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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Kalkhöhlen. Andere dieser pelzigen Tiere flogen umher, wobei sie mit ihren langen, ledrigen Flügeln geschickt die Aufwinde vor den Felsklippen ausnutzten. Ihre Schreie mischten sich in das ständige Tosen der Brandung und das Knarren des Bootes in Wind und Wogen. Serroi ging langsam an der Reling entlang, ließ ihre Hand über das säuberlich gefugte und geölte Holz gleiten, schämte sich ihres sorglosen Umgangs mit ihrem Bogen und schämte sich des Diebstahls dieses Bootes. Selbst wenn sie Gold zur Bezahlung schickte, konnte das die liebevolle Pflege niemals aufwiegen. Plötzlich blieb sie stehen, schloß die Augen und lauschte den schrillen, wilden Schreien der kreisenden Passare, schöpfte daraus Trost, wie sie es schon zuvor aus vergleichbaren Geräuschen, Gerüchen und Berührungen getan hatte und immer wieder tun würde. Tier, Erde und grüne, wachsende Dinge – sie blieben stets die gleichen, ohne alle Falschheit. Sie waren nie verletzend, wie die Menschen es sein konnten und immer wieder waren.
    Sie stand am Mast, das Gesicht Oras zugewandt, und fragte sich, was dort wohl geschah, ob Tayyan noch am Leben war.
Ich sollte umkehren. Ich muß zurück.
Er
wird sie zum Platz bringen, damit sie überlebte und er sie befragen konnte. Zum Teufel mit dieser törichten Lybor, die einen Abklatsch von Norid für ihre Pläne einzusetzen versuchte.
Er
würde sie befragen!
Sie warf den Kopf in den Nacken und riß die Arme empor. »Ahhhhhaaaaainny, Tayyyyaaaannnn!« Der Schrei wurde ihrer Kehle entrissen, ein schmerzvolles Zeichen des Entsetzens, das ihren Körper umklammert hielt. Der Norid. Wieder sah sie die schwarze Gestalt, sah das glatte, schwarze Haar und sein wettergegerbtes, rotbraunes Gesicht. Norid, Norid, ein billiger Straßennorid mit seinen faulen Tricks. Dann verwandelte sich das Bild in den, dessen Erinnerung sie verfolgt hatte, in das Gesicht, das sie nicht vergessen konnte, das sie niemals vergessen konnte – das elegante, hagere Gesicht, farblos im Mondenschein mit einem schwarzen Strich von Augenbraue, ein zu bläulich-pinkfarbener Linie zusammengepreßter Mund und einem Goldring durch den Nasenflügel, von dem ein Rubin herabbaumelte, der sich beim Sprechen bewegte. Der Rubin wuchs immer weiter an, überflutete sie mit blutrotem Licht, pulsierte, bis sie zu seinem Rhythmus tanzte, ein kleines, wildes Mädchen mit dem Mal der Mißgeburt, ausgestoßen als Mißgeburt, ein kleines, tanzendes Mädchen, das von einem unsichtbaren Feuer verzehrt und schließlich verschlungen wurde .
     
    Als ihr wieder bewußt wurde, was sie tat, befand sich das Boot schon auf offener See, und die Klippen waren nur noch als dunkle Linie am Horizont zu erkennen. Sie schauderte und riß das Boot herum zum Ufer. Ihr Mund war trocken, sie trank den sauren Wein, stürzte ihn hinab, bis ihr Kopf umnebelt war. Sie ließ den Haltestrick über die Ruderpinne gleiten, rollte sich auf dem Deck zusammen, schwindelig vom Schlingern des Bootes und dem Wein in ihrem Bauch und drückte den schlaffen Weinbeutel gegen ihre Brüste. Sie drehte sich, trank wieder. Und wieder. Dann drückte sie den Stöpsel in den Verschlußring und barg betrunken, erschöpft und schon halb im Schlaf den Kopf in den Armen, ihre Geldkatze schlug auf die Bohlen, daß die Münzen im Inneren dumpf klimperten.
     
    Tayyan rümpfte die lange, dünne Nase. Sie schlang ihren Waffengürtel um die schmalen Hüften und musterte ihre Kampfgefährtin. »Verdammt, Serroi, wir sind noch nicht im Dienst. Wen kümmert es, wenn zwei Meien sich aus dem Harem stehlen? Wen schert es, daß Morescad ein Ausgehverbot über uns verhängt hat? Mich jedenfalls nicht. Was er nicht weiß, kann uns nicht schaden. Und er wird nichts erfahren, wenn wir über die Mauer klettern. Schau, Kleines, Lucyr hat dieses Rennen angesetzt. Der einzige Mann, den ich jemals kennengelernt habe, der mehr von Macain versteht als mein Vater. Fünf Macain, keines davon jemals besiegt und eines aus unserer familieneigenen Zucht.« Ihre dunkelblauen Augen lachten, als sie durch Serrois rotbraunen Schopf kraulte. »Ein in den Bergen gezogenes Macain von Frinnors Hold, meine Liebe, aus Curohs Gestüt. Ein Cousin zum Schwager meiner Mutter. Du glaubst gar nicht, wie lange es her ist, daß ich ein gutes Rennen gesehen habe, ein wirklich gutes Rennen!« Ihre Finger verfingen sich in dem wolligen Haar; sie zog zärtlich an den Locken. »Was ist, kommst du mit, Liebes?«
    Serroi seufzte und gab trotz schmerzlicher,

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