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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Matres empfing sie, als sie neben einem rauchenden Trichter ihrem Leichter entstieg. Der Qualm roch nach exotischen Explosivstoffen.
    Hier haben sie den Leichter der Mutter Oberin vernichtet.
    Eine uralte Geehrte Mater führte die Schwadron an. Ihre rote Robe war blutbefleckt, einige ihrer Verzierungen waren abgerissen, und an ihrer linken Schulter klaffte ein Riß. Sie wirkte wie eine von der Sonne ausgedörrte Eidechse, die immer noch giftig war und zubeißen konnte, aber die Verärgerung hatte den Hauptteil ihrer Energie aufgezehrt. Ihr Haar war in Unordnung, es stand ab wie die Wurzeln einer frisch ausgegrabenen Ingwerpflanze. Ein Dämon war in ihr. Murbella sah ihn aus den rotgefleckten Augen der Geehrten Mater hervorspähen.
    Trotz der Tatsache, daß die Alte von einer ganzen Schwadron begleitet wurde, standen die beiden einander auf dem Landeplatz des Leichters gegenüber wie zwei Raubtiere, die einander neugierig beschnupperten, um herauszufinden, wie gefährlich sie einander werden konnten.
    Murbella musterte die Alte sorgfältig. Diese Eidechse würde die Zunge ein wenig hervorschnellen lassen, die Luft überprüfen und ihren Emotionen freien Lauf lassen, aber sie war genügend schockiert, um ihr zuzuhören.
    »Mein Name ist Murbella. Ich wurde auf Gammu von den Bene Gesserit gefangengenommen. Ich bin eine Hormu-Adeptin.«
    »Warum trägst du die Kleidung der Hexen?« Die Alte und ihr Trupp waren bereit, sie zu töten.
    »Ich habe alles gelernt, was sie zu lehren haben, und bin mit diesem Schatz zu meinen Schwestern zurückgekehrt.«
    Die Alte musterte sie einen Augenblick lang. »Ja, ich erkenne deinen Typ. Du bist eine Roc; eine von denen, die für das Gammu-Projekt ausgewählt wurden.«
    Der Trupp hinter ihr entspannte sich etwas.
    »Du bist doch nicht den ganzen Weg in diesem Leichter gekommen«, sagte die Alte anschuldigend.
    »Ich bin von einem ihrer Nicht-Schiffe geflohen.«
    »Du weißt, wo ihr Nest ist?«
    »Ich weiß es.«
    Ein breites Lächeln überzog das Gesicht der Alten. »Gut! Du bist ein Preis! Wie bist du entkommen?«
    »Mußt du danach fragen?«
    Die Alte dachte darüber nach. Murbella sah die Gedanken auf ihrem Gesicht, als hätte sie sie ausgesprochen: Diejenigen, die wir von Roc geholt haben – die sind tödlich, ohne Ausnahme. Sie können einen mit den Händen, den Füßen oder jedem anderen beweglichen Körperteil töten. Sie sollten alle ein Schild tragen, auf dem steht ›Gefährlich in jeder Stellung‹.
    Murbella entfernte sich von dem Leichter und stellte die drahtige Anmut zur Schau, die ein Zeichen ihrer Identität war.
    Schnelligkeit und Muskeln, Schwestern. Nehmt euch in acht!
    Einige Angehörige der Schwadron drängten neugierig nach vorn. Ihre Worte waren voller Vergleiche, die für die Geehrten Matres typisch waren, begierige Fragen, die Murbella zu parieren gezwungen war.
    »Hast du viele von ihnen umgebracht?«
    »Wo ist ihr Planet?«
    »Ich er reich?«
    »Hast du viele Männer dort versklavt?«
    »Wurdest du auf Gammu ausgebildet?«
    »Ich war für das dritte Stadium auf Gammu. Unter Hakka.«
    »Hakka! Ich habe sie mal getroffen! Hatte sie schon die Fußverletzung, als du sie kanntest?«
    Sie prüfen immer noch.
    »Es war am rechten Fuß, und ich war dabei, als sie sich die Verletzung zuzog.«
    »Oh, ja, der rechte Fuß. Jetzt weiß ich es wieder. Wie kam die Verletzung zustande?«
    »Sie hat einem Tölpel in den Hintern getreten. Er hatte ein scharfes Messer in der Hüfttasche. Hakka war so wütend, daß sie ihn umgebracht hat.«
    Gelächter breitete sich aus.
    »Wir werden zur Großen Geehrten Mater gehen«, sagte die Alte.
    Die erste Inspektion habe ich also überstanden.
    Murbella spürte jedoch Vorbehalte.
    Warum trägt diese Hormu-Adeptin die Kleidung des Feindes? Und sie sieht so seltsam aus.
    Sie setzt ihr bestes Gesicht auf.
    »Ich habe ihre Ausbildung mitgemacht, und sie haben mich aufgenommen.«
    »Diese Narren! Haben sie das wirklich getan?«
    »Du stellst mein Wort in Frage?« Wie leicht es doch war, umzuschwenken und die Empfindlichkeit der Geehrten Matres anzunehmen.
    Die Alte wurde kratzbürstig. Zwar verlor sie nicht ihre Hochnäsigkeit, aber sie warf ihrer Truppe einen warnenden Blick zu. Die Anwesenden brauchten eine ganze Weile, ehe sie Murbellas Worte verdaut hatten.
    »Du wurdest eine von ihnen?« rief jemand von hinten.
    »Wie hätte ich sonst an ihr Wissen kommen sollen? Ihr sollt es wissen – ich war die persönliche Schülerin der Mutter

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