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Du + Ich - Wir Zwei, 3

Du + Ich - Wir Zwei, 3

Titel: Du + Ich - Wir Zwei, 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma M. Green
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deutlich, aber ich sehe, dass meine beste Freundin zur Haustür geht, sie öffnet und beiseite tritt, damit er eintreten kann.
    Raphaël?
    Clémentine kommt sofort auf mich zu und hebt ihre Arme. Sie macht einen betretenen Gesichtsausdruck.
    „Ich schwöre dir, dass ich ihn nicht eingeladen habe! Ich weiß nicht, warum er hier ist, aber er hat sich geweigert zu gehen … Alma, es tut mir so leid … Glaubst du mir?“
    „Ja, mach dir keine Sorgen“, antworte ich, ohne genau zu wissen, wie ich reagieren soll.
    Mein Ex kommt auf mich zu, er sieht verärgert aus. Wie ein Feigling entscheide ich mich für die Flucht anstatt für die Konfrontation. Richtung Balkon. Ich brauche Luft. Und Ruhe.
    „Alles Gute zum Geburtstag“, sagt er hinter mir.
    „Was machst du hier? Wie es scheint, warst du nicht eingeladen“, antworte ich kühl, ohne mich umzudrehen.
    „Nein, aber Yann hat es mir unabsichtlich verraten. Wir wollten uns heute Abend treffen. Dann hat er abgesagt und sprach von einem Abend, den Clem organisieren wollte. Ich habe eins und eins zusammengezählt …“
    „Was bringt dir das? Ich verstehe es nicht …“
    „Was?“
    „Warum bist du gekommen?! Ich habe es dir zigmal gesagt: Ich will dich nicht mehr sehen!“
    „Wir könnten doch versuchen, Freunde zu sein, oder nicht?“, erwidert er und packt meinen Arm, damit ich ihn ansehen muss.
    „Lass mich los. Wir waren es nie. Und wir werden es auch nicht sein, solange du mir nicht meinen Freiraum lässt.“
    „Was habe ich getan, dass ich dich so sehr anwidere?“, fragt er plötzlich genervt.
    „Red keinen Unsinn, Raph! Du widerst mich nicht an, du gehörst einfach nur zu meiner Vergangenheit. Wenn ich dich sehe, muss ich wieder daran denken, was wir durchgemacht haben. Das tut mir weh. Ich will, dass wir den Kontakt abbrechen. Zumindest für einige Zeit … Und ich glaube, dass du es noch nötiger hast als ich.“
    „Es ist wegen deinem neuen Typen, oder?“, fragt er barsch.
    „Das hat damit nichts zu tun.“
    „Wirst du ihm auch einen Jungen schenken und ihn dann verlassen, wenn du das Kind verlierst?“
    „Hör auf damit! Du wirst verächtlich. Wenn du mich verletzt, wirst du dein Ziel erst recht nicht erreichen …“
    „Warum willst du darüber nicht sprechen? Hast du ihn vergessen? Bist du zufrieden damit, dass du das Kind losgeworden bist?“
    „Ich wollte dieses Kind genauso sehr wie du! Aber was hast du erwartet? Ich war mit dir nicht glücklich. Auch wenn er jetzt auf der Welt wäre, hätte ich dich über kurz oder lang doch verlassen!“
    „Du gehst zu weit, Alma“, erwidert er in einem bedrohlichen Ton.
    „Nein, ich sage die Wahrheit! Ich liebe Vadim! Und wie hätte ich außerdem ein Kind mit dir großziehen können? Du bist ja selbst noch ein Kind, Raphaël. Du weigerst dich, erwachsen zu werden. Du klammerst dich an mich, weil du vor allem Angst hast. Du kommst alleine nicht klar!“
    „Denkst du das wirklich von mir?“
    „Ja!“
    Er starrt mich lange an. Sein Gesicht ist vor Kummer verzerrt. Dann beschließt er, den Rückzug anzutreten. Ich bin wieder allein auf dem Balkon und immer noch sicher vor den Blicken der anderen. Ich werde von Gewissensbissen geplagt. Ich war schonungslos ehrlich. Jedes Wort war das perfekte Spiegelbild der Realität, aber ich hätte es ihm vielleicht ersparen sollen. Ein wenig, nur ein wenig. Ohne es mir zweimal zu überlegen, komme ich aus meinem Versteck heraus, gehe durch das Disco-Wohnzimmer, gebe Niels und Clémentine ein beruhigendes Handzeichen, stelle fest, dass sich meine Kollegen nicht langweilen – ganz im Gegenteil – und laufe meinem Ex hinterher. Er hat ein wenig Vorsprung, aber im Treppenhaus werde ich ihn mit Sicherheit einholen.
    Exakt. Ich treffe ihn auf dem Treppenabsatz im ersten Stock. Er lehnt mit dem Rücken an der Wand. Anscheinend will er wieder zu sich kommen … oder gegen das Verlangen ankämpfen, wieder hochzulaufen und mich zu erwürgen. Tränen laufen ihm über sein Gesicht. Vor Traurigkeit? Vor Wut! Als er merkt, dass ich da bin, richtet er sich wieder auf und geht zur Defensive über.
    „Es reicht, Alma. Du musst nicht noch einen draufsetzen. Ich habe es verstanden, ich kann mich zum Teufel scheren …“
    „Raph, das Letzte, was ich will, ist, dich zum Weinen zu bringen.“
    „Bilde dir bloß nichts darauf ein! Ich heule, weil ich dumm genug war zu glauben, dass du ein guter Mensch wärst, und nicht, weil ich dich liebe oder ich weiß nicht was …“
    „Ich

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