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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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Essen die feinere Gesellschaft fand. Auch um diese Bereiche machte ich sicherheitshalber einen Bogen. Ein paar Mädchen in Reithosen erkannten mich und fragten nach einem Autogramm. Mir stieg die Röte ins Gesicht. Als sie mich danach fragten, ob es schwierig sei, Fly zu reiten, weil er so gerne buckelte, verflog meine Unsicherheit. Ich erklärte ihnen, dass es sicherlich nicht seine angenehmste Eigenschaft wäre, dass es aber auch einfach seine Freude am Springen ausdrückte.
    Als ich von meinem Gang zurückkam, konnte ich meine Eltern nicht mehr sehen. Sie waren vermutlich schon zu den Ställen gegangen, damit sich Fly vor dem Stechen ausruhen konnte. Wir hatten gut eineinhalb Stunden Zeit, bevor es in die letzte Runde ging. Dazwischen gab es Siegerehrungen aus den anderen Disziplinen. Heute war der letzte Abend des Turniers.
    Auch für den Weg zu den Ställen, hatte ich meine Schleichwege. Ich betrat den Stall, wo unsere Pferde untergebracht waren. Neben Fly und Dumont, hatten wir noch Pippa, Sir Henry, Grimaldis und Vanderbilt dabei. Pippa und Sir Henry war ich geritten, Grimaldis und Vanderbilt Thomas. Papa stand bei Fly, der bereits abgesattelt war. Ich sah, wie er das rechte Vorderbein von Fly in der Hand hielt. Seine Stirn war gerunzelt, ich spürte ein flaues Gefühl in der Magengegend.
    „Das Hufeisen sitzt locker.“ Papa reichte ein Blick. „Kein Wunder, wenn du stundenlang in der Nacht im Wald herumreitest.“
    Ich stöhnte innerlich auf. Diesen Spruch hatte ich in den letzten Tagen mindestens tausend Mal gehört. Was in mich gefahren sei. Ob mir klar wäre, welche Verantwortung wir Menschen für ein Tier hätten. Anfangs hatte mich das schlechte Gewissen geplagt, inzwischen war ich es nur noch leid.
    „Bring Fly nach draußen, ich gehe und hole den Hufschmied“, befahl Papa mir knapp. Gemeinsam gingen wir raus, dann machte er sich auf die Suche nach einem der Turnierschmiede. Papa mochte es nicht, wenn unbekannte Menschen an „seine“ Pferde gingen.
    Draußen vor den Ställen war alles gut ausgeleuchtet, die Luft war angenehm kühl. Das war der eigentliche Grund, warum Papa lieber nach draußen wollte, denn im Stall steckte noch die Hitze des Tages und die Luft war stickig. Ich atmete tief durch. Es war nie gut, vor einem Stechen die Grundlagen zu verändern. Ich hoffte, dass Fly das alte Eisen dran behalten konnte. Ich machte einen weiteren bewussten Atemzug, als ich merkte, dass ich die Luft angehalten hatte. Jetzt nur nicht nervös werden, durchfuhr es mich. Mein Ziel war zum Greifen nahe. Wir waren drin im Stechen. Im ersten Durchlauf war es knapp gewesen. Das lag nicht an Fly, sondern an mir. Ich war nicht konzentriert bei der Sache, immer wieder tauchte das Bild von Thomas in meinen Gedanken auf, ich spürte seine Lippen auf meinen. Unwillig hatte Fly mit dem Schweif geschlagen, wenn ich wieder abgelenkt war. Ich verstand, was er mir damit sagte: Bleib verdammt noch mal bei mir.
    Die Preisgelder der letzten Jahre, die wir gewonnen hatten, waren hoch gewesen. Allein auf dem CHIO lagen wir bereits bei 38000 Euro aus meinen Platzierungen. Der erste Platz beim Großen Preis, war mit 115000 Euro hoch dotiert. Zwar floss der größte Teil davon zurück in den Hof, doch ein Teil würde bei mir bleiben. Erich Sander würde vermutlich heute mit wechselnden Gefühlen dem Geschehen folgen, lagen die Preisgelder von Thomas doch weit hinter meinen.
    Heute war Thomas mit Dumont allerdings in Topform. Die beiden hatte sich bereits für das Stechen qualifiziert, genauso wie der Engländer Charles Livingston mit Dancing Girl und die Kanadierin Lucy Melbourne auf King Lui. Nur noch das Stechen, vier Reiter, sieben Einzelsprünge und die zweifach Kombination lagen vor mir. Ich wusste, dass wir die Schnellsten waren. Einzig Dancing Girl konnte das Tempo genauso anziehen, Abkürzungen reiten und die Kraft aufwenden für einen sauberen Sprung. Also mussten wir fehlerfrei bleiben. Und das lag ausschließlich an meinem Vermögen, mich voll und ganz auf den Parcours zu konzentrieren. Fly sprang in die Höhe so gut wie in die Weite. Doch die Reihenfolge und den kürzesten Weg, der für einen guten Absprung noch reichte, den musste ich finden. Dass Dumont und Thomas ins Stechen gelangt waren, ärgerte mich. Die Topform des Pferdes war ganz allein mein Verdienst. Thomas hatte jeden Kontakt mit mir vermieden, was gar nicht einfach gewesen war, da ich mich mit Papa um die Pferde gekümmert hatte. Er hatte ein Gespür

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