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Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Titel: Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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1
    In den letzten Nächten hatten Allan Albträume geplagt, welche der Realität näher waren als die Realität selbst. Niemand wusste von seinen Träumen und das sollte auch so bleiben. Doch sein Schweigen wurde so gedeutet, wie es nicht hätte sein sollen.
    Seit Tagen drängte Sinalia ihn, ihr zu sagen, was mit ihm los sei. Sinalia war Allans beste Freundin - und die Einzige. Sie kannte ihn so gut wie niemand anderer und schien zu spüren, wenn es ihm schlecht ging.
    Jede einzelne Minute hatten sie miteinander verbracht, seitdem sie sich kennengelernt hatten. Niemals mehr wollten sie ohneeinander sein. Seine Freundin war für Allan wie eine Schwester. Sie hatte ihn immer verteidigt, wenn ihn die anderen Kinder gehänselt hatten. War er gefallen, hatte sie ihm aufgeholfen und Trost gespendet. Ohne sie hätte er seine Kindheit nicht überlebt.
    Plötzlich klopfte es an der Tür. Er warf sich seine Kleider über und begrüßte Sinalia, die mit ihm in den Tag starten wollte.
    »Da bist du ja endlich«, sagte er zu ihr. »Hat lange genug gedauert.«
    »Wie bitte?«, erwiderte sie gespielt beleidigt. »Ich bin nicht diejenige, die bis in die Puppen geschlafen hat.«
    »Ich auch nicht.«
    »Deinetwegen werde ich noch mal wahnsinnig.«
    Allan begann zu lachen, womit er seine Freundin ansteckte. So neckten sich die beiden seitdem sie sich kennengelernt hatten. Kaum jemand im Wald verstand, wieso Sinalia mit diesem Jungen befreundet war. Er war immer ein Außenseiter gewesen, denn niemand wusste, wo er herkam. Der Dorfälteste hatte ihn vor fünfzehn Jahren mit in das Dorf gebracht. Wo er ihn aufgelesen hatte, hatte er nie erklärt. Er hatte lediglich darum gebeten, ihn so zu behandeln als wäre er einer von ihnen. Doch kein Einziger hatte sich an der Bitte des Ältesten orientiert. Die Erwachsenen hatten ihren Kindern verboten mit diesem fremden Jungen zu spielen. Alle hatten sich an die Vorschrift gehalten, bis auf Sinalia. Sie war anders als die anderen, ohne Vorurteile. Allan war froh, sie zu haben.
    Sie gönnten sich ein Frühstück in der Taverne und nahmen danach ein Bad in der Quelle.
    »Was ist los mit dir, Allan?«
    Allan wusste nicht mehr, wie oft Sinalia ihn das schon gefragt hatte.
    »Was meinst du?«
    »Du weißt genau, was ich meine. Sind es die Träume?«
    »Welche Träume?« Er tat, als wüsste er von nichts.
    »Hör´ bitte auf mich anzuschwindeln, Allan. Ich weiß von deinen Träumen.«
    Woher nur? Er hatte doch nie ein Wort darüber verloren.
    »Woher ...«
    »Ich habe dich oft genug im Schlaf reden gehört, während ich vor deiner Haustür auf dich gewartet habe.« Sie nahm seine Hand in die ihre. »Also bitte erzähle mir endlich von deinen Träumen.«
    Allan hatte keine andere Wahl. Sinalia hatte die überaus nervende Gabe, die Menschen so lange zu hinterfragen, bis sie ihr das berichten würden, was sie hören wollte. Er atmete durch.
    »Na schön. Also ...«
     
    »Ein Dämon, der die Welt vernichten will?«
    Allan hatte damit gerechnet, ausgelacht zu werden. Aber Sinalia blieb ernst und schien besorgt zu sein.
    »Allan, wenn Tylonia in Gefahr ist, solltest du zum Ältesten gehen.«
    »Es sind doch nur Träume.«
    »Träume, die dir Angst bereiten.« Sinalia stieg aus dem Wasser und trocknete sich ab. »Träume können hellseherische Fähigkeiten haben. Geh´ zum Ältesten und erzähl´ ihm alles.«
    Allan folgte ihr an das Ufer. Innerlich sträubte er sich dagegen, ihren Rat zu befolgen. Er wollte keine Aufmerksamkeit erregen.
    »Wenn du nicht zu ihm gehst, werde ich es tun.«
    Er seufzte. »Da du mich schon so nett darum bittest, gehe ich zu ihm. Aber versprich´ dir nicht zu viel davon. Er wird mich vermutlich für verrückt erklären.«
    Auf halbem Weg zum Waldrand kam ihm der Älteste, welchen alle Igos nannten, entgegen.
    »Das trifft sich gut. Genau Euch habe ich gesucht.«
    Nachdem die beiden Igos´ Haus erreicht hatten, bat der Älteste Allan darum, in seinem Arbeitszimmer Platz zu nehmen.
    »Also, was führt dich zu mir?« Igos bereitete Tee für sich und seinen Gast zu.
    »Ich habe Träume«, erklärte Allan. »Träume über einen dunklen Dämon, den Untergang Tylonias und den Tod unser aller.«
    Hinter ihm klirrte es. Er drehte sich um und sah Igos zitternd die zersprungene Teetasse vom Boden aufsammeln.
    »Ich helfe Euch.« Er hastete zum Ältesten und sammelte die Scherben auf. Ein Blick in Igos´ Augen verriet ihm, dass die zerbrochene Tasse seine Schuld war. Er schien Angst zu

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