Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
Vom Netzwerk:
den Todesfluch fest.«
    Ein erstauntes Raunen ging durch die Menge. Zischend und flüsternd unterhielten sich ein paar der Hexen.
    Elouan bat alle wieder um Ruhe und wiederholte dann: »Nein, wir werden niemanden töten, wenn dieser erste Versuch gelingt.«
    Wieder hörte ich Gemurmel und Getuschel. Ich las aus den Gedanken, dass viele immer noch der Überzeugung waren, in eine Falle gelockt zu werden. Die Angst stand allen ins Gesicht geschrieben.
    »Welcher Versuch?«, fragte auch Sania skeptisch.
    »Wir werden euch einzeln zu einem Gespräch über eure Absichten einladen. Wie ihr wisst, werde ich die Wahrheit erkennen«, antwortete ihr Sofia.
    »Eure Antworten werden darüber entscheiden, ob ihr eine zweite Chance erhaltet oder verbannt werdet«, fügte Elouan hinzu.
    Die Stimmung wurde immer unruhiger. Die meisten waren nicht der Meinung, dass sie uns vertrauen konnten. Ganz anders Sania. Sie war schon im Rat für ihre furchtlose Art berühmt und berüchtigt gewesen. Sie trat vor die anderen und hielt eine Rede: »Ich befürworte diese gutmütige Entscheidung des Rates. Viele von uns sind es seit langem leid, ein verstecktes Leben führen zu müssen, nur weil eine Rückkehr in die normale Welt der Gemeinschaft nicht mehr möglich schien. Ich verstehe, dass ihr euch fürchtet, vielleicht auch vor euch selbst. Sofia wird in eurem tiefsten Inneren nach der Wahrheit suchen. Wenn dort das Licht vorherrscht, werdet ihr nur gewinnen können.« Sie wandte sich an Elouan. »Werden wir vor den Zirkeln geschützt? Die Meister werden nicht erfreut sein, wenn wir uns gegen sie stellen.«
    »Amnestie und Sicherheit? Unmöglich!«, rief Miros dazwischen, der eben eine Horde Krieger in den Raum führte.
    »Wir können euch keinen persönlichen Schutz versprechen. Aber wenn ihr euch innerhalb der Gemeinschaft aufhaltet, werdet ihr von deren Kriegern beschützt werden«, korrigierte Elouan die Aussage von Miros.
    »Dann bitte ich euch, mich als Erste zu befragen«, sagte Sania selbstbewusst. Ich wusste nicht, welchem Zirkel sie angehörte, aber sie schien sich nicht vor dem Hexenmeister zu fürchten.
    Elouan nickte ihr zu und winkte die Elfen herbei, die sie sogleich in eine magische Kette zwischen sich steckten. Wie ein Prominenter, von Bodyguards umringt, lief Sania mit den Elfen ins Freie. Wir folgten der kleinen Gruppe über den Innenhof hinüber zu einem der Wachtürme. Er war größer als die anderen.
    Nach zahlreichen Treppen erreichten wir das Turmzimmer. Dort befand sich eine Art Besprechungsraum. Ein runder Holztisch stand in der Mitte, altmodische, klotzartige Stühle waren rundherum aufgebaut. Durch winzige Fenster, die Schießscharten glichen, drang nur eine Idee von Licht.
    Die Elfen platzierten Sania auf einem der Stühle, Sofia nahm rechts neben ihr Platz und berührte mit ihrer Hand Sanias Arm, um sie besser lesen zu können.
    Elouan setzte sich den beiden direkt gegenüber. Ich stellte mich zu den Elfen, die hinter Sania ihren Posten bezogen hatten.
    Noch ehe Elouan mit der Befragung beginnen konnte, hörte ich die markerschütternden Schreie.
     
     

 
     
     

Entscheidung
     
    Victoria
     
    Lysannes Schwester wurde von den Kriegern in einen der Türme gebracht. Aurelia sandte mir in Gedanken, dass sich diese Hexe für den Versuch zur Verfügung gestellt hatte und die Befragung gleich beginnen würde.
    Als ich mich wieder dem Geschehen außerhalb der Mauern widmete, bemerkte ich sofort die Veränderung. Die Menge bestand nicht mehr aus kleinen Gruppen wie zuvor. Die Hexen formierten sich. Ich erkannte sofort die Befehlshabenden. Lysanne war unter ihnen, flankiert von diesem Konstantin, der unaufhaltsam auf sie einredete. Ich versuchte, wie vorhin meinen Geist auszusenden, um ihr Gespräch zu verfolgen, doch ich wurde abgeblockt.
    Ein Blick auf die Wachposten auf den Mauern verriet mir, dass diese bislang nicht auf die Veränderung draußen reagierten. So schnell ich konnte rannte ich an den Zinnen vorbei und sprach einen noch recht jungen Elf an: »Irgendwas stimmt da draußen nicht. Sie formieren sich.« Erschrocken folgte er meiner Hand, die in die Richtung von Lysanne deutete. Immer mehr Hexen und Hexer oder Familienangehörige von ihnen schlossen sich Lysanne und den anderen Anführern an.
    Der Wachposten rief nach seinen Brüdern und Schwestern. Im selben Moment konnte ich die Beschwörungsformel der Hexen hören.
    Der Schutzzauber rund um die Burg löste sich auf. Wie Wasser, das über eine Glaskugel

Weitere Kostenlose Bücher