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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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verstand er durchaus. Es wurde Zeit, dass Kerrelak lernte, was ein Bauernopfer war.
Ein Lichtstrahl voraus ließ ihn aufblicken. Das Ende ihres Martyriums war in Sicht. Die Wartungsröhre war zu Ende. Arrak ließ sich aus der Röhre fallen. Kerrelak folgte etwas geschmeidiger. Sie befanden sich in einer Querröhre, die in jeder Richtung etwa zweihundert Meter weit führte. Und in dieser Querröhre standen dichtgedrängt Seite an Seite kleine Rettungskapseln, die nur darauf warteten, sie in Sicherheit zu bringen.
»Komm«, sagte Arrak und deutete auf die nächste Rettungskapsel. Ihre geöffnete Luke wirkte verheißungsvoll. Jede Kapsel war dafür ausgelegt, zehn Besatzungsmitglieder ins All zu katapultieren. Sie bot also genug Platz für die beiden Ruul.
Arrak ging auf die Luke zu in der Erwartung, dass Kerrelak ihm folgen würde. Etwas bohrte sich ihm plötzlich schmerzhaft ins Rückgrat. Er schrie auf. Mehr vor Überraschung als vor echtem Schmerz. Seine Hand tastete nach der Quelle der Schmerzen. Als er sie zurückzog, war sie blutig.
Langsam drehte er sich um und sah in Kerrelaks hasserfüllte, triumphierende Augen. Mit einem Ruck riss der Ruul seinen Dolch aus dem Körper seines ehemaligen Anführers. Die Klinge hinterließ eine klaffende Wunde.
»Keine Sorge«, sagte Kerrelak. »Ich werde dem Ältestenrat davon berichten, wie du als Held gestorben bist. Es ist mehr als du verdienst, aber dann werden sie wenigstens nicht die Schuld bei mir suchen.«
Arrak versuchte noch, etwas zu sagen, aber alles, was aus seiner Kehle kam, war weiteres Blut. Als die Kraft ihn endgültig verließ und er zu Boden stürzte, hatte er immer noch einen überraschten Ausdruck auf dem Gesicht.

Kapitel 23
    Das ruulanische Flaggschiff erwies sich als außerordentlich harte Nuss. Das verdammte Ding konnte Treffer einstecken, die jedes andere Schiff an dessen Stelle zerstört hätte.
Bereits aus einem Dutzend Löcher quoll schwarzer Rauch und die Startbahn des Schlachtträgers hatte nur noch Schrottwert. Aber die Geschütze des Kriegsschiffs wollten einfach nicht verstummen. Zu allem Übel hatten sie inzwischen über neunzig Prozent ihrer Torpedomagazine geleert. Wenn sich das Gefecht nicht bald zu ihren Gunsten entschied, dann sah Vincent schwarz. Allein mit den Energiewaffen und Raketen würde diesem Monster nicht beizukommen sein.
Hin und wieder verfolgte er die ringsum tobende Schlacht auf seinem Monitor. Karpov und die Til-Nara hatten sich mit Inbrunst auf die Slugs gestürzt und waren vollauf damit beschäftigt, ihre Flotte zu Klump zu schießen. Unter schweren eigenen Verlusten zwar, aber sie waren definitiv auf der Gewinnerstraße. Zu dumm, dass kein verbündetes Schiff in Reichweite war, um sie bei ihrem Problem zu unterstützen.
»Die letzte Torpedosalve ist geladen«, meldete Lieutenant Karpov.
Vincent nickte ihm anerkennend zu, obwohl er innerlich mit den Zähnen knirschte. Das war es also. Die letzte Salve. Danach konnten sie nur noch mit Steinen werfen. Das war natürlich nicht Karpovs Schuld. Der Junge hatte sich ganz hervorragend geschlagen und die taktische Station gut besetzt. Sollten sie den heutigen Tag überleben, würde er sich etwas überlegen müssen, um den jungen Offizier zu belohnen.
»Dann los, Lieutenant. Und dass Sie mir auch ja treffen.«
Karpov nickte und löste die Salve aus. Die achtundzwanzig Geschosse verließen gehorsam die Rohre der Lydia. Das ruulanische Flaggschiff konterte mit seinen Flaks. Der Beschuss der Lydia hatte seinen Tribut gefordert und es feuerten längst nicht mehr so viele Geschütze wie zu Beginn der Schlacht, aber immer noch genug, um fast die Hälfte der Lenkwaffen in Feuerbälle zu verwandeln.
Die übrigen trafen den Rumpf des Schiffes, prallten auf den bereits geschwächten Schild und schufen mehrere Lücken, durch die einige Torpedos schlüpfen konnten. Die Oberfläche des Schiffs wurde von Feuer überzogen. Weitere Risse in der Außenhülle taten sich auf, aber die Integrität des Rumpfs blieb weitgehend intakt.
Das wäre auch wirklich zu schön gewesen. Vincent seufzte ergeben. Na gut, dann eben auf die Altmodische. »Lieutenant Mendez, bringen Sie uns näher heran. Lieutenant Karpov, alle Waffen, die wir noch haben, auf das gegnerische Schiff ausrichten und Feuer frei nach eigenem Ermessen.«
Die Lydia setzte sich schwerfällig in Bewegung und hielt auf den ruulanischen Schlachtträger zu. Laser- und Impulswaffen feuerten unentwegt und ließen den feindlichen Schutzschild in

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