Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten
ließ seine Fingernägel aneinanderklacken, worauf wirbelnde Funken an den Bahnen der Schaltkreise entlangsausten, wie winzige phosphoreszierende Ratten, die durch ein Labyrinth huschten. »Obwohl derartige künstliche Gerätschaften weder genau noch praktisch und nicht einmal nötig sind, haben wir sie dennoch auf einigen Schiffen installiert – und das sogar erst kürzlich. Doch weder Gildenschiffe noch unabhängige Schiffe haben sich darauf verlassen, und der Zweck bestand vor allem darin, den Tleilaxu und den Priestern des Zerlegten Gottes zu demonstrieren, dass wir tatsächlich auch ohne ihr Gewürz arbeitsfähig sind. Diese Pläne wurden jedoch jahrhundertelang zurückgestellt.«
Gorus ergriff wieder das Wort. »Einen ausreichenden finanziellen Anreiz vorausgesetzt – könnten Sie sich dieser alten Technik noch einmal annehmen und sie weiterentwickeln?«
Khrone benötigte die gesamte Beherrschung seiner äußerst beweglichen Gesichtsmuskeln, um sich ein Lächeln zu verkneifen. Genau darauf hatte er gehofft.
Fabrikationsleiter Sen wirkte ebenfalls hocherfreut. Er betrachtete Edriks gepanzerten Tank, fasziniert von dieser Konstruktion. »Vielleicht hätten die Navigatoren ihre Voraussicht dazu nutzen sollen, diesen Melange-Mangel kommen zu sehen.«
»So funktioniert unsere Gabe nicht.«
Gorus sagte: »Die Neue Schwesternschaft ist jetzt der einzige Melange-Lieferant, und ihre Mutter Befehlshaberin Murbella gibt einfach nicht nach, trotz unserer inständigen Bitten.«
Edrik fügte hinzu: »Wir haben uns mit ihr getroffen. Sie ist für vernünftige Argumente nicht zugänglich.«
»Mir scheint, diese Murbella ist sich ihrer Macht und ihrer Verhandlungsposition nur allzu bewusst«, sagte der Fabrikationsleiter in mildem Tonfall.
»Wir würden den Hexen diesen Trumpf gern aus der Hand nehmen, aber das können wir nur mit Ihrer Unterstützung erreichen«, sagte der Gildenadministrator. »Geben Sie uns eine andere Möglichkeit.«
Khrone wusste, dass er wenig erreichen würde, wenn er seine Unterstützung zusagte; wenn er jedoch als Strohmann Zweifel äußerte, würde er damit das Bündnis zwischen den anderen stärken. »Eine derart hochentwickelte Navigationsmaschine zu bauen – und sie nicht nur symbolisch zu nutzen – würde eine Technik erfordern, die der von Denkmaschinen gefährlich nahe kommt. Dabei müssen die Restriktionen von Butlers Djihad berücksichtigt werden.«
Sen, Gorus und sogar der Navigator reagierten darauf mit Verachtung. »Die Menschen werden die uralten Gebote des Djihad sehr schnell vergessen, wenn die Gildenschiffe nicht mehr fliegen können und die gesamte Raumfahrt lahmgelegt ist«, sagte der Administrator.
Khrone wandte sich an den Fabrikationsleiter, der vorgeblich sein Vorgesetzter war. »Es wäre mir eine Ehre, wenn Ix diese Herausforderung annehmen würde, Sir. Meine besten Leute könnten gleich damit beginnen, nummerische Kompilatoren und mathematische Extrapolatoren anzupassen.«
Shayama Sen sagte mit leisem Lachen zum Gildenmann: »Das wird aber ausgesprochen teuer. Vielleicht eine prozentuale Beteiligung. Die Raumgilde und die MAFEA zählen zu unseren besten Kunden ... und unsere Verbindung könnte sogar noch enger werden.«
»Die MAFEA wird sich ganz bestimmt an den Kosten beteiligen, wenn sie einsieht, dass sie nötig sind, um den interstellaren Handel aufrechtzuerhalten«, räumte Gorus ein.
Diese Gildenleute gaben sich wirklich alle Mühe, ihre Verzweiflung zu verhehlen! Khrone beschloss, dass es am besten wäre, ihnen ein neues Ziel zu geben. »Während sich die Bene Gesserit und die Geehrten Matres gegenseitig an die Kehle gegangen sind, haben die Gilde und die MAFEA ihre kommerziellen Aktivitäten ungehindert fortgesetzt. Nun jedoch behauptet die Neue Schwesternschaft, ihr und uns würde ein noch viel schlimmerer Feind drohen, und zwar von außerhalb.«
Gorus schnaufte, als hätte er zu diesem Thema zwar viel zu sagen, würde aber dankend darauf verzichten.
Der Fabrikationsleiter reagierte arrogant. »Gibt es Beweise, dass dieser Feind überhaupt existiert? Und ist ein Feind der Schwesternschaft und der Geehrten Matres notwendigerweise auch ein Feind der Ixianer, der Gilde und der MAFEA?«
»Handel ist Handel«, sagte Edrik mit seiner blubbernden Stimme. »Jeder braucht ihn. Die Gilde braucht Navigatoren, und wir brauchen Gewürz.«
»Oder Navigationsmaschinen«, setzte Gorus hinzu.
Khrone nickte gelassen. »Womit wir wieder bei der Frage nach einem
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