Du + Ich - Wir Zwei, 3
Schlafzimmer mit Vadim teile …
„
French Kiss
!“, erwidere ich, als ich den Titel des Manuskripts lese, das vor seinen Füßen liegt. „Also, wie lautet Ihr Urteil?“
„Ich habe noch nicht alles gelesen, aber die erste Hälfte habe ich verschlungen. Eine Romanze in Paris … Das ist mal etwas anderes als die Thriller und Horrorfilme, die hier gedreht werden!“
„Maximilian Finn, ich wusste, dass Sie ein großer Romantiker sind!“, seufze ich dramatisch und lehne mich an die Armlehne eines Ledersessels.
„Ja, ich gehöre zu den Männern, die ein Herz haben …“
„Gut zu wissen.“
„Ach ja? Sind Sie interessiert, Alma?“, fragt er scherzhaft.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir das bieten könnte, was du brauchst …
Mein bester Freund Niels hingegen …
„Ist Mr. King in der Nähe?“, fragt er nach einem kurzen Moment der Stille.
„Nein, er hat einen Termin“, lüge ich.
„Seltsam. Das stand ja gar nicht im Terminkalender … Ist alles in Ordnung? Zwischen Ihnen, meine ich …“
„Entschuldigung?“
Gefahr!
Hat Kate gepetzt?
Unmöglich! Sie würde eine Abmahnung riskieren!
„Verläuft Ihre Zusammenarbeit gut? Ich weiß, dass Mr. King sehr temperamentvoll sein kann. Er kann sehr stur sein, aber mit Ihnen scheint das anders zu sein.“
„Ich kann mich nicht beschweren …“
„Mir ist aufgefallen, dass Sie beide … vertraut miteinander umgehen. Ich habe selten gesehen, dass er einem Mitarbeiter so nahe ist.“
Lügt er mir das Blaue vom Himmel herunter, um die Wahrheit zu erfahren, oder träume ich?
„Ich werde jetzt ein paar Bahnen schwimmen. Ich muss mich beeilen, es wird bald dunkel“, weiche ich aus, weil ich keine bessere Ausrede parat habe. Ich hoffe, er versteht das nicht als Einladung.
Das war ein schlechtes Ausweichmanöver, Lancaster!
„Ich würde Sie ja gerne begleiten, aber ich muss dieses Manuskript durchlesen“, antwortet er mit einem arroganten Lächeln auf den Lippen.
Anmerkung für später: Mich vor Mr. Finn hüten …
Der Sturm ist vorbei. Vadim ist wenig später zurückgekommen und hat mich schnell unseren Krach vergessen lassen. Wenn er auch der König der Provokationen ist, so ist er vor allem der Meister der Versöhnungen. Ich hatte keinen Anspruch auf eine ordentliche Entschuldigung – das wäre zu viel verlangt gewesen –, aber der Abend, den er sich für uns ausgedacht hat, sorgt dafür, dass ich nicht mehr rebellieren will. Wenn wir zusammen sind, fallen wir gut zwölf Jahre in die Vergangenheit zurück. Ich dachte, dass der alte Überseekoffer im Schlafzimmer nur Deko war. Falsch gedacht. Er öffnet ihn vor meinen Augen und ich entdecke all die Schätze, die er enthält. Porträts und Fotos von uns, Kritzeleien, meine handgeschriebenen Briefe, unsere Amateurdrehbücher, die wir gemeinsam geschrieben haben, Ausdrucke unserer SMS-Nachrichten. Vadim hat alles aufgehoben. Er hat nie alle Spuren unserer Vergangenheit beseitigt. Das bringt mich noch mehr durcheinander, als ich mir hätte vorstellen können …
„Ich weiß, dass ich mich manchmal wie ein Idiot benehme. Das ändert aber nichts daran, dass ich dich liebe“, flüstert er mir ins Ohr.
„Das sagst du zum ersten Mal. Nun ja, das erste Mal seit zwölf Jahren“, flüstere ich. Meine Augen sind voller Tränen.
„Was? Dass ich dich liebe?“
„Ja …“
„Das ist doch offensichtlich. Ich habe den Eindruck, dass ich dir mein ganzes Leben erzählt habe“, gesteht er und küsst meine von Tränen salzig gewordenen Wangen.
„Ich empfinde dasselbe. Als ob wir uns niemals getrennt hätten …“
„Du liebst mich also?“
„Ja.“
„Sag es …“
„Vadim Arcadi-King, ich liebe dich. Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.“
Seine Schultern senken sich, als ob sie von einem schweren Gewicht befreit worden wären. Sein Gesicht strahlt, seine grauen Augen durchbohren mich. Er ist so schön wie ein junger Gott, aber das fällt mir momentan nicht auf. Ich liebe diesen Mann von ganzem Herzen. Ich liebe sein Gemüt, seine Schwächen, seine Talente, seine Ansichten. Ich liebe ihn so, wie er ist.
„Vadim?“
„Hm?“
„Glaubst du, dass wir es dieses Mal schaffen werden? Dass wir wirklich zusammenbleiben?“
„Damit wäre ich einverstanden. Mit dir zusammen zu sein …“
Zufällig bin ich wieder im Büro gelandet. Raphaël raubt mir gerade den letzten Nerv. Vier neue Anrufe in Abwesenheit seit unserem letzten Gespräch. Das grenzt an Belästigung. Als mein Handy
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