Du + Ich: Wir Zwei, 4 (Erotischer Roman)
Zähne zusammen. „Darf ich wissen, was passiert ist?“
„Grace …“, flüstere ich nur.
„Montgomery? Was hat sie diesmal gefunden, um uns das Leben schwer zu machen?“
Sein Ton ist kühl, aber seine Hand zart, als er damit meine Tränen wegwischt, die mir über die Wangen laufen.
„Alma, sprich mit mir … Ich hatte panische Angst, ich habe dich zehnmal angerufen, ich dachte, dir sei etwas Schlimmes passiert!“
„Hast du meinen Kopf gesehen?“, frage ich plötzlich genervt. „Es ist schlimm, Vadim!“
„Erzähl es mir …“, erwidert er und streichelt mein Haar.
Ich stoße seinen Arm zurück und stehe auf. Mir wird schwindlig.
„Rache … Ist es das, weshalb du zurückgekommen bist?“
„Was? Was erzählst du da?“, murmelt er. Sein Blick ist von mir weg gerichtet.
„Grace hat mir alles erzählt. Von all den Malen, die du mit ihr über mich und deine fixe Idee gesprochen hast. Was willst du, Vadim? Willst du deine Rache? Willst du die Szene noch mal spielen wie vor zwölf Jahren? Wirst du diesmal aber der Verbrecher und ich das Opfer sein?“
„Was soll der Quatsch? Wie bekomme ich das endlich in dein Köpfchen hinein? Ich liebe dich, verdammt noch mal!“, brüllt er. Sein Blick ist fiebrig.
„Du hast mir verziehen?“
„Ja! Aber nicht aus freien Stücken … sondern, weil ich ohne dich nicht leben kann“, gesteht er und fährt sich mit der Hand nervös durch sein Haar.
„Grace hat mich also belogen? Du wolltest dich nie an mir rächen?“
„Alma …“
„Antworte mir!“, schreie ich und bin außer mir vor Wut.
Er seufzt, dann gesteht er.
„Sie hat nicht gelogen. Zumindest nicht ganz. Jahrelang habe ich daran gedacht: dich leiden zu lassen, dich das durchmachen zu lassen, was ich durchgemacht habe. Die Leere. Den Schmerz. Die Sehnsucht. Ich dachte, das wäre die einzige Lösung, damit ich von dir loskomme. Aber ich habe mich geirrt. Das ist vorbei, Alma. Ich will mir mit dir eine Zukunft aufbauen!“
„Hau ab! Verschwinde!“, brülle ich. Ich koche vor Wut.
Ich bin furchtbar enttäuscht. Mehr als das. Verletzt. Sein Geständnis ist wie ein Stich mitten ins Herz. Wut überkommt mich. Adrenalin macht sich in mir breit, meine Kraft scheint sich zu verzehnfachen. Mühelos kann ich ihn bis zur Tür stoßen. Er steht unter Schock, versucht nicht einmal, sich zu verteidigen, und verlässt schließlich meine Suite, ohne sich noch einmal umzudrehen.
4. Schicksalhafte Begegnung
Langsam und mühevoll zwingt mich die Außenwelt, wieder zu mir zu kommen, mich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf ihn, auf das, was er mir verheimlicht hat, auf seinen Groll, seine Gedanken, die er mir zur Hälfte gestanden hat und die ich ihm auf keinen Fall verziehen habe.
Unser offenes Gespräch – oder eher unsere Abrechnung – fand bereits vor zwei Tagen statt. Zwei Nächte ohne ihn. 48 Stunden, in denen das „Team France“ viel zu tun hatte. Der kalte Krieg zwischen King und Skylight hat nämlich gerade erst begonnen … Unser Vorstandsvorsitzender hat beschlossen, Sophie und Clarence freizugeben. Sie dürfen schon heute Abend zurück nach Paris fliegen. Meine Vorgesetzte und ich bekommen aber keine Verschnaufspause, da unsere Anwesenheit in Kalifornien „entscheidend“ ist.
Ach, wie schön …
Zwischen Vadim und mir herrscht Funkstille. Ich habe Grace’ Informationen immer noch nicht verdaut. Vadim hingegen gefällt mein Verhalten nicht. Er findet es – ich zitiere – „kindisch“. Dieses Wort hat er mir am Ende eines Meetings zugeflüstert. Er hat damit zum ersten Mal das Schweigen gebrochen und ist das Risiko eingegangen, von den anderen Leuten im Raum gehört zu werden. Dieser Angriff sorgte dafür, dass ich den Blick nach oben richtete und mich erhobenen Hauptes und mit zusammengebissenen Zähnen aus dem Staub machte, wobei ich ihn keines Blickes würdigte.
Ist das reif genug für Sie, Mr. King?
„Alma, warte!“, ruft Sophie Adam laut, als sie mir hinterherläuft.
Ich drehe mich um und versuche, wieder Haltung anzunehmen und meinen wutverzerrten Gesichtsausdruck aus dem Gesicht zu bekommen. Anmerkung für später: Das tonnenschwere Gewicht beseitigen, das mir das Herz zerdrückt. Am Ende des Flurs sehe ich Vadim. Er ist in ein Gespräch mit seinen amerikanischen Angestellten vertieft.
Er gerät nicht außer Fassung …
„Komm, lass uns einen Kaffee trinken …“, schlägt meine Kollegin vor und hakt sich bei mir ein.
„Keine Zeit. Du hast doch den
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