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Dumm gelaufen: Roman (German Edition)

Dumm gelaufen: Roman (German Edition)

Titel: Dumm gelaufen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz Matthies
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Star ihrem ersten Sieg in ihrem allerersten Rennen überhaupt entgegen, und ich bin mir sicher, wir werden von diesem Ausnahmetalent noch …«
    Der Messbecher fällt mir aus der Hand. Ich muss ein paar Tränen herunterschlucken. Ohne mich auch nur ein einziges Mal umzusehen, trete ich den Rückweg an.
     
    Auf dem Weg zum Zoo wirkt Phil entspannt und glücklich. Er hat mehr als 25 000  Euro gewonnen. Keine Ahnung, wie viel das ist, aber es reicht wohl für den Flug zu Piroschka.
    »Mit dir alles okay?«, fragt er.
    »Bisschen Liebeskummer«, antworte ich wahrheitsgemäß.
    »Dann komm doch einfach mit«, erwidert Phil, nach einer kurzen Pause. »Ein paar Wochen in deiner alten Heimat werden dich sicher auf andere Gedanken bringen.«
    Da ist sie wieder: diese merkwürdige Sehnsucht nach der Savanne. Ich spüre, wie ein unergründliches Fernweh und der Verlust von Elsa mir das Herz verkleistern. Wann werde ich wieder einmal die Chance haben, nach Afrika zu kommen?
    Ich blicke ins Frühlingsfeuerwerk und weiß im nächsten Moment, dass ich Phil allein gehen lassen werde. Ich brauche jetzt keine neuen Eindrücke, sondern einen Freund, der mir ab und zu auf die Schulter klopft und sich um mich kümmert. Das kann ich Phil aber nicht sagen, weil ich ihm den Trip zu Piroschka nicht verleiden will.
    »Danke, Ray. Für alles«, sagt er, als er mich am Zoo absetzt. »Und falls du es dir doch noch überlegst, melde dich bitte. Ich würde mich freuen.«
    »Hab eine gute Zeit!«, sage ich und hebe die Pfote zum Abschied.
    Phil nickt. »Wir sehen uns, Kumpel.«
    Der Weg zu unserem Bau führt nicht an Elsas Käfig vorbei, aber irgendwie stehe ich plötzlich doch davor. Psychologisch gesehen sollte ich wohl akzeptieren, dass ich heute keine Gelegenheit auslasse, Elsa aus meinem Herzen zu verbannen. Und wo, wenn nicht genau hier, könnte ich das gründlicher tun? Der Ort, der nicht nur Elsas Zuhause, sondern auch das Ziel all meiner Sehnsucht war, ist entweiht worden durch eine peruanische Hasenmaus namens Erwin. Früher hat das Mondlicht hier die Welt in ein weiches Schimmern der Liebe getaucht, heute wirkt Elsas Burg nur noch wie ein alter Drahtkasten, in dem ein hässlicher Fellsack haust. Es ist zum Heulen.
    »Wat glotzde denn so?« Der Fellsack kommt näher und drückt sein Gesicht gegen die Käfigstangen. »Noch nie ’ne Hasenmaus jesehen, die eins auffe Fresse jekriegt hat?«
    Erst jetzt bemerke ich, dass Erwins linkes Auge geschwollen und blutunterlaufen ist.
    »Ach, sieh einer an!«, sagt er. »Da is ja auch schon die Wurzel allen Übels.«
    Keine Ahnung, was er meint.
    »Na, wegen dir hab ick doch auffe Fresse jekriegt«, erklärt Erwin. »Die suchen dich.«
    »Wer sucht mich?«, frage ich völlig verdattert.
    »So’n fieser Typ mit Felljacke. Hat drei Schläger und ’ne kleine Chinchillaschlampe bei sich.«
    Was? Elsa und Barney sind hier? Ich taumele zurück. »Weißt du, wohin sie wollten?«
    »Richtung Flamingos. Ick musste denen leider sagen, dass du dich da manchmal rumtreibst, sonst hätten die Typen mir alle Zähne rausjehauen.«
    »Danke!«, rufe ich und bin bereits auf dem Weg zum Flamingogehege.
    »Keene Ursache«, erwidert Erwin trocken. »Wenn ick dir wieder ma verpfeifen kann, dann sag mir einfach Bescheid!«
     
    »Hi, ähhh … dings«, quatscht mich ein Flamingo an.
    »Keine Zeit«, rufe ich, flitze am Vierwaldstädter See entlang, schlängele mich dabei durch ein Labyrinth von Flamingobeinen … und erstarre.
    Elsa. Sie sieht blass aus. Irgendwie übernächtigt. Ob der miese Kerl ihr Drogen gibt?
    Sein feistes Gesicht dreht sich zu mir. »Wir haben lange auf dich gewartet, Ray.«
    Ich merke, dass Barneys Schläger mich in Windeseile umzingelt haben. Da es ähnlich feiste Typen sind wie Barney selbst, die mich obendrein um die Länge eines Vorderlaufs überragen, stehen meine Chancen schlecht.
    »Was kann ich denn für dich tun, Barney?«, erwidere ich im gleichen Tonfall wie er.
    Er streckt sich und zupft seine widerliche Felljacke zurecht. »Du spionierst mir nach. Und das schmeckt mir nicht.« Er gibt einem seiner Männer ein Zeichen, und eine Beutelrattenpranke saust auf mich herab. Es ist ein harter Schlag. Ich gehe zu Boden, rappele mich aber sofort wieder hoch.
    Elsa wirkt erschrocken. »Bitte, Barney …«
    »Sei still! Hier geht es ums Geschäft«, schneidet er ihr das Wort ab und wendet sich wieder an mich. »Und du lässt uns ab jetzt in Ruhe, ist das klar?«
    »Klar. Nur möchte ich das

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