DS085 - Die Achat-Teufel
anderen Ende des Tunnelgangs befand sich eine Eisentür mit einem kleinen Gitterfenster. Jemand öffnete diese Tür. Alle Gefangenen wurden hindurchgeschoben, in einen Raum, die wie ein regulärer, aus dem Fels herausgehauener Gefängnistrakt aussah. Die Türen der Zellen waren aus Stahl. Zu Ventilationszwecken waren in jede eine Anzahl Löcher von nicht mehr als einem Zoll Durchmesser gebohrt worden.
Teils einzeln, teils zu zweit wurden die Gefangenen in diese Zellen geschoben und eingeschlossen. Monk fand sich dabei in Gesellschaft des alten Dan wieder.
»Ein schöner Kuhdreck, in dem wir da sitzen«, beklagte er sich.
»Sie sagen es!« knurrte Monk.
Der alte Dan gab im Dunkeln unwirsche Geräusche von sich. »Meinen Sie, daß wir ’ne Chance haben, daß Ihr Doc Savage uns hier rausholt?«
Monk überlegte kurz. »Ich weiß nicht«, entgegnete er schließlich. »Bei Doc weiß man das nie. Manchmal rollt er solche Situationen buchstäblich auf wie eine im voraus arrangierte Show.«
»Na, hoffentlich schafft er das auch diesmal«, murmelte der alte Dan. Er schien eine freundliche, unbekümmerte Natur zu sein, aber jetzt glaubte Monk doch zu spüren, daß er Angst hatte.
Ein Rasseln kam von der Tür, und sie wurde geöffnet. Der blendende Strahl einer Stablampe traf sie in die Augen. Dahinter erschienen vier Männer, alle mit Waffen im Anschlag, mit denen sie Monk zurücktrieben. Sie packten den alten Dan und zerrten ihn hinaus. Dann wurde die Tür wieder abgesperrt.
Monk horchte angestrengt. Er hörte, wie sie den alten Dan davonschleiften. Eine barsche Stimme schien ihm eine Frage zu stellen, auf die der alte Dan eine schnappige Antwort gab. Dann schrie er gellend auf. Ein Schuß fiel, und Old Dans Schrei brach ab.
15.
Im Finsteren schleppten sich träge die Stunden dahin. Monk hatte keine Ahnung, wie viele. Man hatte ihm die Armbanduhr abgenommen, und so konnte er nur schätzen. Er versuchte erst an seinen Handschellen, dann an der Tür zu arbeiten, aber diese Mühe hätte er sich ebenso gut sparen können. Da es für ihn sonst nichts zu tun gab, brachte er seinen Mund an die Ventilationslöcher in der Tür und fing durch sie eine Unterhaltung mit den anderen Gefangenen an.
»Hat jemand das Layout von dem Laden hier mitbekommen, als wir reingebracht wurden?« rief er durch die Löcher in der Tür.
»Ja, ich«, kam Hams Antwort zurück.
»Und was hältst du davon?«
»Nun, hier werden die Teufelsstatuetten gemacht«, sagte Ham.
»Klar«, stimmte Monk ihm zu. »Aber das andere? Wozu dient der Laden hier? Es gibt hier zum Beispiel sogar Büroräume.«
»Das war nicht das, was mich am meisten interessierte«, entgegnete Ham.
»So? Was sonst denn?«
»Die Werkstatt«, gab Ham zurück. »Und dann den Lagerraum, in dem in Hängematten die komischen schwarzen Eier lagen. Wozu, zum Teufel, dienen die Dinger?«
»Darüber zerbrech’ ich mir doch schon dauernd den Kopf«, gab Monk zu.
Dann wurde die äußere Tür zu dem Zellentrakt geöffnet, und Männer kamen herein, die bis zur Hüfte nackt waren, denn es war hier stickig und heiß. Die Vordersten hatten Schlagstöcke in den Händen, die in ihren Handgelenken befestigt waren, wohl damit man sie ihnen nicht entreißen konnte. Die anderen Männer hatten Schußwaffen.
Schlimme Ahnungen überkamen Monk, als die Tür seiner Zelle geöffnet wurde. Rohe Hände packten ihn und zerrten ihn hinaus.
»He, was soll das?« empörte sich Monk.
»Maul halten. Später werden Sie schon noch Gelegenheit genug haben, Ihre Klappe aufzutun!«
Der Chemiker wurde den Tunnelgang zurückgeschleift und dann auf den Steinboden gestoßen. In der Nähe war ein roter Fleck, der noch feucht aussah. Monk starrte beklommen auf ihn.
»Haben Sie gehört, was der alte Dan abgekriegt hat?« schnappte ein Mann.
Monk nickte.
»Dies ist die Stelle«, sagte der Mann und zeigte auf den roten Fleck.
Monks schlimme Ahnungen verstärkten sich. »Was soll das, mich erst den ganzen Weg hierherzubringen und dann zu erschießen?« grollte er.
»Vielleicht brauchen Sie gar nicht erschossen zu werden – außer Sie sind starrköpfig. Der alte Dan war starrköpfig.«
Monk starrte mürrisch und wartete.
»Alles, was Sie zu geben haben, sind offene Antworten auf ein paar Fragen.«
»Dann fragen Sie schon.« Er war überrascht, wie ängstlich seine eigene Stimme klang.
»Wie viel weiß Doc Savage über diese Sache?«
»Das kann ich Ihnen nicht sicher sagen«, erklärte
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