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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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Tribunal zu informieren. Als sie fort war, wandte er sich dem gesamten Rat zu: »Nun ist es an der Zeit, unsere Heldinnen wieder in unsere Mitte aufzunehmen.«
    Sofort bildete sich ein Kreis aus Ratsmitgliedern, die ihre Macht verbanden. Victoria und ich standen in der Mitte des Kreises und hielten uns an den Händen.
    Elouan begann mit seinem Zauber, die anderen Mitglieder des Rates stimmten mit ein. Wieder und wieder sangen sie die Zeilen. Die Macht bündelte sich in ihrer Mitte und streifte uns ab und an.
    Dann wurde der Machtnebel immer dichter. Ich hatte beinahe das Gefühl, zu ersticken, versuchte daher, das Atmen auszusetzen. Victoria ging es ähnlich. Irgendwann konnte ich die Luft nicht mehr anhalten und sog den Nebel mit einem tiefen Atemzug ein. Meine Sorge war umsonst gewesen. Der Nebel verbreitete sich binnen Sekunden in meinem Körper und gab mir die Macht zurück. Er fühlte sich beim Einatmen weder dick noch feucht an. Er war reine Frühlingsluft, von unbeschreiblicher Kraft durchtränkt.
    Mein Mondstein wuchs wieder auf seine ursprüngliche Größe, der Portationsschlüssel baumelte darunter.
    Ich sandte Victoria in Gedanken, dass sie es zulassen sollte und sie befolgte meinen Rat. Sie stöhnte auf, als die Macht in sie drang und sie erfüllte.
    Nach wenigen Atemzügen war alles vorbei. Unsere Macht war wieder dort, wo sie hingehörte. Unsere Mondsteine glommen noch leicht. Ich fühlte mich wieder vollständig und komplett und war froh, dass alles nun ein Ende gefunden hatte.
     
     

 
     
     

Das Tribunal
     
    Victoria
     
    Ich wehrte mich gegen den Nebel, alles in mir sträubte sich, etwas derart Dichtes einzuatmen. Aurelia kam mir zuvor und sprach mir Mut zu. Und es war in der Tat nicht so schlimm wie befürchtet. Es fühlte sich fantastisch an, beruhigend und zugleich überwältigend. Ich hatte mich dermaßen leer gefühlt, seit wir die Amtsenthebung durchgeführt hatten. Jetzt war ich wieder vollständig, hatte alles, was ich zum Leben brauchte.
    Elouan drängte uns zur Eile. Er wollte den Plan von Tabea schnellstmöglich in die Tat umsetzen. Auch wenn Tabea kein Ratsmitglied war, lud er sie ein, mit uns gemeinsam die Entscheidung des Tribunals zu verkünden. Sie konnte sich nicht wie wir portieren. Aus diesem Grund wollte sie ihre Astralprojektion entsenden.
    Sina war nicht sonderlich erfreut darüber, mich alleine zu den ganzen Hexen zu schicken. Sie ließ sich aber irgendwann von Elouan überzeugen, der mir seinen persönlichen Schutz versprach.
    Dann ging alles ganz schnell. Aurelia und ich kamen gemeinsam mit Tabeas Projektion als Erste beim Tribunal an. Kurz darauf erschienen die anderen mit dem typischen Knallen. Ich war noch nie in diesem magischen Gefängnis gewesen. Aber es entsprach beinahe meiner Vorstellung.
    Das Tribunal fand in Schottland statt. Ich hatte bereits Bilder in den Unterrichtsbüchern gesehen. Es handelte sich um eine alte, aber dennoch gut erhaltene Burg auf einer kleinen Insel. Der einzige Zugang war eine steinerne Brücke, die vermutlich von einem starken Zauber geschützt war. Im Hintergrund lagen die Highlands. Die Burg bot die perfekte Kulisse für diese Art von Verhandlung.
    Die Hexen waren aber keinesfalls in einem feuchten Kerker eingesperrt wie im Mittelalter. Sie konnten sich im Untergeschoss, oder besser gesagt, dem Keller, frei bewegen. Wie ich gehört hatte, waren derzeit mehrere Hundert Elfen an den wenigen Zugängen postiert, um den Bannkäfig aufrecht zu erhalten.
    Wir kamen im Innenhof der Burg an. Hier fand früher das gesellschaftliche Treiben statt, zahlreiche kleine Gebäude umrandeten den Platz, auf dem früher Händler ihre Waren anboten. Für einen kurzen Moment sah ich die Marktschreier vor mir, beobachtete Kinder, die zwischen den Ständen Fange spielten und Frauen, die eifrig um die besten Güter feilschten.
    Ich lief zum Rand des Platzes und stieg eine Treppe hinauf, die mich auf die Burgmauer führte. Dort oben standen ebenfalls Wachposten. Mit einem Blick über die Zinnen der Mauer wurde mir auch klar, wieso. Unterhalb der Schutzmauern tummelte sich eine riesige Meute. Die Hexen hatten die gesamte kleine Insel besetzt und sahen aus, als würden sie jeden Moment die Burg stürmen. Hier und da prallten Flüche und Energiebälle an dem Schutzzauber ab, der die gesamte Burg umhüllte. Kleine Detonationen, die sie nicht durchdringen konnten, aber deutliche Warnungen waren. Die Hexen wurden ungeduldig.
    Eine Frau zog meinen Blick auf sich.

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