Duestere Vorzeichen
nicht dessen linken Arm. Der leere Ärmel seiner Uniform war mit einer Sicherheitsnadel an seiner Schulter befestigt.
Damit war die offizielle Karriere des wackeren Marine leider beendet. Aber Vincent wusste, dass man den Mann deswegen noch lange nicht aufs Abstellgleis stellte. Sobald die Trauerfeiern abgeschlossen waren, würde er einen Flug zur Erde nehmen, um seinen neuen Posten anzutreten.
Militärischer Berater des Präsidenten und Fachmann für die Ruul. In dieser Eigenschaft würde es seine erste Aufgabe sein, neue und bessere Taktiken für den Bodenkampf sowie für die Abwehr ruulanischer Enterkommandos zu entwickeln, damit sich das Militär auf die Bedrohung einstellen konnte, die neue ruulanische Verhaltensweisen, Taktiken und Technologien bedeuteten.
Captain Minoki Tagawa … Verzeihung, jetzt Major Tagawa, versuchte, ihre Tränen zu unterdrücken, aber der Schmerz in ihren Augen war unübersehbar. Einer der Särge enthielt Fuentes' sterbliche Überreste.
Die Särge trieben langsam außer Sichtweite. Die Schiffe der 17. Flotte stellten den Dauersalut ein. Die Trauerfeier war vorüber. Die nächste würde in einer halben Stunde beginnen.
»Wegtreten«, bellte der Sergeant Major.
David bemerkte, wie sich Captain DiCarlo, Admiral Karpov und sein Sohn Pjotr nach der Trauerfeier zu einem Gespräch versammelten. Eigentlich war er der Meinung, dass ihn die Diskussion nichts anging, und er wollte die Halle bereits verlassen. Dann aber gesellte sich ein hochgewachsener, selbstsicherer Mann zu der Gruppe. Er trug eine schmucklose, schwarze MAD-Uniform, die sich über ein paar beeindruckenden Muskeln spannte. Sein rabenschwarzes Haar war so kurz geschoren, wie es eigentlich nur bei den Marines üblich war. Davids Neugier war geweckt und er gesellte sich zu der Gruppe, die ihn mit freundlichem Nicken begrüßte.
»Major, schön Sie zu sehen«, begrüßte Karpov ihn freundlich. Von der anfänglichen Antipathie, die der Admiral ihm gegenüber gehegt hatte, war nichts mehr zu spüren. »Sie kennen natürlich General MacKenzie?!«
»Selbstverständlich«, erwiderte David und reichte dem General die Hand, der sie packte und nach kurzem, aber festem Händedruck wieder losließ. General Ian MacKenzie war Generalinspekteur der Streitkräfte beim MAD. Wenn Nogujama ihn nach Taradan geschickt hatte, dann nahm der Geheimdienstchef die Geschehnisse wenigstens ernst.
»Ich erkläre gerade dem General, in welchem Umfang wir unsere Bauprogramme überarbeiten müssen«, fuhr Karpov fort. »Damit wir auf die Bedrohung durch die Tartarus-Klasse vorbereitet sind. Wir brauchen Schlachtträger, und zwar in großen Stückzahlen.«
Bei dem Gedanken daran, dass Karpov einer der hartnäckigsten Gegner der Lydia und ihrer geplanten Schwesternschiffe gewesen war, musste David lächeln. Beim Anblick Dutzender ruulanischer Schlachtträger, die beinahe zwei Flotten zu Schrott geschossen hatten, konnte sich eine Meinung schon mal grundlegend ändern.
»Auf der Erde war man ziemlich schockiert, als man die Aufzeichnungen der Schlacht ausgewertet hat«, erklärte MacKenzie. »Die Werften auf dem Mars und dem Saturn sind bereits auf Schlachtträger umgestellt und arbeiten mit hundertprozentiger Auslastung.«
»Ich hoffe doch, Mallorys Änderungsvorschläge werden dabei berücksichtigt«, gab DiCarlo zu bedenken.
Nach der Schlacht von Negren`Tai hatte sich Mallory darangesetzt, die Schwächen der Lydia zu beseitigen. Zu seinen Verbesserungen gehörten vor allem eine Reduzierung der Anzahl der Energiewaffen sowie die Anbringung zusätzlicher Schutzlamellen aus Stahl an den Startdecks, damit diese in Zukunft gegen feindliche Kamikaze-Angriffe geschützt waren und die Kraftfelder nicht rund um die Uhr arbeiten mussten.
David musste sich eingestehen, dass er die kleine Nervensäge irgendwie vermisste. Der Ingenieur hatte sich gleich nach der Schlacht an die Überarbeitung der Pläne gemacht und sie sofort an das zuständige Büro auf der Erde weitergeleitet. Alles lief mit höchster Priorität ab. Das Konglomerat bereitete sich auf den Krieg vor. Nun steckte er die Köpfe mit den anderen Eierköpfen der Taradan-Werft zusammen. Gerüchten zufolge bastelten sie bereits an der nächsten Schiffsgeneration.
»Natürlich«, beruhigte MacKenzie ihn. »Und an dieser Stelle möchte ich Ihnen noch mein Beileid für die Mitglieder Ihrer Crew aussprechen, die gefallen sind, Captain. Vor allem für Ihren XO. Wie ich hörte, war er ein enger Freund von Ihnen.«
»Das
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