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Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Klein
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wieder. Das hatte ich so sehr vermisst. Glücklich atmete ich seinen Duft ein und genoss einfach das Gefühl, in seiner Nähe zu sein. Nach meinem Geschmack viel zu schnell, schob er mich allerdings wieder ein Stück von sich.
    »Du bist ein verrücktes Mädchen. Und du hast mir so sehr gefehlt. Aber ich will jetzt das Ende der Geschichte hören. Wo warst du Montag?«
    Ich atmete tief ein und aus. Jetzt kam der schwierige Teil.
    »Ich erzähle es dir. Aber sag mir erstmal eins. Wenn du eine SMS bekommst mit einer unbekannten Nummer, dann guckst du dir die Nachricht doch trotzdem an, oder?«
    Nick stimmte mir zu.
    »So, und wenn die SMS zum Beispiel von Tim ist, der dir schreibt, dass er dich treffen will und dass er sich das Handy von einem Kollegen geliehen hat, weil seins kaputt ist, dann glaubst du ihm das doch, oder?«
    »Wahrscheinlich schon«, sagte Nick.
    »Siehst du«, rief ich triumphierend aus. »Und darum habe ich mein Versprechen gehalten. Ich habe mich in nichts mehr reinziehen lassen, ich wurde gegen meinen Willen gezogen. Und jetzt sage ich dir, wo ich war.«
    Ich ließ nichts aus, weder Jerseys Drohungen noch die Hunde, die mich nicht leiden konnten. Sogar, dass ich die Wild und Hund gelesen hatte, erzählte ich. Nur was ich für Klamotten tragen musste, das war das Einzige, was ich für mich behielt.
    »Du bist entführt worden?«, fragte Nick fassungslos.
    »Nein, nicht so richtig, nur für zwei Nächte«, beruhigte ich ihn. »Aber darum war ich Montag- und Dienstagnacht nicht zu Hause.«
    »Ich brauche etwas zu trinken«, stellte Nick fest und kam mit zwei Flaschen Bier wieder. »Hattest du denn vor, Jersey Häuser zur Verfügung zu stellen?«
    »Nein, natürlich nicht. Das hat Mimi mich auch schon gefragt. Ganz sicher nicht. Aber ich habe trotzdem Angst, dass sie ihre Drohungen wahr macht. Auch wenn Mimi sagt, dass sie das gar nicht kann.«
    Nick zog mich wieder in seine Arme. »Ich bin sehr froh, dass du mir das erzählt hast. Und ich schwöre dir, niemand wird dir auch nur ansatzweise dein Leben zur Hölle machen. Dafür müssten sie erstmal an mir vorbei, und das wird nicht passieren, okay?«
    »Oh, Nick, ich habe dich so vermisst. Und du warst so gemein zu mir. Dabei musst du doch wissen, dass mich kein anderer Mann auf der Welt interessiert.«
    »Ach Süße, es tut mir so leid«, entschuldigte er sich und zog mich noch fester in seine Arme. »Natürlich hätte ich mit dir reden sollen. Es hat mich einfach nur so fertiggemacht. Aber jetzt bin ich hier, okay? Niemand kann dir wehtun, das würde ich niemals zulassen.«
    Schon ziemlich beruhigt sah ich ihn an. »Okay. Aber was soll ich ihr denn sagen, wenn sie mich anruft?«
    Nick lächelte. »Überleg doch mal.«
    »Dass sie mir nicht drohen soll, weil du sonst furchtbar wütend wirst?«, fragte ich.
    »Nein«, grinste Nick. »Du sagst ihr, dass du mit ihr zusammenarbeitest. Unter der Bedingung, dass du wieder ruhig schlafen kannst. Sie wird eine Schlüsselübergabe organisieren, und du sagst uns, in welchem der Häuser sie ist. Und dann klicken die Handschellen.«
    Bewundernd sah ich Nick an. Mann, war der schlau, da hätten Mimi und ich auch drauf kommen können.
    Aber er war noch nicht fertig. »Wir werden das noch einige Male durchgehen. Wichtig ist, dass du bei dem Anruf glaubwürdig bist. Sie muss fest davon ausgehen, dass sie dich in der Tasche hat und du Angst hast. Aber das kriegen wir hin.«
    »Und du bist nicht mehr böse auf mich? Und magst mich auch wieder?«, fragte ich, denn das interessierte mich im Moment wesentlich mehr als die blöde Jersey.
    Nick hielt mich ganz fest. »Ich mag dich nicht nur, ich liebe dich, Süße. Und ich habe mich wie ein Idiot benommen. Eigentlich hätte ich selbst drauf kommen müssen, dass was anderes dahintersteckt. Schließlich kenne ich dich lange genug.«
    »Genau«, strahlte ich. »Wie konntest du nur glauben, ich hätte einen anderen?«
    »Ach, Süße. Wie gesagt, ich war einfach bescheuert. Tut mir leid. Alles wieder gut?«
    Und ob es das war, besser ging es gar nicht. Aber eine Sache beschäftigte mich doch noch.
    »Stimmt das denn, was Jersey erzählt hat? Dass sie Freunde bei der Polizei hat, die ihr verraten würden, wenn ich eine Anzeige machen sollte?«
    »Nein, das stimmt nicht«, beruhigte mich Nick. »Es ist zwar richtig, dass es mittlerweile auch in Deutschland Korruption gibt. Und da mischen leider auch Polizisten mit. Aber die sichern sich vorher ab. So was baut sich nicht von heute

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