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Du + Ich - Wir Zwei, 2

Du + Ich - Wir Zwei, 2

Titel: Du + Ich - Wir Zwei, 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma M. Green
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es.“
    „Du bist überzeugt davon, dass Vadims Rückkehr ein Zeichen ist, dass du um jeden Preis wieder mit ihm zusammen sein musst, aber du irrst dich vielleicht … Und was, wenn Raphaël der Richtige ist?“
    „Fang nicht schon wieder damit an, Clem! Du hast es immer gewusst! Selbst als ich mit Raphaël zusammen war, dachte ich nur an Vadim.“
    „Alles, was ich weiß, ist, dass du auf deinen Instinkt hörst, anstatt deinem Verstand zu folgen. Du verwechselst Liebe mit Leidenschaft. Mit Vadim ist sie stärker, aber das wird vielleicht nur von kurzer Dauer sein. Und wenn es nicht halten sollte? Du könntest es vielleicht bitter bereuen.“
    „Ich werde mich nicht für das Sichere, Bequeme entscheiden. Es ist mir egal, wenn ich die falsche Entscheidung treffe. Ich will nicht in 20 Jahren auf mein Leben zurückblicken und bereuen, dass ich mir den Mann entgehen lassen habe, der mir den Verstand raubt, der mich wie kein anderer fasziniert …“
    „Das ist deine Entscheidung …“
    „Und willst du sie auch respektieren?“, frage ich lachend.
    „Ja, weil du es bist“, antwortet sie und lächelt.

    Raphaël ist am frühen Morgen aufgewacht. Die Ärzte hatten mit ihrer Vermutung richtig gelegen. Er wird noch ziemlich lange im Krankenhaus bleiben müssen, aber er ist außer Lebensgefahr. Starke Kopfschmerzen, Schlüsselbeinbruch, gebrochene Rippen, mehr oder weniger tiefe Schnittwunden: Es wird lange dauern, bis alles verheilt ist, aber Raphaël hat wie durch ein Wunder überlebt. Nachdem ich die gute Neuigkeit – aus dem Mund seines Vaters, der zu Tränen gerührt war – erfahren hatte, habe ich sofort meinen Kollegen Bescheid gesagt, dass ich heute nicht da sein werde.
    8:15 Uhr. Das Krankenhaus ist fast menschenleer, als ich gerade zum ersten Mal das Zimmer 113 betrete. Wenige Minuten zuvor bin ich der Familie Coste über den Weg gelaufen, die in die Cafeteria ging. Sie haben mich vorgewarnt: Raphaël ist erschöpft. Ich darf ihn nicht zu sehr strapazieren. Ich nähere mich ihm also auf Zehenspitzen. Ich bin beeindruckt von all diesen Geräten, die mit seinem ramponierten Körper verbunden sind. Der strenge Geruch eines Desinfektionsmittels hängt im Raum. Mein Ex liegt auf dem Bett, seine Augen sind geschlossen, seine Stirn und seine Wangen sind mit einem Verband versehen und eine Zervikalstütze stützt seine Halswirbelsäule, aber ich würde ihn trotzdem noch unter Tausenden wiedererkennen. Dieses helle, perfekt glatte Haar, diese gerade und schmale Nase, dieses leicht längliche Kinn. Raphaël ist nicht unbedingt eine wahnsinnige Schönheit, aber das hat die Frauen bisher nie daran gehindert, sich nach ihm umzudrehen, wenn er vorbeiging. Sanftmut, Güte, Ehrlichkeit zeichnen sich auf seinem Gesicht ab und verleihen ihm einen wahnsinnigen Charme. Ich weiß nicht, ob ich in diesen Mann wirklich verliebt war, aber ich bin mir sicher, dass ich ihn geliebt habe. Vielleicht mehr wie einen Vertrauten als einen Geliebten. Ich empfinde eine große innige Liebe für ihn. Ihn in diesem Zustand zu sehen, zerreißt mir das Herz.
    Ich setze mich leise auf den beigen Sessel, der mit unechtem Leder bezogen ist und neben dem Bett steht. Ich lege meine Hand auf seine. Seine Haut ist runzlig. Sie wurde wahrscheinlich gewaschen, um die Blutflecken zu entfernen, aber ein bisschen was ist immer noch zu sehen. Ich sehe noch ein paar Spuren von altem Blut zwischen seinen Fingern. Ich halte meine Tränen zurück. Wenn er aufwacht, will ich nicht, dass er Mitleid oder Schuldgefühl von meinem Gesicht ablesen kann. Eine halbe Ewigkeit sitze ich regungslos da, bis eine Krankenschwester ins Zimmer kommt. Ich verziehe mich, damit sie ihre Arbeit machen kann. Genau in diesem Moment klingelt mein Handy. Es ist Vadim.
    Panik bricht aus!
    Soll ich es ihm sagen oder nicht?!
    „Hallo?“, sage ich so normal wie möglich.
    „Alma,
thank God
! Kate hat mir gesagt, dass einer deiner Angehörigen im Krankenhaus liegt. Ist alles okay?“, fragt er mich eilig auf
Frenglisch
.
    „Vadim, bist du gut in London angekommen?“, erwidere ich, um ein wenig Zeit zu gewinnen.
    „Ja, aber das ist jetzt egal. Wer liegt im Krankenhaus? Wenn ich irgendetwas für dich tun kann …“
    „Raphaël liegt im Krankenhaus … Er hatte einen Autounfall. Es ist ernst, aber er wird wieder“, antworte ich so unschuldig wie möglich.
    „Wer ist Raphaël?“
    „Mein Ex.“
    „Dein Ex?“
    „Ja.“
    „Freut mich, dass ich das auch einmal erfahre. Und

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