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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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    »Habt ihr es nicht gehört? Der Rat ist angekommen. Sicherlich wurde eine Entscheidung getroffen, sonst wären sie nicht hier. Wir müssen schnell handeln, wenn wir nicht wollen, dass Sania stirbt.« Die Frau wurde immer aufgebrachter.
    »Beruhig dich, Lysanne. Sie werden nicht gleich alle töten. Sie müssen das Ergebnis des Tribunals erst noch verkünden. So verlangt es unsere Rechtsprechung.« Ein jüngerer Mann, höchstens ein oder zwei Jahre älter als ich, nahm die Hand dieser Lysanne und schien einen Beruhigungszauber zu schicken. Sobald die Wirkung einsetzte, seufzte sie erleichtert auf. Ich hatte ein Déjà-Vu. Aber Beruhigungszauber waren weit verbreitet, vielleicht hatte ich darüber gelesen.
    Mit ruhiger Stimme stellte Lysanne fest: »Wir haben uns nicht an diese Regeln gehalten. Wieso sollten sie es tun?« Sie schluchzte laut, ehe sie fortfuhr. »Erst wurde mir mein Sohn genommen, dann verschwand mein Mann. Den endgültigen Verlust von Sania könnte ich nicht ertragen. Sie ist das letzte Familienmitglied, das mir bleibt. Mit Ausnahme von dir, Josh.«
    Der Mann namens Josh hielt immer noch ihre Hand. Er wollte gerade etwas antworten, als sich ein anderer Mann einmischte: »Genug Gejammer. Was soll unser Zirkel von dir denken. Und die anderen? Ich habe zugestimmt, mit euch hierher zu kommen. Du wolltest dich von Sania verabschieden. Du wolltest sie rächen. Nun sieht es eher so aus, als würdest du um Gnade flehen wollen.« Seine Aggressivität ließ Lysanne und Josh zusammenzucken. »Du, Joshua, solltest sie nicht beruhigen. Wir brauchen die Macht ihrer Wut. Also unterlasse das in Zukunft!«
    Der junge Mann nickte eingeschüchtert, nahm seine Hand von Lysannes und trat ein paar Schritte zurück.
    »Du hast Recht, Konstantin«, Lysanne straffte sich und sah gleich stärker und selbstbewusster aus. »Ich habe den Verlust akzeptiert. Nun sollten wir den nächsten Schritt planen. Gibt es etwas Neues von den anderen?« Nun strahlte sie eine ungeahnte Macht aus.
    Konstantin nickte zufrieden und gab ihr einen kurzen Überblick über die Situation der anderen Zirkel. »Die meisten sehen es wie du und haben ihre Mitglieder bereits abgeschrieben«, schloss er kalt.
    »Gut«, antwortete Lysanne. »Während der Trauer sind sie uns nicht von Nutzen.«
    Ich erschauderte, als ich die kalten Worte vernahm. Völlig emotionslos. Die Frau hatte nichts mit der von vorhin gemeinsam. Da sich am Ufer nichts mehr tat, drehte ich mich um. Genau in dem Moment traten mindestens zehn Elfen auf den Platz. In ihrer Mitte hielten sie eine weibliche Hexe gefangen.
    Verblüfft sah ich sie an. Um zu prüfen, ob mir meine Erinnerung keinen Streich spielte, drehte ich mich und warf noch einmal einen Blick ans Ufer. Dann schaute ich wie gebannt auf das scheinbare Ebenbild von Lysanne. Die Hexe inmitten der Elfen musste diese Sania sein.
     
     

 
     
     

Gnade
     
    Aurelia
     
    Noch immer beschlich mich das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Etwas Entscheidendes, das alles verändern könnte. Nur war ich nicht in der Lage zu deuten, was genau diese Meinung hervorrief. Noch während ich darüber nachdachte, machte ich mich auf den Weg zu Sofia. Ich sollte der Abstimmung über die Hexen ebenfalls beiwohnen. Auch ohne Sofias Gabe konnte ich ein gewisses Maß an Aufrichtigkeit spüren und den Rat bei einer Entscheidung unterstützen.
    Die Hexen tummelten sich über die gesamte Etage. Sie war riesig und von einer wirklichen Gefangenschaft konnte hier keiner reden. Ein Ausdehnungszauber ließ alles mindestens zehnmal größer erscheinen, als es von außen aussah. Was es natürlich bei einer Ansprache schwierig machte, alle zu erreichen. Elouan sprach daher mit seiner geballten Macht in der Stimme: »Um Gnade vor Recht ergehen zu lassen, hat der Hohe Rat eine Entscheidung getroffen. Diese erscheint derart außergewöhnlich und unglaublich, dass ihr euch fragen werdet, ob wir euch in eine Falle locken.«
    Die Gefangenen kamen aus den hintersten Winkeln hervor und richteten nun alle ihre volle Aufmerksamkeit auf Elouan.
    Eine von ihnen hob die Hand, um eine Frage zu stellen. Elouan sagte zu ihr: »Sania, du musst dich hier nicht melden. Was gibt es?«
    Sania stellte die Frage, die auch in allen anderen Köpfen zu lesen war: »Ihr werdet uns nicht töten?«
    Wie gebannt starrten alle Elouan an, der mit einem schlichten und einfachen »Nein«, antwortete. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Wir halten an der Entscheidung gegen

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