Du und ich – fuer immer
es zeigen. “Ashs Bruder ist bei mir.”
“Ist das der Mann, der uns heute Morgen besucht hat?”
„Ja. Ich finde es unmöglich, dass er euch belästigt und euch so einen Schrecken eingejagt hat. Dazu hatte er kein Recht.”
“Sicher hatte er das.” Edwin Hargreaves war empört. “Ich habe mit Ash gesprochen. Du hast schon seit Montag gewusst, dass deine Schwester einen Unfall hatte. Warum bin ich nicht eher informiert worden?”
„Ich…”
“Das war unverantwortlich von dir. Ich verstehe dich nicht, Kind.”
Hatten sich denn alle gegen sie verschworen? Kein Wort des Dankes, nur Vorwürfe. Vielleicht war es an der Zeit, ihren Vater einmal über die weniger liebenswerten Charaktereigenschaften seiner ältesten Tochter aufzuklären - auch wenn er ihr, Jermaine, wahrscheinlich nicht geglaubt hätte. Wahrscheinlich hätte sie es sogar getan, wenn da nicht Jake Tavinor gewesen wäre, der sich kein Wort entgehen ließ. “Es tut mir Leid, Dad.”
“Das sollte es auch. Ich will, dass du bei deiner Schwester bleibst und sie pflegst. Keine Widerrede.”
Sie seufzte leise. Natürlich. Edwina kam immer an erster daran hatte sie, Jermaine, sich gewöhnt. “Ich werde sie dich morgen anzurufen.”
“Nur wenn sie ohne Schmerzen zum Telefon gehen kann. Sonst meldest du dich. Ich möchte wissen, wie sie die Nacht verbracht hat.”
“Grüß Mum von mir.” Jermaine legte auf, machte kurz die Augen zu und zählte bis zehn. Sie hätte ihre Schwester gern erwürgt - und den Mann hinter ihr gleich mit. Sie wirbelte herum und funkelte ihn wütend an. “Ich hasse Sie!”
“Wie schön.” Jake lächelte jungenhaft. “Das ist mal etwas anderes. Die meisten Frauen liegen mir zu Füßen. Hat Ihr Vater Ihnen die Hölle heiß gemacht?”
“Daran sind Sie ja wohl nicht ganz unschuldig.”
“Sie hätten eben eher kommen sollen. Wir haben oft genug angerufen.”
“Ich habe meine Pflicht erfüllt”, sagte sie kühl. “Jetzt fahre ich zurück nach London.”
“Das wird Ihrem Vater nicht gefallen.”
Verspotten kann ich mich allein! dachte sie erzürnt. Dann merkte sie, dass er es tatsächlich ernst meinte. “Sie werden es ihm doch nicht erzählen?” Ungläubig betrachtete sie ihn.
“Darauf können Sie wetten.”
Dieser unmögliche, widerliche … “Warum?” Ihre Stimme bebte.
“Ganz einfach. Mrs. Dobson, meine Haushälterin, ist nicht mehr die Jüngste.
Sie könnte eigentlich schon in Rente gehen, aber sie möchte gern weiterarbeiten.
Ich bin sehr froh darüber, denn sie ist eine echte Perle. Deshalb möchte ich nicht, dass sie zehnmal am Tag die Treppe hinauf-und wieder herunterlaufen muss, nur um Ihre Schwester zu versorgen. Das ist Ihre Aufgabe.”
Beinah hätte Jermaine ihm verraten, dass Edwina überhaupt nicht krank war.
Doch das wäre vergebliche Liebesmüh gewesen. Jake hätte ihr sowieso nicht geglaubt, sondern gedacht, sie wollte ihre Schwester nur schlecht machen, um sich vor ihrer Verpflichtung zu drücken. Er hielt sie sowieso schon für egoistisch und hartherzig. Sie hatte es so satt. Trotzdem - die Familie musste zusammenhalten. Sie konnte ihre Schwester daher nicht verraten, auch wenn sie sie alle zum Teufel wünschte. “Also gut. Ich bleibe. Allerdings nur eine Nacht.
Morgen früh fahre ich von hier aus ins Büro.”
Jake betrachtete sie einen Moment lang nachdenklich und lächelte dann. Da war es schon wieder … dieses elektrisierende Gefühl, das sein Lächeln in ihr weckte. Sie hatte so etwas noch nie erlebt. Normalerweise ließ sie sich nicht so leicht überreden. Hatte er irgendeine Magie angewandt, um sie in seinen Bann zu ziehen? “Ich zeige Ihnen Ihr Zimmer.” Er wandte sich ab und ging hinaus.
Erleichtert atmete sie tief auf. Jake schien nicht gemerkt zu haben, was in ihr vorging. Wenigstens etwas! Schweigend folgte sie ihm und beobachtete, wie er durch den strömenden Regen zu ihrem Auto lief. Er holte die Reisetasche und kam schnell wieder zurück. Anschließend führte er sie die große Treppe hinauf und nach rechts einen langen Gang entlang bis zur letzten Tür. Er öffnete sie und ließ Jermaine eintreten. Staunend blickte sie sich um. Das Schlafzimmer war wunderschön eingerichtet, das Doppelbett bereits gemacht. Alles war blitzblank. Sie drehte sich zu ihm um. “Ich sollte im Hotel übernachten.”
“Wozu? Sie sind auf meinen Wunsch hier.”
“Was ist mit Mrs. Dobson? Ich bin nur eine zusätzliche Belastung für sie.”
“Keine Angst, in der Woche hilft
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