Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Klein
Vom Netzwerk:
lieber auf und in seine Arme.
    »Mimi, geh mal bitte kurz raus«, sagte Nick. »Jetzt kommt eine nicht ganz jugendfreie Vorstellung.«
    Mimi grinste und ließ uns allein. Wir knutschten, als würden wir für einen Guinness Buch -Rekord trainieren.
    »Oh, Nick, ich bin so froh, dass zwischen uns wieder alles gut ist«, murmelte ich an seinem Hals, als wir langsam wieder zu Atem kamen. »Ich habe den ganzen Tag an dich gedacht.«
    »Ich habe auch an dich gedacht, Süße. Und daran, dass die letzte Nacht viel zu kurz war. Fahren wir zu mir und gehen in die Verlängerung?«
    Irgendwie wurde mir ganz warm im Bauch. »Verlängerung finde ich gut«, quiekte ich und küsste ihn noch mal.
    »Und was machen wir dann noch hier?«, fragte er. »Ach ja, können wir mit deinem Auto fahren?«
    »Ja, klar, kein Problem.«
    »Gut, dann warte bitte schon mal im Wagen auf mich, ich muss mal kurz etwas mit Bernie besprechen.«
    »Mit Bernie? Was denn?«, fragte ich neugierig.
    Er küsste mich auf die Nase. »Du musst nicht alles wissen. Ich komme gleich nach.«
    Merkwürdig. Aber gut. Ich ging die paar Meter durch die Fußgängerzone zu meinem Auto und wartete. Und wartete. Es dauerte fast zehn Minuten, bis Nick endlich kam.
    »Tut mir leid, Süße, hat etwas gedauert. Ich mache es gleich wieder gut«, behauptete er mit seinem Killerlächeln.
    Wir schafften es gerade noch in seinen Flur, bis wir übereinander herfielen. Konnte man nach über einem halben Jahr tatsächlich noch so verrückt aufeinander sein? Bevor ich Nick kannte, war ich alles andere als ein Sexmonster gewesen, aber bei ihm genügte ein Blick aus diesen dunkelblauen Augen, und ich dachte nur noch an das Eine.
    Hinterher lag ich nackt auf dem kalten Laminatboden und kicherte. »Nick, du bist ein ganz schlechter Umgang. Guck mich nur an, ich liege hier im Flur wie die Hauptdarstellerin eines Pornos.«
    Er grinste. »Woher weißt du denn, wie die Hauptdarstellerin in Pornofilmen liegt? Willst du mir vielleicht noch etwas sagen?«
    Wir alberten noch einige Zeit rum, bis ich sah, wie spät es war. Hektisch setzte ich mich auf.
    »So ein Mist, wir müssen in einer halben Stunde bei meinen Eltern sein. Ich fahre schnell zu mir zum Duschen und Umziehen.«
    »Ganz schlechte Idee«, meinte Nick und zog mich wieder zu sich auf den Fußboden. »Du kannst doch hier duschen.«
    »Ja, aber ich habe nicht die richtigen Klamotten hier. Ich muss mich umziehen.«
    »Du kannst doch die Sachen von eben wieder anziehen, die du im Büro anhattest. Oder noch besser, die Jeans und das Shirt, das du noch hier hast. Darin siehst du richtig heiß aus.«
    »Aber in meinen Büroklamotten bin ich schon den ganzen Tag rumgelaufen«, jammerte ich. »Ich will meine neue Chinohose und dazu den Kashmir-Pullover anziehen.«
    »Abgelehnt«, bestimmte Nick. »Tu mir den Gefallen und trag die Jeans, ja?«
    Also ehrlich, ich bleibe dabei, dass ich Männer nie verstehen werde. Aber ich wollte ganz bestimmt nicht schon wieder mit Nick streiten, also duschte ich bei ihm und stieg in meine Klamotten. Er hatte sich nach seiner Dusche leider auch umgezogen.
    »Können wir am Wochenende mal richtig edel essen gehen?«, bat ich ihn. »Und dann ziehst du diesen Anzug wieder an?«
    »Wenn ich darin so eine Wirkung auf dich habe, zieh ich ihn nie wieder aus«, versprach er mir.
    »Fahren wir wieder mit meinem Auto?«, fragte ich ihn, als wir vor dem Haus standen und ich seinen Wagen nirgends sah.
    »Ja, ich habe den Mercedes verliehen«, murmelte er und stieg in den Corsa.
    Meine Mutter bugsierte Nick als Erstes in die Küche und machte die Tür hinter sich zu. Ganz bestimmt wollte sie nicht, dass mein Vater mit anhörte, wie sie sich bei ihm dafür bedankte, dass er sie aus dem Polizeigewahrsam befreit hatte.
    Mein Vater saß im Wohnzimmer und war ganz der Alte. Er hüpfte nicht rum und strahlte Begeisterung aus, sondern blieb in seinem Sessel sitzen und guckte leicht missmutig.
    »Ich weiß nicht, warum gibt es denn an einem Freitag Rouladen? Das ist doch ein Sonntagsessen«, beschwerte er sich. »Ich habe noch nie freitags Rouladen gegessen.«
    »Oh Papa, jetzt sei doch nicht immer so negativ. Ist doch völlig egal, ob heute Freitag oder Sonntag ist. Du magst doch Mamas Rouladen.«
    »Ja, aber nur sonntags«, sagte er bockig.
    Dem war einfach nicht zu helfen. Trotzdem wurde das Essen sehr nett, was nicht nur an den Rouladen, sondern auch an meiner Mutter lag. Sie war so fröhlich wie lange nicht mehr. »Ach, Herbert,

Weitere Kostenlose Bücher