bill Craig und Renny auf den Sumpf zuglitten. Es war dasselbe Geräusch, das der junge Ingenieur in der Nacht zuvor gehört hatte, ein metallisches Klappern und Klirren, als ob da Männer in eisernen Rüstungen entlangmarschierten.
    Renny stieß zwischen schmalen Lippen einen lautlosen Pfiff aus. Er duckte sich und rannte voran.
    Georges Douter hatte das Camp umgangen und befand sich ebenfalls am Rand des Sumpfes, Er hielt eine seiner Pistolen in der Hand, machte aber keine Anstalten, sie wirklich zu gebrauchen. Er entblößte die Zähne zu einem Grinsen, als er Renny und Bill Craig vorstürmen hörte. Er kauerte sich auf die Hacken und wartete. Ein gigantisches Dröhnen drang ihm plötzlich an die Trommelfelle. Es kam von einer der beiden Kompakt-MPs, die Renny vorgeholt hatte.
    Das Dröhnen brach plötzlich ab. Im selben Augenblick flammte ein greller Lichtblitz auf, leuchtete bis in den Sumpf hinein. Er verlöschte aber so schnell wieder, daß Georges Douter absolut nichts erkennen konnte. Er war hinterher, im Gegenteil, sogar noch sekundenlang geblendet.
    Der Schrei kam einen Moment, nachdem das Licht erloschen war. Es war ein hohes entsetztes Kreischen. Am höchsten Punkt brach es ab und kam nicht wieder.
    Metallklirren war gleich darauf wieder zu hören und verlor sich rasch in der Ferne.
    Georges Douter hatte sich nicht gerührt, stand immer noch geduckt, die Pistole lässig in der Hand.
    Im Camp war es lebendig geworden. An mehreren Stellen flammten Lichter auf. Männer kamen aus den Gebäuden und Baracken gestürzt. Die meisten hielten Gewehre in den Händen. Ziellos wurde in den Sumpf hineingefeuert, bis Besonnenere diesem hysterischen Unsinn ein Ende setzten.
    »Colonel Renwick? Bill Craig?« rief einer der Männer.
    Aus dem Sumpf kam keine Antwort.
    Georges Douter nickte, als ob eine Sache damit ihre Bestätigung gefunden hatte. Er stellte sich auf, blieb aber außer Sicht.
    Männer rannten ins Camp zurück, um Lampen zu holen. Ein oder zwei Stablampen wurden auch gebracht, aber niemand schien sehr darauf aus zu sein, sie auch zu gebrauchen.
    Georges Douter grinste humorlos. Er nahm eine Minitaschenlampe, die in einen Füllfederhalter eingebaut war, aus der Westentasche, schirmte ihren Lichtschein so ab, daß er vom Camp aus nicht zu bemerken sein würde, und strebte auf die Stelle zu, von der der Schrei gekommen war.
    Er fand die Leiche auf einem schmalen festen Landstreifen, der ein Stück in den Sumpf hineinragte. Neben ihrer ausgestreckten Hand lag eine übergroße Automatik mit aufgestecktem Trommelmagazin.
    Das Gesicht des Toten fehlte. An seiner Stelle fand sich eine rote Spur, die schlangenartig zur Brust des Toten hinunterführte.

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